Die preisbereinigte Produktion ist in der deutschen Elektroindustrie in den ersten beiden Monaten um 4,4 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum gestiegen. „Die gegenwärtige Stimmung ist zuversichtlich“, so ZVEI-Präsident Michael Ziesemer gestern auf der Hannover Messe. „Für 2017 rechnen wir insgesamt mit einem Zuwachs von 1,5 Prozent bei der realen Produktion und einem Umsatzanstieg auf 182 Milliarden Euro.“ Damit bestätigt der ZVEI seine Prognose vom Jahresanfang.
Brexit, Türkei und die amerikanische Wirtschaftspolitik
„Obwohl die allgemeinen Geschäftserwartungen der Unternehmen aktuell hoch sind, bleiben wir für das Gesamtjahr zurückhaltend“, erklärt Ziesemer. „Grund hierfür sind politische Risiken. Der wirtschaftspolitische Kurs der USA ist weiterhin unklar, die Folgen des Brexit sind noch nicht abzuschätzen. Hinzu kommen die Spannungen mit der Türkei und die wirtschaftliche und politische Unsicherheit in Italien.“ Die vier Länder sind hinsichtlich Export und Direktinvestitionen von großer Bedeutung für die deutsche Elektroindustrie. Im vergangenen Jahr nahmen sie ein Fünftel der gesamten Branchenausfuhren auf. Zudem befindet sich hier ein Viertel des Bestands an Direktinvestitionen der Branche im Ausland.
Industrie 4.0: Neue Geschäftsmodelle entstehen
Aus sicht des ZVEI zeigt die Hannover Messe 2017, dass die Digitalisierung schnell voranschreitet. „Vor einem Jahr standen konkrete Industrie-4.0-Anwendungsfälle im Vordergrund. In diesem Jahr rücken neue digitale Geschäftsmodelle vor“, betont der ZVEI-Präsident. „Industrie 4.0 erklimmt die nächste Stufe: Der Wettbewerb zieht an und schafft neue Werte.“ Zu dieser Entwicklung haben die Plattform Industrie 4.0, das Standardization Council Industrie 4.0 und das Labs Network Industrie 4.0 beigetragen.
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