Mit der Akquisition will der Konzern den Anteil der Spezialitätengeschäfte gezielt ausbauen.

Mit der Akquisition will der Konzern den Anteil der Spezialitätengeschäfte gezielt ausbauen. (Bild: Evonik)

Porocel mit Sitz in Houston im US-Bundesstaat Texas beschäftigt weltweit mehr als 300 und erzielte im Geschäftsjahr 2019 einen Umsatz von rund 100 Mio. Dollar. Das Unternehmen verfügt über eine Technologie zur hocheffizienten Regenerierung von Entschwefelungskatalysatoren. Diese werden im wachsenden Markt für schwefelarme Kraftstoffe verstärkt nachgefragt. Im Vergleich zur Produktion eines neuen Katalysators reduzieren sich die CO2-Emissionen bei der Regenerierung der Entschwefelungskatalysatoren um mehr als 50 %.

„Nachhaltigkeit und insbesondere Circular Economy spielen für uns eine entscheidende Rolle bei Akquisitionen und der Ausrichtung unseres Portfolios“, sagt Claus Rettig, Leiter der Division Smart Materials. „Mit der Übernahme von Porocel bedienen wir den immer stärkeren Trend zu schwefelfreien Kraftstoffen sowie zur CO2-Einsparung und Ressourcenschonung. Die Technologie von Porocel zur Regenerierung von Katalysatoren bietet Kunden bei einem vergleichbaren Wirkungsgrad erhebliche CO2-Einsparungen sowie einen klaren Kostenvorteil gegenüber dem Einsatz von Frischkatalysatoren.“

Freie Kapazitäten sollen Katalysatorgeschäft stärken

Neben der Regenerierungs-Technologie verfügt Porocel über freie Produktionskapazitäten, wodurch sich Evonik die Chance erhofft, das bestehende Geschäft mit Festbettkatalysatoren schneller auszubauen. Porocel besitzt Produktionsanlagen in den USA, in Kanada, Luxemburg und Singapur. Diese globale Struktur soll künftig die weltweite Präsenz der Katalysatoraktivitäten des Gesamtkonzerns stärken. Damit will Evonik den Umsatz des erweiterten Katalysatorgeschäfts auf deutlich über 500 Mio. Euro im Jahr 2025 ausbauen können – und das ohne größere Investitionen in neue Kapazitäten.

Die Akquisition bietet dem Spezialchemie-Konzern auch Marktzugang zu Großkunden der Raffinerie und Petrochemie. Der ÜBernahmepreis von 210 Mio. US-Dollar entspreche dabei „einer attraktiven Bewertung für ein qualitativ hochwertiges Katalysatorgeschäft“. „Diese Akquisition ist der nächste konsequente Schritt in der strategischen Weiterentwicklung unseres Portfolios. Unser Fokus liegt auf der stabilen und margenstarken Spezialchemie“, sagte Christian Kullmann, Vorsitzender des Evonik-Vorstands. Die Ebitda-Marge von Porocel liegt mit rund 23 % über dem Margenziel des Konzerns von 18 bis 20 %.

Katalysatoren gelten als stabiler Markt

Katalysatoren spielen für die Herstellung einer Vielzahl von chemischen Produkten sowie umweltfreundlicher Kraftstoffe eine entscheidende Rolle. Der Markt zeichnet sich aus durch ein breites Anwendungsspektrum und ein robustes, wenig zyklisches Wachstum von rund 4 %. Die Kernkompetenzen von Porocel liegen in effizienten Aufreinigungstechnologien in den Bereichen Adsorbentien, Schwefelrückgewinnungskatalysatoren und eben insbesondere Services zur Wiederaufbereitung von gebrauchten Entschwefelungskatalysatoren. (jg)

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