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(Bild: Svenja98 / vege – stock.adobe)

Die Optionen sind in diesen Tagen eher weniger geworden: So spielt die EU mit dem Gedanken, die Elektrofischerei – also das Aufscheuchen oder Betäuben von Meerestieren durch Stromschläge – zu verbieten. Dabei hätte dieser Ansatz den Vorzug, dass der Strom aus den Offshore-Windanlagen quasi direkt vor Ort verbraucht würde: teurer Netzausbau, nicht nötig! Für manchen Nordsee-Fischer ist das drohende Verbot ein Schock, für innovative Ideen à la Power-to-Krabbenbrötchen oder Power-to-Matjes bedeutet es den Todesstoß. Auch der Plan, den billigen Ökostrom für den Betrieb riesiger Rechnerfarmen herzunehmen, um dort große Mengen der Kryptowährung Bitcoin zu „schürfen“, hat seit Ende letzten Jahres deutlich an Attraktivität eingebüßt: Beim Blick auf die jüngste Bitcoin-Kursentwicklung steht zu befürchten, dieses Vorhaben könnte dann bald eher unter dem Namen Power-to-Nix bekannt sein.

Stromnetz statt Fischernetz

Frühaufstehern, die in den letzten Wochen das ein oder andere Mal zu spät aus dem Bett gekommen sind, mag – nach einem angebrachten Fluchanfall – noch ein anderer Gedanke gekommen sein: Könnte man den erneuerbaren Überschussstrom nicht nutzen, um die Radiowecker wieder in Ordnung zu bringen? Die sind ja seit Anfang des Jahres reihenweise aus dem Takt geraten, da zu wenig Strom in den europäischen Leitungen die Netzspannung überall auf dem Kontinent absacken ließ. Eine ansprechende Idee zwar – doch die europäischen Netzbetreiber scheinen dieses Problem, das seinen Ursprung offenbar in Kosovo und Serbien hatte, bereits anderweitig in den Griff bekommen zu haben.

So ist am Ende doch wieder die Industrie gefordert, geeignetere und nachhaltigere Möglichkeiten zur Nutzung des überschüssigen Grünstroms zu entwickeln. Manch einem von Ihnen werden beim Lesen dieses Artikels – neben dem plötzlichen Verlangen nach einem Fischbrötchen – schon eigene elektrisierende Ideen in den Kopf geschossen sein. Der Favorit in unserer Redaktion ist eine bereits ausgereifte Power-to-X-Technologie: Eine hochmoderne Anlage unter der Produktbezeichnung Kaffeevollautomat liefert mit Netzstrom quasi durchgehend den unverzichtbaren Rohstoff für unseren Koffein-to-Text-Prozess.

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