
Künstliche Intelligenz soll den Bergbau effizienter, nachhaltiger und sicherer machen. (Bild: BASF)
Um Metalle aus den abgebauten Erzen zu gewinnen, müssen die Bergbauunternehmen zwei wesentliche Herausforderungen bewältigen: Zum einen sind die heute bekannten Erzvorkommen wegen der sinkenden Erzqualitäten und der größeren Anforderungen an den Umweltschutz immer schwieriger abzubauen. Zum anderen ist die Zusammensetzung des Erzes nicht genau bestimmbar. Die Schwankungen des Erzgehaltes im geförderten Material wirken sich auf Betriebsbedingungen und -steuerung sowie Anlagenleistung und -durchsatz aus.
KI ermöglicht Prozessoptimierung im Bergbau
Hier kommt die Technologie des KI-Spezialisten Intellisense.io ins Spiel, an dem sich BASF über seine Corporate-Venture-Capital-Gesellschaft BVC beteiligt. Intellisense.io hat die Disziplinen des Bergbaus, der Software-Entwicklung und Datenwissenschaft miteinander kombiniert, so dass von Branchenexperten passende Lösungen für Endnutzer in der Bergbauindustrie entwickelt werden können. Das Ergebnis ist eine einheitliche Technologieplattform, die zahlreiche Prozessoptimierungs-Anwendungen für die gesamte Bergbau-Wertschöpfungskette umfasst. Darüber hinaus kann das integrierte Simulationstool genutzt werden, um alternative Betriebsbedingungen zu testen, das Personal zu schulen und mögliche Szenarien außerhalb einer Mine zu simulieren. „Wir glauben an das Team von Intellisense.io und das Potenzial dieser Technologie und unterstützen mit unserem Investment die Weiterentwicklung und den Vertrieb dieser innovativen Lösung“, sagt Markus Solibieda, Geschäftsführer von BVC.
Chemie-Kompetenzen von BASF ergänzen Angebot
BASF verfügt über ein breites Portfolio an mineralverarbeitenden Chemikalien und Technologien, welche die Prozesseffizienz verbessern und die ökonomische Förderung wertvoller Ressourcen unterstützen sollen. Gleichzeitig bietet sie Bergbaukunden weltweit technische Betreuung an. Zusätzlich zu dem Investment von BVC sind BASF Mining Solutions und Intellisense.io eine exklusive Partnerschaft eingegangen, die ihre Kompetenzen in den Bereichen Mineralverarbeitung, chemische Erzaufbereitung und industrielle KI-Technologie zusammenführt. Das gemeinsame Angebot umfasst KI-Lösungen, die mit dem Know-how von BASF in den Bereichen Mineralverarbeitung und Chemie kombiniert werden. (jg)
So könnte die Chemieindustrie 2040 aussehen

Klimavorreiter oder weltweite Nebenrolle? Die folgenden vier Szenarien sind sehr unterschiedlich. (Bild: Kobes – Fotolia)

Szenario 1, Speerspitze in eine grüne Zukunft: Im ersten Szenario übernimmt die Chemieindustrie eine tragende Rolle in einer nachhaltigen, kollaborativen Welt. Die Märkte sind offen und die Kunden verlangen immer mehr Produkte, die dem Umweltgedanken gerecht werden. Deshalb wird auch die Chemieindustrie Teil eines großen, orchestrierten und branchenübergreifenden Verbunds. Die europäischen Player schaffen es, Wertschöpfung in einer Kreislaufwirtschaft zu erzielen, und investieren massiv in Innovationen. Zudem entsteht sukzessive ein Netzwerk von Partnerschaften aller Branchenplayer entlang der Wertschöpfungskette. Auch werden Start-ups gegründet, die vermehrt auf digitale Potenziale setzen. Allerdings agieren die Unternehmen unter vergleichsweise strengen Umweltauflagen – die sich aber weltweit angleichen. (Bild: lassedesignen – AdobeStock)

Szenario 2, Anpassung an repressive Rahmenbedingungen: Im zweiten Szenario steht die europäische Chemiebranche kollektiv unter Regulierungsdruck und öffentlicher Beobachtung – anders als in China und den USA. Die Unternehmen müssen sich verändern und Kosten sparen. Die Produktion regionalisiert sich, größere Investitionen rentieren sich kaum. Intelligente neue Ansätze sorgen dennoch für ein Überleben der Firmen. Da es kaum noch Produktinnovationen gibt, spielen die einzelnen Unternehmen international keine große Rolle mehr. Es besteht die Gefahr einer ungewollten und radikalen Konsolidierung, die durch eine entsprechende EU-Stelle kaum aufgehalten werden kann. (Bild: bilderbox – Fotolia)

Szenario 3, Flucht in den Protektionismus: Die dritte mögliche Entwicklung führt zu einem Szenario mit starkem Euro-Protektionismus, wenig Innovationskraft und einem gesellschaftlichen Rückschritt hinsichtlich Nachhaltigkeit. Die realisierbaren Margen sind inzwischen teilweise auch von der Politik abhängig. Die Bedeutung des Exports und die Wettbewerbsfähigkeit schrumpfen und es kommt ebenfalls zu einer Konsolidierung. Die verbleibenden Akteure können jedoch – zumindest für eine gewisse Zeit – ein recht geruhsames Leben führen und die Branche auf niedrigem Niveau „verwalten“. (Bild: Martina Berg – Fotolia)

Szenario 4, Wertschöpfung in der Kreislaufwirtschaft: Im vierten und letzten Szenario gelingt die profitable Wertschöpfung in der Kreislaufwirtschaft. Die Öffentlichkeit ist in Umweltfragen hoch sensibilisiert, was zu gezielten Innovationen und Kollaborationen in der Branche führt. Es herrschen ein Klima des Verbrauchervertrauens und die Bereitschaft, auch höhere Preise zu bezahlen. Jedoch bleiben Strukturen und Assets der Unternehmen weitgehend unverändert, was eine allgemeine Innovationswelle eher ausbremst als befeuert. Insgesamt sind Umwelt und Industrie eine enge Verbindung eingegangen, die Unternehmen zunehmend dazu bringt, ihre Profitabilität im Rahmen einer umfassenden Kreislaufwirtschaft zu sichern und managen. (Bild: RFsole – Fotolia)
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