
Altana hat Aluminium Materials Technologies, den Entwickler der 3D-Druck-Speziallegierung A20X, übernommen. (Bild. Altana)
„Mit dem Erwerb des TLS-Geschäfts erweitern wir unser Portfolio im 3D-Druck für die industrielle additive Fertigung und positionieren uns in einem technologischen Zukunftsmarkt,“ so Martin Babilas, Vorstandsvorsitzender von Altana. „Damit setzen wir auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die Altana-Strategie, durch gezielte Akquisitionen wertschaffendes Wachstum zu generieren, weiter um.“
TLS mit Sitz in Bitterfeld verfügt über 25 Jahre Erfahrung und gilt als einer der international führenden Spezialisten in der Herstellung von qualitativ hochwertigen Metallpulvern für den industriellen 3D-Druck. „Die Expertise des Unternehmens in der Herstellung von Metallpulvern und -legierungen für den metallischen 3D-Druck ergänzt die Stärken von Eckart als Spezialist in der Verdüsung von Metallen“, so Dr. Wolfgang Schütt, Leiter des Geschäftsbereichs Eckart. „Wir verstärken uns außerdem gezielt für funktionale Anwendungen.“ So bietet der Geschäftsbereich Lösungen für den Korrosionsschutz, Produkte für die Herstellung von Porenbeton sowie Treibstoffen für die Raumfahrt. Im Zuge der Akquisition übernimmt Eckart die Produktionsstätte in Bitterfeld sowie rund 40 Mitarbeiter. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden sowie weiteren marktüblichen Vollzugsbedingungen und soll im vierten Quartal 2020 erfolgen.
„Noch mehr Hochleistungsmaterialien“
Darüber hinaus hat Altana den Erwerb des britischen Unternehmens Aluminium Materials Technologies (AMT) bekanntgegeben: Das Unternehmen hat unter anderem die Speziallegierung A20X für den 3D-Druck entwickelt und damit Maßstäbe bei Festigkeit und Gewicht gesetzt. Die Speziallegierung ermöglicht die Herstellung von deutlich leichteren Bauteilen mit herausragenden mechanischen Eigenschaften. „Die AMT und ihre Legierung A20X ergänzen die Kompetenzen der TLS, so dass wir Anwendern künftig noch mehr Hochleistungsmaterialien anbieten können, unter anderem in der Luftfahrtindustrie, einem wichtigen Markt für metallischen 3D-Druck“, so Dr. Schütt.
Der 3D-Druck ermöglicht die dezentrale, industrielle Produktion. Die Technologie soll so die industrielle Wertschöpfungskette revolutionieren, weil globale Lieferketten zeit- und kosteneffizienter gestaltet werden können. Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Herausforderungen durch Covid-19 wird die Bedeutung des 3D-Drucks noch weiter zunehmen, erwartet die Altana-Gruppe. Künftig soll Eckart gemeinsam mit den TLS- und AMT-Experten die Optimierung und Entwicklung von Metallpulvern für den 3D-Druck vorantreiben und so neue Anwendungsgebiete erschließen. Dabei baut der Geschäftsbereich auf seine Kernkompetenzen: Expertise in der Materialherstellung, leistungsfähige Forschung und Entwicklung und Zugang zu internationalen Märkten. (ak)
Situation der deutschen Kunststoff-Industrie

Branche schon 2019 im Sinkflug - Umsätze der deutschen Kunststoff-Erzeuger, in Mrd. Euro:Die Corona-Krise trifft auch die kunststofferzeugenden Unternehmen in Deutschland hart. Und das ausgerechnet in einer Phase der Schwäche: So sanken die Umsätze 2019 um 7,3 % auf nunmehr 25,3 Mrd. Euro. Während der Export mit 1,7 % moderat zurückging verzeichnete der Import von Kunststoff-Erzeugnissen einen deutlicheren Rückgang um 4,5 %. „Bereits 2019 war ein schwieriges Jahr für uns“, konstatiert daher auch Dr. Michael Zobel, Vorstandsvorsitzender des Branchenverbandes Plasticseurope Deutschland. (Bild: Pike Picture – stock.adobe.com / CHEMIE TECHNIK, Daten: Statistisches Bundesamt)

Corona verschärft die Situation - Auswirkungen der Corona-Pandemie: Die Auswirkungen der Corona-Krise kommen in dieser Situation besonders ungelegen. Laut einer Umfrage des VCI im Mai 2020 verzeichnen über 90 % der Kunststofferzeuger in Deutschland einen Rückgang der Kapazitätsauslastung in ihren Werken. Gleichzeitig spüren trotz historisch sinkender Ölpreise knapp 60 % der Befragten einen Anstieg der Produktionskosten – etwa durch zusätzliche Schutzmaßnahmen für Mitarbeiter gegen die Corona-Pandemie. (Bild: Julien Eichinger – stock.adobe.com, CHEMIE TECHNIK; Daten: VCI-Umfrage Mai 2020)

Unternehmen fahren Investitionen zurück - Geplante Investitionen in Sachanlagen: Aufgrund der aktuellen Situation müssen sich viele Kunststoff-Erzeuger jetzt zurückhalten und Investitionen verschieben. Nur etwa ein Drittel der Unternehmen will nach den Zahlen der VCI-Umfrage ihre Investitionen in Sachanlagen wie geplant durchführen. Fast die Hälfte wird dagegen solche Projekte „bis auf Weiteres“, knapp ein Fünftel der Firmen zumindest um „wenige Monate“ verschieben. (Bild: alexdndz – stock.adobe.com, CHEMIE TECHNIK; Daten: VCI-Umfrage Mai 2020)

Krise könnte die Branche modernisieren - Langfristige Veränderungen durch die Krise: Auf lange Sicht könnte die Krise jedoch die Branche auch zum Positiven verändern – gerade für den Standort Europa. Über 70 % der Befragten in der VCI-Umfrage gaben an, den digitalen Wandel jetzt noch stärker voranteiben zu wollen. Knapp 30 % glauben, dass sich der Wandel der Branche hin zu alternativen Rohstoffen in der Kreislaufwirtschaft durch Covid-19 insgesamt beschleunigen wird. Fast ein Drittel der Unternehmen will Invesitionen und Innovationen zukünftig verstärkt in Europa durchführen, für eine stärkere europäische Supply-Chain macht sich immerhin rund ein Viertel der Befragten stark. (Bild: ,alexdndz, blankstock, Julien Eichinger, RATOCA, voinsveta – stock.adobe. com, CHEMIE TECHNIK; Daten: VCI-Umfrage Mai 2020)
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