In der Bioraffinerie sollen aus Holz chemische Grundstoffen entstehen.

In der Bioraffinerie sollen aus Holz chemische Grundstoffen entstehen. (Bild: UPM)

Die geplante Gesamtkapazität der Bioraffinerie liegt bei 220.000 t/a. Die Ausschreibungen für die Anlage, der Personalaufbau und der Genehmigungsprozess sollen umgehend beginnen. Die produzierten Biochemikalien könnten in einer Vielzahl an Produkten des täglichen Bedarfs den Umstieg von fossilen Rohstoffen auf nachhaltige Alternativen ermöglichen. So soll in der Bioraffinerie aus Laubholz eine neue Generation von nachhaltigen, chemischen Grundstoffen entstehen: Bio-Monoethylenglykol (BMEG), funktionelle Füllstoffe, Bio-Monopropylenglykol sowie Industriezucker. Dabei sollen „neue und innovative Verfahren“ zum Einsatz kommen.

Kosten vergleichbar zu fossilen Produkten

Die Kostenposition der Produkte sei dabei vergleichbar mit der von Wettbewerbsprodukten auf fossiler Basis. Zur Wettbewerbsfähigkeit der neuen Produktionseinheit sollen neben dem technologischen Verfahren auch die Integration in die Infrastruktur am Standort Leuna, die gut zugängliche, nachhaltige Holzversorgung in der Region sowie die Nähe zu wichtigen Absatzmärkten beitragen. UPM hatte explizit nach einem Standort in Deutschland gesucht. Leuna hat sich dabei auch gegen den Industriepark Höchst durchgesetzt, der ebenfalls auf die eine Ansiedlung gehofft und Gespräche mit dem finnischen Unternehmen geführt hatte.

Wachsende Märkte

Anwendungsfelder für Bio-Monoethylenglykol sind unter anderem Textilien, PET-Flaschen, Verpackungen und Enteisungsmittel. Bio-Monopropylenglykol wird beispielsweise in Verbundwerkstoffen, Arzneimitteln, Kosmetika und Waschmitteln eingesetzt. Der weltweite Markt für Glykole umfasst ca. 30 Mio. t und wächst mit etwa 4 % pro Jahr. Derzeit wird nahezu die gesamte Nachfrage auf Basis fossiler Rohstoffe wie Öl, Erdgas und Kohle bedient. Funktionsfüllstoffe auf Basis nachwachsender Rohstoffe wiederum sind eine nachhaltige Alternative zu Industrieruß und Silicate. Die weltweite Nachfrage nach diesen Produkten beträgt 15 Mio. t und wächst mit ca. 3 % pro Jahr. (jg)

Die größten Chemiestandorte in Deutschland

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