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Rund 2.000 Unternehmen und über 400.000 Mitarbeiter prägen die chemisch-pharmazeutische Industrie in Deutschland. Alle Nachrichten und Geschehnisse rund um die Prozessindustrie finden Sie in dieser Rubrik.

07. Feb. 2024 | 09:45 Uhr
Ein am Rostocker Standort des Leibniz-Instituts für Katalyse (Likat) entwickelter Katalysator auf Mangan-Basis soll mittels erneuerbarer Energien Methanol produzieren. Neben Wind oder Sonne werden dafür Wasser und CO2 benötigt. Aus CO2 und Wasser entsteht im Reaktionsverbund ein Synthesegas, das mithilfe des Katalysators zu Methanol umgewandelt wird. „Das Metallatom bildet das katalytische Zentrum. Es wird von einer Art Gerüst fixiert und geschützt, dem sogenannten Liganden“, so Gordon Neitzel, am Likat in den Bereichen Angewandte Homogenkatalyse und Carbonylierungen tätig. Er hat den Katalysator entscheidend optimiert, indem er neue Strukturen für den Liganden entwickelte. So kann kein Kohlenmonoxid das Mangan-Atom im Zentrum des Katalysators angreifen und die Komplexverbindung zerstören. Die Arbeiten sind Teil des Forschungsverbunds E4MeWi. Die Abkürzung steht für „Energie-Effiziente Erneuerbare Energien basierte Methanol-Wirtschaft“. Das Verbundprojekt wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie für drei Jahre mit 2 Mio. Euro gefördert. Projektpartner sind außerdem Creativequantum, Ineratec, die Ruhr-Universität Bochum und der Chemiepark Bitterfeld-Wolfen. „Auch eine klimaneutrale Wirtschaft, wie sie die Bundesrepublik bis 2045 anstrebt, braucht Basischemikalien“, erläutert Neitzel. Für die Methanol-Produktion, derzeit weltweit 110 Mio. t jährlich, wird traditionell Erdgas verwendet – je nach Verfahren mit Drücken von 50 bis 100 bar und Temperaturen zwischen 200 und 300°C. Dies führt zu einem CO2-Ausstoß von 1,5 t für jede produzierte Tonne Methanol. Das Projekt zielt auf eine Alternative zum herkömmlichen Verfahren ab. Sein Kernstück ist der Katalysator, der H2 und CO in gelöstem Zustand so reagieren lässt, dass Methanol entsteht. Das Kohlenmonoxid wird zuvor aus CO2 gewonnen. Der dafür genutzte Mangan-Katalysator wurde ursprünglich am Likat in der Themengruppe von Dr. Kathrin Junge aus der Abteilung Nachhaltige Redoxreaktionen entwickelt. Er ermöglicht ein Vorgehen, das den Aufwand an Druck und Temperatur für die Methanolherstellung halbiert. Den Projektbeteiligten schwebt eine Anlage in Containergröße vor, die am Feldrand, auf Betriebs- oder Bauernhöfen lokale Ressourcen für eine nachhaltige Wertschöpfung nutzt: Wind- und Sonnenenergie, CO2-Emissionen aus Punktquellen und aus Biogas, Plastikmüll oder Holzabfällen.
Erneuerbare Energien aus lokalen Ressourcen

Katalysator für nachhaltige Methanol-Produktion am Likat entwickelt

Ein am Rostocker Standort des Leibniz-Instituts für Katalyse (Likat) entwickelter Katalysator auf Mangan-Basis soll mittels erneuerbarer Energien Methanol produzieren. Neben Wind oder Sonne werden dafür Wasser und CO2 benötigt.Weiterlesen...

07. Feb. 2024 | 06:09 Uhr
Michael Lohscheller, im Hintergrund Flugzeug, Lkw, Pkw und H2-Tankstelle
„Diese Chance sollten wir uns nicht entgehen lassen“

Wasserstoff im Verkehrssektor: Interview mit Ex-Opel-CEO Michael Lohscheller

Neben batterieelektrischen Antrieben gilt Wasserstoff als Hoffnung für die Verkehrswende. Über die Chancen und Einsatzbereiche berichtet Michael Lohscheller, Ex-CEO von Opel und Nikola, im Vorfeld der Münchener Hydrogen Mobility Tech Conference.Weiterlesen...

06. Feb. 2024 | 14:25 Uhr
LNG-Terminal
Terminal Decarbonara

CT-Spotlight: LNG-Lieferungen per Schiff – weiter aus den USA?

Gerade erst Nummer Eins geworden, erstmal Pause machen. Nein, es geht nicht um deutschen Fußball, sondern um Gasexporte der USA. Für diese soll es vorerst keine neuen Genehmigungen geben – unter anderem, man halte sich fest, aus Umweltschutzgründen.Weiterlesen...

06. Feb. 2024 | 12:15 Uhr
Mann stehend vor zwei Hochhäusern
neue verpackung
Ist Kaufen besser als neu Gründen?

Warum sich die M&A-Welt am Wendepunkt befinden könnte

„Nachfolgen ist das neue Gründen“ lautete kürzlich die Schlagzeile in einem M&A-Newsletter. Und tatsächlich gibt es einige Argumente, die darauf hindeuten, dass das Marktumfeld für Unternehmensnachfolgen sich verändert.Weiterlesen...

06. Feb. 2024 | 06:21 Uhr
Ein grünes Flugzeug fliegt vor einer grünen Wolke
100 Prozent Bio im Flugzeugtank

Aromaten für nachhaltiges Kerosin

Im November 2023 ist die erste Atlantiküberquerung mit 100 % nachhaltigem Flugkraftstoff geglückt. Möglich wurde dies durch ein neues Verfahren und den Einsatz von biobasierten Aromaten.Weiterlesen...

05. Feb. 2024 | 13:01 Uhr
Ablehnung
Tarifverhandlungen in der Chemieindustrie 2024

Chemie-Arbeitgeber weisen Gewerkschaftsforderung zurück

Der Bundesarbeitgeberverband Chemie hat die Forderungen der Gewerkschaft IGBCE für die kommende Tarifrunde 2024 klar zurückgewiesen. Die Erwartungen der Gewerkschaft zur Lohnsteigerung seien „weder krisengerecht noch finanzierbar.“Weiterlesen...

05. Feb. 2024 | 09:13 Uhr
Industrielle Abwasserbehandlung
Biologische Abwasserbehandlung

Envirochemie übernimmt DLK Technologies

Die Schweizer Envirochemie-Gruppe verstärkt sich mit der Übernahme von DLK Technologies und erweitert damit ihre Marktpräsenz und ihr Produktportfolio im Bereich der biologischen Abwasserbehandlung.Weiterlesen...

02. Feb. 2024 | 08:54 Uhr
Neue Gebäude am Gabriel-Chemie-Standort in Ungarn
Verdoppelte Fläche und Mitarbeiterzahl

Gabriel-Chemie baut ungarischen Masterbatch-Standort aus

Der österreichische Masterbatch-Hersteller Gabriel-Chemie hat ein Erweiterungsprojekt an seinem ungarischen Produktionsstandort Nyíregyháza gestartet. Durch den Ausbau sollen sich die Gesamtfläche sowie die Mitarbeiterzahl verdoppeln.Weiterlesen...

01. Feb. 2024 | 10:26 Uhr
Halbleiter-Fertigung
Materialien für die Halbleiter-Industrie

Fujifilm startet Anlage für CMP-Slurries in Japan

Der japanische Konzern Fujifilm hat am Standort Kumamoto neue Produktionsanlage für chemisch-mechanische Poliermittel in Vollbetrieb genommen. Die sogenannten CMP-Slurries kommen für die Halbleiterherstellung zum Einsatz.Weiterlesen...

31. Jan. 2024 | 10:45 Uhr
Shell-Standort Wesseling
Energie- und Chemiepark Rheinland

Shell baut Hydrocracker in Wesseling um

Der Shell-Konzern treibt den Umbau der ehemaligen Rheinland Raffinerie weiter voran. Nun fiel die finale Investitionsentscheidung, den Hydrocracker am Standort Wesseling in eine Produktionsanlage für Grundöle der Gruppe III umzuwandeln.Weiterlesen...