
Wegen angeblicher Krebserkrankungen durch Glyphosat sind in den USA sind mittlerweile über 48.000 Klagen gegen Bayer anhängig. (Bild: nmann77 – Fotolia)
Der Konzern sei nach der 63 Mrs. US-Dollar schweren Übernahme von Monsanto „unter einem Tsunami von Klagen“ begraben worden, heißt es in der Klage der Investorin Rebecca Haussmann. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, reichte Sie diese Klage am Freitag, 06.03.2020, in New York ein.
„Eine der schlimmsten Übernahmen der Geschichte“
Bayer selbst schätzte noch vor Kurzem die Zahl der in den USA anhängigen Klagen auf rund 48.600 ein. Im vergangenen Juli waren es noch 18.400. Streitpunkt ist das Glyphosat-haltige Monsanto-Produkt Roundup: Die Kläger machen das Herbizid für Krebserkrankungen verantwortlich. Bayer hingegen besteht darauf, das Mittel sei bei sachgemäßem Umgang ungefährlich. In ersten Gerichtsurteilen war der Konzern jedoch unterlegen und zu hohen Geldzahlungen verurteilt worden. Weitere Fälle in Vergleichen zu beenden könnte Bayer 10 bis 13 Mrd. US-Dollar kosten, schätzt Bloomberg. „Diese Urteile haben die Marktkapitalisierung von Bayer um über 60 Milliarden Dollar einbrechen lassen, den gesamten „Wert“ der Monsanto-Übernahme ausgelöscht und dem Konzern und seinen Anteilseignern geschadet“, so Haussmann in der Klage. „Die Übernahme gilt bereits als eine der schlimmsten Geschäftsübernahmen der Geschichte.“
Seit der Übernahme ist der Bayer-Aktienkurs um 31 % gesunken. Viele Investoren und Aktionäre haben darum den Rücktritt von CEO Werner Baumann gefordert. Die Hauptversammlung verweigerte dem Vorstand 2019 die Entlastung, die Unterstützung des Aufsichtsrats hielt Baumann im Amt. Mittlerweile hat der Konzern zugestanden, wegen der Prozesse in den USA unter Umständen Assets verkaufen, Kapital ausgeben oder unter ungünstigen Umständen Geld leihen zu müssen. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats Werner Wenning gab im Februar sein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Kontrollgremium bekannt.
Haussmann und ihre Anwälte werfen Bayer auch vor, dass die Risiken der Monsanto-Übernahme bekannt gewesen wären und sich somit vermeiden lassen hätten: Der frühere CEO Marijn Dekkers sei bereits dagegen gewesen, und erste Gerichtsprozesse gegen Monsanto seien bereits eröffnet gewesen. „Also gab es nicht nur Warnsignale, die Vorwürfe wurden auch zur Kenntnis genommen“, so Anwalt Francis A. Bottini. Die Klägerin fordert daher eine Entschädigung sowie Strafzahlungen und Abzüge der Gehälter für die Führungskräfte, die den Monsanto-Deal eingefädelt hatten. (ak)
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