Euro Geldscheine verbrennen in einem Portemonnaie

(Bild: photoschmidt – AdobeStock)

Drei Prozent reichen noch nicht einmal für den Einzug in den Bundestag – folglich sollte das Problem eigentlich kein politisches sein. In absoluten Zahlen betragen diese drei Prozent rund 6 Milliarden Euro (Stand 2017). Zugegeben, die Branche hat ihren Energiebedarf auch schon mal billiger gedeckt, im Vorjahr zum Beispiel. Da waren es knappe 300 Millionen Euro weniger. Im Jahr 2012 dagegen waren es fast zwei Milliarden mehr.

Teuer ist das neue billig

Wirklich spannend werden die Zahlen allerdings, wenn man die Kosten auf den tatsächlichen Energieverbrauch bezieht, den der VCI in seinen Zahlen gleich mitliefert: 2017 waren es 700.598 Terajoule (etwa 195.000 GWh) zum Stückpreis von etwa 8.625 Euro. Die im Jahr 2012 verbrauchten 643.742 Terajoule kosteten dagegen jeweils 12.357 Euro. Wo sind jetzt diese Energiekosten, die angeblich gestiegen sind?

Weitere Zweifel an der Bedeutung der Begriffe „billig“ und „teuer“ kommen auf, wenn man einen Blick auf die einzelnen genutzten Energiequellen wirft. Heizöl zum Beispiel: Wer sich an das Jahr 2014 erinnert, hat vielleicht noch im Gedächtnis, wie sich der Ölpreis damals ganz klein gemacht hat. Wir alle wissen: Wenn etwas so billig ist, ist was faul. Also hat auch die chemisch-pharmazeutische Industrie einen Bogen um das billige Öl gemacht und ihren Verbrauch von Heizöl als Energiequelle von 2012 bis 2017 um rund 70 Prozent gesenkt.
Ich höre schon die Erklärung, wie fortschrittlich das doch sei, auf Öl zu verzichten, fossile Brennstoffe zu vermeiden, und so weiter. Da gibt es nur einen Haken: Im gleichen Zeitraum hat der Verbrauch von Kohle um 37 Prozent zugenommen. Als Erklärung kommt also nur eine andere noble Absicht infrage: Anstatt auf die Flut von arabischem Öl zurückzugreifen, unterstützt man lokale Lieferanten und verheizt deutsche Kohle. Doppeldeutigkeit beabsichtigt.

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