Sind wir gestresst, so zeigt sich das nicht nur durch Haare raufen, Kugelschreiber-klicken und mit den Fingern auf den Schreibtisch trommeln. Auch weniger augenscheinliche Auswirkungen wie eine Zitterbewegung der Muskeln treten auf. Und diese kann von den Elektroden der neuen Stressweste gemessen werden. Das Hightech-Leibchen ist von Firmen und Forschungsinstituten im Rahmen des EU-Projektes Context entwickelt worden. In seinen Stoff sind Sensoren eingewebt, die nicht größer als normale Knöpfe sind. Sie messen die elektrische Erregung der Muskelfasern. Diese geben sie – ähnlich wie bei einem EKG – über leitfähige metallische Fasern an eine Auswertelektronik weiter. Der Träger weiß also sofort: Stopp, der Stress wird zu groß! Lass die Arbeit besser Arbeit sein, mach es dir schnell gemütlich und leg die Füße hoch.

So viel zur Theorie. Nun muss der Hinweis nur noch in den Arbeitsalltag eingepasst werden. Vielleicht würde sich hier als Lösung anbieten, eine direkte Verbindung zu einem Drucker einzurichten. So kann der Stresspegel dem Chef zeitnah und vor allem schwarz auf weiß präsentiert werden kann. Denn diesen einen Haken hat die Weste: So wichtig die Feststellung auch sein mag, dass der Stresspegel gerade dabei ist, überzuschwappen, so wenig nützt sie uns dabei, das zu verhindern. Allein die Erkenntnis, dass der Körper (und die Anziehsachen) im Moment Alarm schlägt, hilft noch nicht.
Es würde vermutlich ziemlich schwer werden, den Chef davon zu überzeugen, dass es just in dieser besonders stressigen Phase unerlässlich ist, ein Päuschen einzulegen, weil sonst die Kleidung böse wird. Und leider kann das Leibchen bisher weder einen freien Arbeitstag, noch etwas sportliche Betätigung oder gar eine entspannende Massage liefern.[tw]

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