Entwicklung der deutschen Chemieproduktion (ohne Pharma) von 2015 bis zum 2. Quartal 2019.

Entwicklung der deutschen Chemieproduktion (ohne Pharma) von 2015 bis zum 2. Quartal 2019. (Bild: VCI)

Hauptursache für die verhaltene Chemiekonjunktur war die deutsche Industrieproduktion, die das vierte Quartal in Folge zurückging. Das sorgte für eine schwächere Inlandsnachfrage nach Chemikalien. Auch aus Europa, dem wichtigsten Auslandsmarkt, gingen zuletzt weniger Bestellungen ein. Aus diesem Grund konnte das Auslandsgeschäft insgesamt nur leicht zulegen. Der Verband beschreibt das Quartalsgeschäft in seiner Mitteilung als „enttäuschend“.

Im zweiten Quartal 2019 ist die Chemieproduktion im Vergleich zum Vorquartal um 0,7 Prozent zurückgegangen. Gegenüber dem Vorjahr sank die Produktion um 8,8 Prozent, wobei dieser Wert durch den bekannten Sondereffekt im Pharmabereich überzeichnet ist. Die Kapazitätsauslastung der Branche verringerte sich auf 83,4 Prozent.

Indikatoren zur chemischen Industrie in Deutschland für das 2. Quartal 2019. (Bild: VCI)

Indikatoren zur chemischen Industrie in Deutschland für das 2. Quartal 2019. (Bild: VCI)

Der Branchenumsatz stagnierte von April bis Juni im Vergleich zum Vorquartal bei 48 Milliarden Euro. Im Inland gingen die Erlöse wegen der schwachen Industriekonjunktur um 1 Prozent zurück, während das Auslandsgeschäft um 0,8 Prozent zulegen konnte. Das Vorjahresniveau verfehlte der Branchenumsatz mit einem Minus von 4,3 Prozent deutlich. Chemisch-pharmazeutische Produkte haben sich im zweiten Quartal 2019 um 0,6 Prozent verteuert. Im Vergleich zum Vorjahr betrug die Preissteigerung 1,8 Prozent.

Die Beschäftigtenzahl in der chemisch-pharmazeutischen Industrie ist im zweiten Quartal 2019 stabil geblieben. Die Unternehmen der Branche haben derzeit 464.800 Mitarbeiter. Das ist ein Plus von 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

„Erholung in der zweiten Jahreshälfte bleibt aus“

VCI-Präsident Hans Van Bylen sagt zur Lage der chemisch-pharmazeutischen Industrie: „Die erwartete Erholung der deutschen Industriekonjunktur in der zweiten Jahreshälfte bleibt aus. Die Unternehmen rechnen aktuell nicht mehr mit einer Belebung des deutschen und europäischen Chemiegeschäfts. Vom Handel mit den USA und Asien sind wegen der geopolitischen Risiken nur geringe Wachstumsimpulse zu erwarten.“

In diesem Umfeld geht der VCI nun für 2019 von einem Produktionsrückgang in der Chemie- und Pharmaindustrie um 6 Prozent aus. Die Chemikalienpreise steigen im Gesamtjahr voraussichtlich um 1 Prozent. Der Branchenumsatz wird um 5 Prozent auf rund 193 Milliarden Euro sinken.

Den vollständigen VCI-Bericht zum 2. Quartal 2019 mit detaillierten Zahlen zu einzelnen Sparten und Regionen finden Sie hier (pdf, 280 KB). (ak)

 

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