Der vereinbarte Liefervertrag soll dazu beitragen, den erhöhten Strombedarf von BASF durch den Einsatz emissionsarmer Technologien zu decken, und das Unternehmen dem Ziel näherbringen, bis 2050 klimaneutral zu werden. Im Sommer hatte sich das Unternehmen bereits an einem niederländischen Offshore-Windpark von Vattenfall beteiligt. BASF und Ørsted wollen über diesen Stromliefervertrag als konkreten ersten Schritt hinaus prüfen, wo in Zukunft gemeinsame Interessen bestehen, um die Reduzierung von Emissionen in der chemischen Industrie weiter voranzutreiben.
„Die Liefervereinbarung mit Ørsted ist ein weiterer wichtiger Schritt, um zusätzliche Mengen erneuerbarer Energie für BASF zu sichern“, sagt Dr. Martin Brudermüller, Vorstandsvorsitzender von BASF. „Wir wollen unsere CO2-Emissionen bis 2030 um 25 % im Vergleich zu 2018 reduzieren. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, müssen wir in den kommenden Jahren große Mengen an fossiler Energie durch erneuerbare Energien ersetzen. Ørsted kann die erforderlichen zusätzlichen Mengen durch den Bau neuer Windparks bereitstellen und uns bei unserer Energietransformation unterstützen.“
Die BASF arbeitet daran, emissionsarme Technologien in industriellem Maßstab zu realisieren. Das Unternehmen erwartet, nach 2030 Technologien wie CO2-freie Verfahren zur Herstellung von Wasserstoff und elektrisch beheizte Steamcracker einzuführen, die den Bedarf an erneuerbarer Energie deutlich erhöhen werden.
25 Jahre Laufzeit ab 2025
Der jetzt geschlossene Vertrag hat eine Laufzeit von 25 Jahren. Der Offshore-Windpark soll im Jahr 2025 den Betrieb aufnehmen und insgesamt eine installierte Gesamtleistung von 900 MW haben. Ørsted hat dafür kürzlich die Planfeststellung des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) erteilt bekommen.
Der Vertrag hat eine Laufzeit von 25 Jahren und ist damit das längste bisher angekündigte Corporate Power Purchase Agreement im Bereich der Offshore-Windenergie. Diese Vereinbarung ist ein wichtiger Schritt für Ørsted, um die bis Ende 2021 erwartete endgültige Investitionsentscheidung für Borkum Riffgrund 3 zu treffen.
Borkum Riffgrund 3 war der erste große Offshore-Windpark der Welt, der den Zuschlag mit einem Nullgebot im Ausschreibungsverfahren erhalten hat. Ermöglicht wurde dies durch mehrere Faktoren, welche die Kosten positiv beeinflussen. Dazu zählen die Installation von modernsten Windenergieanlagen, die sehr günstigen Standortbedingungen mit hohen Windgeschwindigkeiten sowie zu erwartende verlässliche Einnahmen durch Stromabnahmeverträge mit Industriepartnern wie eben der BASF.
Mads Nipper, Vorstandsvorsitzender von Ørsted, sagt: „Im gemeinsamen Kampf gegen den Klimawandel sind es Partner wie BASF, die den Unterschied ausmachen. Für die Chemiebranche wird die Dekarbonisierung eine große Herausforderung, aber sie hat auch das Potenzial, einen besonders großen Beitrag zu leisten. Aus diesem Grund müssen Länder wie Deutschland auf die enorme Nachfrage nach erneuerbarem Strom reagieren, indem sie mehr Flächen für dringend benötigte Offshore-Windprojekte zur Verfügung stellen und ihre Ambitionen für den Einsatz großflächiger erneuerbarer Energiequellen wie der Offshore-Windenergie erhöhen. Offshore-Wind in der Nord- und Ostsee ist eine äußerst ergiebige Quelle für grünen Strom. Durch konkretere und ambitioniertere politische Maßnahmen könnte das volle Potenzial dieser grünen Stromquelle wirklich ausgeschöpft werden. Mit unserer Vision von einer Welt, die vollständig auf grüne Energie setzt, wollen wir den Ausbau erneuerbarer Energien weiter beschleunigen und Partner wie BASF bei der Verwirklichung ihrer Klimaziele unterstützen.“
Hintergrund: Transformation von Ørsted
Auch Ørsted verfolgt ehrgeizige Dekarbonisierungsziele. Vor mehr als zehn Jahren hat das Unternehmen seine eigene Transformation begonnen und sich von einem der kohleintensivsten Energieunternehmen zu einem nachhaltigen Energieunternehmen entwickelt. Ørsted hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2025 eine CO2-neutrale Energieerzeugung und bis 2040 die vollständige Dekarbonisierung seiner gesamten Wertschöpfungskette zu erreichen – als weltweit erstes Energieunternehmen mit wissenschaftlich überprüften Plänen. Bis 2030 will das Konzern 50 GW an erneuerbarer Energiekapazität installiert haben, wovon 30 Gigawatt auf Offshore-Windenergie entfallen.