
Betriebsratsvorsitzender Sinischa Horvat und Standortleiter Michael Heinz haben sich auf eine neue Standortvereinbarung geeinigt. (Bilder: BASF)
Die Vereinbarung trägt den Titel „Gemeinsam die neue BASF leben!“ und gilt für die rund 34.000 Beschäftigten des Unternehmens am Standort Ludwigshafen. Sie hat eine Laufzeit von fünfeinhalb Jahren, beginnend am 1. Juni 2020, und löst damit vorzeitig die aktuelle Standortvereinbarung ab, die eigentlich erst zum Jahresende 2020 ausgelaufen wäre. Die BASF verzichtet für diese Laufzeit weiterhin auf betriebsbedingte Kündigungen. Die Vereinbarung sieht zudem vor, bis 2025 durchschnittlich mindestens 1,5 Mrd. Euro jährlich für Investitionen, Modernisierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen am Standort Ludwigshafen aufzuwenden.
Die größten Chemiestandorte in Deutschland

Mit 180 Hektar Gesamtfläche kommt der von Yncoris (ehemals Infraserv Knapsack) betriebene Chemiepark Knapsack auf Platz 19 des Chemiepark-Rankings deutscher Standorte. Bild: Yncoris

Der von Infraserv Gendorf betriebene Chemiepark Gendorf umfasst 197 Hektar Gesamtfläche. Bild: Chemiepark Gendorf

Als Chemie- und Industriepark sieht sich der Standort Zeitz in Ostdeutschland. Die Gesamtfläche beträgt 232 ha.Bild: Infra-Zeitz Servicegesellschaft mbH

Im Chempark Krefeld, der von Currenta betrieben wird, hat unter anderem der Kunststoffhersteller Covestro Produktionsanlagen in Betrieb. Gesamtfläche: 260 ha. (Bild: Covestro)

Solvay betreibt in Rheinberg Chlor-Vinyl-Anlagen und vermarktet die freien Flächen des Industrieparks (261 ha Gesamt, frei: 80 ha). (Bild: Solvay)

Klarer Fokus auf Petrochemie hat der Standort Gelsenkirchen-Scholven, der von Ruhröl - BP Gelsenkirchen betrieben wird. (280 ha) (Bild: BP)

Der von der BASF betriebene Standort Schwarzheide umfasst 290 ha, davon stehen 95 ha für neue Ansiedler zur Verfügung. Bild: BASF

Auch Dormagen ist ein von Currenta betriebener Chempark-Standort. Dort stehen von einer Gesamtfläche von 360 ha nur noch 25 ha für Ansiedler zur Verfügung. Bild: Covestro

Agrochemie bildet einen Fokus am Chemiestandort Piesteritz, der von SKW betrieben wird. Von 390 ha sind noch 30 für Ansiedler frei. Bild: SKW Stickstoffwerke Piesteritz

Der Industriepark Brunsbüttel ist zwar auch ein ehemaliger Bayer-Standort, wird aber nicht wie die Chempark-Standorte von Currenta betrieben, sondern vom Kunststoffhersteller Covestro. Von 420 ha sind 250 ha frei. Bild: Covestro

Infraserv Höchst betreibt mehrere Chemieparks, der größte davon ist der Standort Höchst (460 ha, 50 ha Freifläche). Bild: Infraserv Höchst

Der größte unter den von Currenta betriebenen Chempark-Standorten ist das Werksgelände in Leverkusen (480 / 30 ha). Bild: Currenta

Am Standort Lingen im Emsland wird nicht nur Chemie hergestellt, sondern wird auch Strom und Dampf aus Kernkraft produziert. Von 500 ha Gesamtfläche sind 80 verfügbar. (Bild: RWE)

Der Chemiepark Marl landet mit einer Gesamftfläche von 650 ha auf Platz 6 unseres Rankings. Bild: Evonik

Der Standort Schwarze Pumpe in der Lausitz kommt auf 720 ha, von denen 70 ha verfügbar sind. (Bild: Vattenfall)

Der Industriepark Schwedt wird von der PCK Raffinerie beherrscht, die gleichzeitig Betreiber des 800 ha umfassenden Geländes ist. Bild: Werner Weber-Fotolia

Auf Platz 3 der Chemiestandorte landet das BASF-Gelände in Ludwigshafen (1000 ha). Nach jüngster Erhebung stehen dort noch 50 ha für neue Anlagen zur Verfügung. Bild: BASF
Standort Ludwigshafen soll Vorbild werden
„Damit der Standort Ludwigshafen in einem sich schnell verändernden Geschäftsumfeld auch zukünftig erfolgreich ist, müssen wir agiler und flexibler werden“, glaubt Vorstand und Standortleiter Michael Heinz. Die neue Standortvereinbarung unterstütze den hierzu notwendigen Kulturwandel. Der Standort soll damit Vorbild und Vorreiter für die gesamte Gruppe sein bei der Bewältigung zentraler Herausforderungen. Zugleich schaffe die neue Vereinbarung verlässliche Rahmenbedingungen für die Mitarbeiter. Das sei „ein starkes, positives Signal an die Belegschaft und für die Region“, meint auch der Betriebsratsvorsitzende Sinischa Horvat.
Fokus: Mehr Sicherheit und Nachhaltigkeit
Um auch künftig im Wettbewerb erfolgreich zu sein, hat die BASF folgende Themenfelder definiert:
- die Steigerung der Arbeits- und Anlagensicherheit
- eine ressourcenschonende und emissionsarme Produktion im Verbund
- die Ausweitung der Digitalisierung in Produktion, Verwaltung und bei Geschäftsprozessen
- zukunftsfähige Mobilitätslösungen im Güter- und Personenverkehr
- die weitere Stärkung Ludwigshafens als wichtige Drehscheibe für den BASF-Forschungsverbund
- eine kontinuierliche Optimierung von Strukturen und Prozessen hin zu einer agileren Organisation
Ludwigshafen sei „unser Zukunftslabor“, kommentiert Dr. Uwe Liebelt, President European Site and Verbund Management und Werksleiter Ludwigshafen. „Hier wollen wir zeigen, dass Klimaschutz und Wachstum einander nicht widersprechen.“ Auch wenn die BASF ihre Forschungsaktivitäten seit Jahren stärker globalisiert und an den Wachstumsmärkten ausrichte, so bleibe Ludwigshafen weiterhin der wichtigste Forschungs- und Entwicklungsstandort der Gruppe, heißt es auch in der Mitteilung des Konzerns.
Schwerpunkt auf Aus- und Weiterbildung
Neben diesen Kernthemen will sich BASF mit der Vereinbarung auch als weiter als attraktiver und zukunftsorientierter Arbeitgeber positionieren: So solle beispielsweise eine „moderne Lernlandschaft“ die Mitarbeiter fit machen für die Arbeitswelt der Zukunft. Zudem haben sich die Betriebsparteien darauf verständigt, die Mindestverweildauer auf einer Stelle auszudehnen. Außerdem will man bestehende Verkehrsangebote für die Mitarbeiter weiterentwickeln. Im dritten Quartal 2020 will das Unternehmen den Mitarbeitern am Standort Ludwigshafen etwa ein vergünstigtes und von BASF bezuschusstes neues Jobticket im regionalen Verkehrsverbund Rhein-Neckar anbieten. Einen weiteren inhaltlichen Schwerpunkt der Standortvereinbarung bildet das gemeinsame Bekenntnis zur eigenen Ausbildung. Sie sei das Schlüsselelement, um langfristig den steigenden Bedarf an qualifizierten Fachkräften zu sichern, heißt es. (jg)
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