Das Chemieunternehmen strebt an, den betroffenen Mitarbeitern soweit möglich Stellen innerhalb der BASF-Gruppe anzubieten. Gespräche mit lokalen Arbeitnehmervertretern werden entsprechend den rechtlichen Regelungen in den jeweiligen Ländern umgehend beginnen. „Das Umfeld für die Bauindustrie ist in vielen europäischen Ländern weiterhin sehr schwierig. Wir haben daher konkrete Maßnahmen entwickelt, um unser Geschäft auf die lokalen Marktgegebenheiten auszurichten und unsere Fähigkeit zu stärken, Mehrwert für unsere Kunden und die BASF zu schaffen“, sagt Dr. Tilman Krauch, Leiter des Unternehmensbereichs Construction Chemicals der BASF.
Nach dem Platzen der Immobilienblase ist die Bautätigkeit in Portugal und Spanien auf unter 50 % des Vorkrisen-Niveaus gesunken und ist weiter rückläufig. Investitionen in Bauvorhaben in Griechenland sind – auch aufgrund der Staatsschuldenkrise – auf weniger als 60 % des früheren Volumens zurückgegangen. Auch in Italien verläuft die Baukonjunktur im Jahr 2012 schwach. Das Chemieunternehmen plant daher, ihre Marketing- und Vertriebsorganisationen sowie Produktionskapazitäten in Südeuropa an die neuen Marktbedingungen anzupassen. In Großbritannien ist die Bautätigkeit seit 2008 ebenfalls deutlich zurückgegangen. Das Bauchemie-Geschäft in Großbritannien wird daher auf attraktive Geschäftsfelder und Kunden konzentriert, Marketing- und Vertriebsteams sowie Produktionskapazitäten werden entsprechend angepasst.
Auf dem deutschen Markt sorgt die zunehmende Fragmentierung der Kundenstruktur durch die wachsende Anzahl von Kleinbetrieben im Handwerk für komplexe Geschäftsprozesse. Das Unternehmen wird ihre internen Abläufe noch effizienter organisieren, um dieser Marktkomplexität besser gerecht zu werden.
In verschiedenen osteuropäischen Ländern hat sich die Baubranche nicht wie erwartet entwickelt. Beispielsweise wird die Bautätigkeit in der Tschechischen Republik durch geringere öffentliche und private Investitionen belastet. Die BASF wird die Wettbewerbsfähigkeit ihres Bauchemie-Geschäfts in den osteuropäischen Kernmärkten Polen, der Tschechischen Republik und der Slowakei stärken. In kleineren osteuropäischen Ländern werden Strukturen optimiert, um Geschäftschancen aus den Kernmärkten heraus effizienter wahrzunehmen.
Das Chemieunternehmen plant, ihr Meyco Equipment-Geschäft mit Sitz in Winterthur/Schweiz zu verkaufen. Das Geschäft mit Betonspritzmaschinen für den Tunnel- und Bergbau wird von anderen Erfolgsfaktoren bestimmt als die chemische Industrie. Darüber hinaus will das Unternehmen, wie bereits angekündigt, ihr Conica Sports-Surfaces-Geschäft in Schaffhausen/Schweiz verkaufen.
(dw)