„Die Verwendung von CO2 als alternative Kohlenstoffquelle ist die Antwort auf große Herausforderungen unserer Zeit – Ersatz zu finden für die begrenzten fossilen Ressourcen wie Öl und Gas und Stoffkreisläufe zu schließen“, erklärte der Vorstandsvorsitzender Patrick Thomas bei der Eröffnung vor über 150 Gästen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.
Die Anlage, in die das Unternehmen rund 15 Mio. Euro investiert hat, besitzt eine Produktionskapazität von 5.000 t/a. Das verwendete CO2 fällt bei einem benachbarten Chemieunternehmen als Abfallprodukt an. Mit dem Kohlenstoff aus CO2 stellt die Bayer-Tochter eine Form sogenannter Polyole her. Das sind zentrale Bausteine für Polyurethan-Schaumstoff – ein vielseitiges Material, das in zahlreichen Industrien und Alltagsbereichen weltweit verwenden. Das Kohlendioxid wird chemisch fest in das Material eingebunden. Das Polyol auf CO2-Basis ist zunächst für Polyurethan-Weichschaum und den Einsatz in Matratzen und Polstermöbeln konzipiert. Laut einer Pressemeldung ist der Schaumstoff von der Qualität mindestens ebenso gut wie konventionelles Material, das komplett aus petrochemischer Produktion stammt.
Konzerneigene Wissenschaftler haben zusammen mit dem CAT Catalytic Center in Aachen – einer gemeinsam mit der RWTH betriebenen Forschungseinrichtung – den passenden Katalysator gefunden, der die chemische Reaktion mit CO2 ermöglicht. Durch den Katalysator und den Energiereichtum der verbleibenden Menge an petrochemischem Rohstoff bedarf es laut Konzern keiner zusätzlicher Energie von außen, um das träge CO2 zur Reaktion zu bringen. Bei einem positiven Anklang, spielt das Unternehmen mit dem Gedanken, die Produktion auszuweiten. Es arbeitet insgesamt daran, nicht nur Weichschaum, sondern möglichst noch viele andere Kunststoffe mit Hilfe von Kohlendioxid herzustellen. Ziel ist, in Zukunft in größerem Maße auf Erdöl in der Kunststoffherstellung verzichten zu können.