Niederlage vor US-Gericht
Glyphosat-Streit: Bayer-Monsanto muss Millionen zahlen
13.08.2018 Die neue Bayer-Tochter Monsanto hat eine schwere Schlappe im Streit um den Unkrautvernichter Glyphosat erlitten: Ein Geschworenengericht in Kalifornien sprach einem an Krebs erkrankten ehemaligen Hausmeister Schadenersatz in Höhe von 289 Mio. US-Dollar zu.
Im Streit um die krebserregende Wirkung von Glyphosat hat Bayer vor Gericht eine schwere Niederlage erlitten. (Bild: Bayer)
Der 46-jährige Kläger hatte laut Reuters früher die Schädlingsbekämpfung für verschiedene Schulen übernommen und dabei das Herbizid bis zu 30 Mal pro Jahr benutzt. Nachdem er an einem Non-Hodgkin-Lymphom erkrankte, machte er den Wirkstoff Glyphosat dafür verantwortlich. Bayer-Monsanto bestreitet dagegen die krebserregende Wirkung seines Produkts und beruft sich dabei auf Studien. Das kalifornische Gericht gab nun aber dem Kläger recht, dass das Unternehmen nicht vor den Risiken gewarnt habe.
Signalwirkung: Bayer-Aktie stürzt ab
Das Urteil hat könnte Signalwirkung für weitere Fälle haben. In den USA liegen Reuters zufolge mehr als 5.000 ähnliche Klagen gegen die Bayer-Tochter bei den Gerichten. Die Bayer-Aktie verlor zum Börsenstart nach Bekanntwerden des Urteils mehr als 10 % an Wert. Der Konzern hatte die Übernahme von Monsanto erst im Juni 2018 abgeschlossen.
(jg)
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