Juli 2011

Mit einem Anteil von rund 20?Prozent am Weltmarkt gehört der deutsche Industrieanlagenbau zu den wichtigsten internationalen Anbietern von Engineering-Leistungen. Doch diese Position ist nicht unangefochten. Insbesondere Anbieter aus Asien, darunter China und Südkorea, buhlen in jüngster Zeit verstärkt und auch erfolgreich um Anlagenbauprojekte im Mittleren Osten und anderen Regionen der Welt. In den Boom-Jahren zwischen 2005 und 2008 konnten sich die Angreifer vor allem durch die Abwicklung der Montageleistungen in EPC-Projekten einen Namen machen, während sich europäische und deutsche Anlagenbauer auf die Aspekte Planung und Beschaffung konzentrierten. Dazu kommt, dass Samsung, Hyundai und Co. in der Regel mit einer langfristigen Strategie in neue Märkte eintreten. Nicht das einzelne Projekt steht beim Markteintritt im Vordergrund, sondern vielmehr die langfristige Perspektive.

Deutschen Anlagenbauern macht diese Vorgehensweise im internationalen Wettbewerb mehr und mehr zu schaffen. Eine der jüngsten Erkenntnisse lautet deshalb, wieder selbst Montagekompetenz aufzubauen. Dazu kommen weitere Herausforderungen wie die Gewinnung von qualifiziertem Personal, der Umgang mit steigender Projekt-Komplexität, die Entwicklung von Internationalisierungsstrategien sowie die Frage, wie die Produktivität im Anlagenbau nachhaltig gesteigert werden kann. All diese Themen werden auf dem 1. Engineering Summit in München adressiert. Die von der VDMA AGAB sowie dem Süddeutschen Verlag mit seinem Fachmagazin CHEMIE TECHNIK organisierte Veranstaltung bringt Führungskräfte aus dem Anlagenbau und -betrieb zusammen, um die angesprochenen Aspekte zu diskutieren und im Austausch Möglichkeiten zur Kooperation im internationalen Geschäft auszuloten.

Über 200 Führungskräfte des
Anlagenbaus treffen sich in München

Mehr als 200 Teilnehmer haben sich zur Erstveranstaltung im Kongresszentrum des Süddeutschen Verlags in München (5. bis 6. Juli 2011) angemeldet. Die Veranstaltung versteht sich dabei als branchenübergreifendes Forum für den Anlagenbau: Von der Chemie und Petrochemie über den Kraftwerksbau, Hütten- und Walzwerksbau, den Anlagenbau für die Baustoff- und die Papierindustrie bis hin zu Anbietern von Anlagen für die Erzeugung „grünen“ Stroms wie Wasser- und Solarkraft reicht das Spektrum der Branchen, die auf dem 1. Engineering Summit vertreten sein werden. Ebenfalls anwesend sind Anlagenbetreiber und wichtige Zulieferer aus der Armaturen-, Pumpen- und der Softwareindustrie.

Zum Auftakt des ersten Veranstaltungstages wird Dr. Roland Fischer, CEO der Division Fossil Power Generation, Siemens Energy Sector, über Markttreiber und Trends im Anlagenbau sprechen. Die Marktsituation im Anlagenbau ist danach Gegenstand des Vortrags von Thomas Waldmann, Geschäftsführer der VDMA Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau (AGAB) sowie Klaus Gottwald, Referent der AGAB. Im Themenblock „Neuer Wettbewerb im Anlagenbau“ geht es unter anderem um die Frage, „Was können und müssen wir von den Angreifern aus Fernost lernen?“ – ein Thema, das von Lothar Jungemann, Mitglied der Geschäftsführung der Uhde GmbH, vorgetragen wird. Auch die Frage „Was macht den Großanlagenbau robust für die Zukunft?“ (Referenten: Dr. Gerland Orendi, Teilhaber bie der Unternehmensberatung Management Engineers und Volker Stroh, Referent der AGAB) sowie „Turn-Key-Projekte: Chancen und Risiken für den deutschen Anlagenbau“ (Referent: Jürgen Wild, CEO, M+W Group GmbH) werden in diesem Themenblock behandelt.

Im Themenblock „Personal finden, bilden, binden“ geht es am Nachmittag des ersten Konferenztages um die Fragen „Wer baut die Anlagen von morgen?“ und „Was kann der Anlagenbau für den Nachwuchs tun?“. Prof. Eberhard Schlücker, Uni Erlangen, und Dirk Steding, Siemens Energy Sector, stellen zu diesem Thema einen neuen Ansatz vor, bevor Dr. Ralf Sick-Sonntag, Bayer Material Science, und Dr. Jürgen Kussi, Bayer Technology Services, Strategien und Ideen für modernes Personalmanagement aus der Sicht eines „Owners Engineers“ erläutern.

Im Themenblock „Umgang mit steigender Projekt-Komplexität“ wird Ferrostaal-Vorstand Prof. Stefan Reimelt das Thema „Herausforderungen und Risikomanagement im Großanlagenbau“ zur Diskussion stellen. Die Themen des ersten Vortragstages sowie die Bedeutung der Exportkreditversicherung für den Anlagenbau fasst dann eine Podiumsdiskussion zu den neuen Herausforderungen im Anlagenbau zusammen, bei der unter anderem Werner Schwarzmeier, Sprecher der Geschäftsführung von Linde Engineering, Prof. Stefan Reimelt und Dr. Matthias Köhler, Referatsleiter im BMWi sich den Fragen von CHEMIE-TECHNIK-Chefredakteur Armin Scheuermann sowie des Publikums stellen. Die Abendveranstaltung ab 19:30 Uhr bietet die Gelegenheit zum Networking und Austausch unter den Teilnehmern und Führungskräften des Anlagenbaus.

Schlüssel für eine erfolgreiche
Internationalisierung

Den Startpunkt des zweiten Konferenztages markiert die Keynote von Peter M. Gress, Senior Vice President Engineering, BASF SE, zum Thema „Erwartungen der Betreiber an den Anlagenbau“, bevor im Themenblock Internationalisierung Aspekte für eine erfolgreiche Internationalisierung sowie Global Sourcing referiert werden. Referenten sind Francois Venet, Vorsitzender der Geschäftsführung der Lurgi GmbH, Rüdiger Zerbe, Mitglied des Vorstandes der SMS Siemag AG sowie Hans-Joachim Gastel, Head of Global Procurement, Linde Engineering. Die Rolle integrierter IT zur Produktivitätssteigerung im Anlagenbau ist dann das erste Thema im Block „Produktivität im Anlagenbau“, der auch den Aspekt „Value Engineering im Anlagenbau“ beinhaltet (Referenten: Helmut Schuller, Geschäftsführer Aveva, sowie Thorsten Helmich, Managing Partner beim Beratungsunternehmen Maexpartners und Dr. Wolfgang Knothe, CEO der Flagsol GmbH). Den Abschluss der Konferenz bildet der Themenblock „EPC – Wie lernen wir das „C“ wieder?“, in dem George Harrison, Global Head of Projectmanagement bei KHD, darüber referiert, wie die Montagekompetenz im Anlangenbau wieder aufgebaut werden kann. Den Schlusspunkt der Konferenz setzt dann Andrea Storck, Leiterin Zentralabteilung Human Resources der Thyssen Krupp Fördertechnik, mit Antworten auf die Frage „Wie kann Montagepersonal gewonnen und motiviert werden?“

Über die Ergebnisse und Diskussionspunkte des 1. Engineering Summit wird die CHEMIE TECHNIK im Schwerpunkt Anlagenbau in ihrer September-Ausgabe berichten. Alle Informationen zur Konferenz finden Sie außerdem unter www.engineering-summit.de

Grußwort
Sehr geehrte Teilnehmer,

der erste Engineering Summit ist eine mehrfache Premiere: Klar fokussiert auf die Herausforderungen und Notwendigkeiten des Anlagenbaus, markiert die Konferenz den Startpunkt für einen intensiven Fach- und Erfahrungsaustausch der deutschen und europäischen Anlagenbauer. Die hochkarätigen Vorträge der namhaften Referenten bilden dabei den Rahmen und die Vorlage für die Diskussion und das Networking der Entscheider, Fach- und Führungskräfte, die sich zum 1. Engineering Summit in München angemeldet haben. Die Herausforderungen, denen sich der Anlagenbau derzeit gegenüber sieht, sind vielfältig. Sie erfordern neue Ansätze und Allianzen. Grundlage dafür ist die Kreativität der Handelnden und der Austausch von Ideen untereinander. Dafür versteht sich der Engineering Summit als Plattform. Wir wünschen allen Teilnehmern eine Vielzahl an Anregungen und Ideen und ein erfolgreiches Networking auf dem 1. Engineering Summit.

Save the date
2. Engineering Summit im November 2012

Aufgrund des großen Interesses der Teilnehmer und Branchen des Anlagenbaus werden VDMA und Süddeutscher Verlag bereits im November 2012 den zweiten Engineering Summit veranstalten. Veranstaltungsort wird dann das Konferenzzentrum Rosengarten in Mannheim sein. Teilnehmer können sich bereits unter www.engineering-summit.de vorregistrieren. Fragen zu Möglichkeiten des Sponsorings und der Ausstellung beantwortet Andrea Lippmann, Tel.: +49 (0) 62 21 48 92 98.

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