Erstmals wendet die Coperion-Gruppe, Stuttgart, ein neuartiges Modularkonzept an, um eine komplette Aufbereitungs- und Compoundieranlage zu planen, zu bauen, zu erproben und betriebsfertig zu liefern. Die Grundidee: Funktionelle Einheiten der kundenspezifisch ausgelegten Gesamtanlage werden zu Modulen zusammengefasst, und jeder dieser Module wird in einem Stahlgerüst komplett montiert und verdrahtet. Untereinander sind die Module auf Kundenwunsch elektrisch mit Steckverbindern, mechanisch über wenige definierte Schnittstellen verbunden. Vor dem Versand wird die Anlage bei Coperion aufgestellt und getestet. Nach der Anlagen-Schlussabnahme durch den Kunden werden die Module lediglich an den Schnittstellen getrennt. Die Stahlgerüste erhalten eine massive Holzbeplankung, so dass sie seeversandfest verschlossen sind. Nach Ankunft in der Betriebsstätte werden die Stahlgerüste wie vorgesehen aufgestellt, die Holzbeplankung abgenommen, die mechanischen und elektrischen Schnittstellen verbunden, und die Anlage ist mit geringem Aufwand betriebsfertig.
Die erste nach diesem Modularkonzept gebaute Anlage wird Lanxess im ersten Quartal 2006 in China für das Aufbereiten und Compoundieren der technischen Kunststoffe Polyamid und Polyester in Betrieb nehmen. Herzstück der Gesamtanlage ist das Compoundiersystem ZSK Megacompounder plus. Diesem für einen Durchsatz von über 3000 kg/h ausgelegten zweiwelligen Schneckenkneter vorgeschaltet sind Aufgabe- und Entleerstationen für Säcke und Big Bags sowie Zwischenbehälter. Nachgeschaltet sind Granulierung, Klassierung, Granulatkühlung und Silierung des fertigen Granulats. Den Zusammenbau der Anlage auf dem Gelände der Lanxess Wuxi Chemicals, etwa 120 km nordwestlich von Shanghai, übernehmen die chinesischen Experten aus den Coperion Standorten Shanghai und Nanjing.