Trotz Widrigkeiten im zweiten Halbjahr 2018 hat Evonik das Geschäftsjahr mit Wachstum in allen Segmenten abgeschlossen und seine jahresprognose erreicht.

Der Spezialchemie-Konzern Evonik hat einen Produktionsausbau am Standort Darmstadt angekündigt. So sollen die Kapazitäten für organische Dispersionen für Heißsiegel-Anwendungen „signifikant“ steigen – ein erstes Projekt für die neue Standortleiterin.

(Bild: Evonik)

Christian Kullmann, Vorstandsvorsitzender der Evonik Industries AG, ist seit dem 27. März 2020 Präsident des VCI. Bild: Evonik

„Wir haben frühzeitig und konsequent Maßnahmen ergriffen, um die Gesundheit unserer Beschäftigten bestmöglich zu schützen und den Betrieb zugleich aufrecht zu erhalten“, sagt Christian Kullmann, Vorstandsvorsitzender von Evonik, angesichts der Quartalsergebnisse in Corona-Zeiten. (Bild: Evonik)

Der Konzernumsatz von Evonik verringerte sich im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr leicht um 1 % auf 3,24 Mrd. Euro. Das bereinigte Ebitda ging um 5 % auf 513 Mio. Euro zurück. „Wir haben frühzeitig und konsequent Maßnahmen ergriffen, um die Gesundheit unserer Beschäftigten bestmöglich zu schützen und den Betrieb zugleich aufrecht zu erhalten“, sagt Christian Kullmann, Vorsitzender des Vorstandes. In der Logistik und in der Produktion sieht sich der Konzern aktuell mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Das weltweite Netzwerk des Unternehmens hält jedoch die Lieferketten intakt, und bei den Anlagen verzeichnet Evonik weltweit – mit Ausnahme von wenigen staatlich verordneten Stillständen an kleineren Standorten – kaum Einschränkungen.

An allen Standorten gelten sehr hohe Hygienestandards, betont der Konzern in seiner Mitteilung. Zugleich wurden in der Verwaltung kurzfristig, wo möglich, Heimarbeitsplätze geschaffen und die bestehenden flexiblen Arbeitszeitmodelle genutzt. Ein interner Steuerungskreis überwacht die dynamische Lage engmaschig und versetzt den Konzern in die Lage, auch kurzfristig auf neue Entwicklungen reagieren zu können. Gleichzeitig verfüge der Chemiekonzern über ausreichende Liquidität sowie über fest zugesagte nicht genutzte Kreditlinien: „Unsere Anstrengungen der vergangenen drei Jahre, Kosten abzubauen und die Effizienz im Konzern zu steigern, zahlen sich nun ganz besonders aus,“ sagt Finanzvorstand Ute Wolf. „Wir haben eine starke Bilanz und ein ordentliches Liquiditätspolster.“

Niedrigere Mengen und Verkaufspreise bedingten den Rückgang des bereinigten Ebitda im ersten Quartal. Im Segment Performance Materials kamen eine schwache Nachfrage und Vorratsabwertungen infolge des erheblich geringeren Ölpreises hinzu. Entsprechend ging die bereinigte Ebitda-Marge von 16,4 % auf 15,8 % zurück. Das bereinigte Konzernergebnis ging um 27 % auf 181 Mio. Euro zurück. Das bereinigte Ergebnis je Aktie verringerte sich von 0,53 Euro auf 0,39 Euro. Der Free Cashflow war mit 113 Mio. Euro im ersten Quartal deutlich positiv und sank im Vergleich zum Vorjahresquartal um 46 Mio. Euro. Dies resultierte im Wesentlichen aus höheren Steuerzahlungen.

Corona-Auswirkungen noch moderat

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Umsatz und Ergebnis von Evonik blieben im ersten Quartal moderat. Wie schwer die Pandemie die globale Konjunktur in diesem Jahr belasten wird, zeichnet sich mittlerweile deutlicher ab. Dies sei zu Jahresbeginn noch nicht erkennbar gewesen.

Vor diesem Hintergrund passt Evonik den Ausblick für das Gesamtjahr 2020 an. Der Konzern erwartet nun einen Umsatz zwischen 11,5 und 13,0 Mrd. Euro sowie ein bereinigtes Ebitda zwischen 1,7 Mrd. und 2,1 Mrd. €. Zuvor ist Evonik von einem stabilen Umsatz von rund 13,1 Mrd. Euro sowie einem bereinigten Ebitda zwischen 2,0 Mrd. und 2,3 Mrd. Euro ausgegangen.

Der Vorstand hält an der Dividende in Höhe von 1,15 Euro je Aktie für das Geschäftsjahr 2019 fest. Diese wird zum einen in Form eines Abschlags auf den Bilanzgewinn in Höhe von 0,57 Euro je Aktie am 2. Juni 2020 und zum anderen unter der Voraussetzung einer entsprechenden Beschlussfassung in der geplanten Hauptversammlung am 31. August 2020 in Höhe von 0,58 Euro am 3. September 2020 gezahlt.

Ausführliche Geschäftszahlen zur Entwicklung der einzelnen Geschäftssegmente finden Sie in der Mitteilung des Unternehmens. (ak)

Corona-Krise in der deutschen Industrie

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