
Entstehen soll ein Binnenmarkt für Daten, um zum Nutzen von Unternehmen – aber auch von Forschern und öffentlichen Verwaltungen – ungenutzte Daten freizugeben und einen freien Datenverkehr innerhalb der Europäischen Union und über Sektoren hinweg zu ermöglichen. Bereits jetzt erzeuge die europäische Gesellschaft massenweise industrielle und öffentliche Daten. „Ich möchte, dass europäische Unternehmen und unsere vielen KMU auf diese Daten zugreifen und daraus einen Mehrwert für die Europäer schaffen können – auch durch die Entwicklung von Anwendungen der künstlichen Intelligenz“, erklärte der für den Binnenmarkt zuständige EU-Kommissar Thierry Breton.
Video: Kommissionspräsidentin von der Leyen zur EU-Datenstrategie
Rennen um ‚Big Data‘ nicht verpassen
Während die vorherigen Innovationswellen – wie Smartphones, soziale Medien oder Internethandel – weitgehend an europäischen Playern vorbeigegangen ist, verfüge der Kontinent „über alles, was es braucht, um beim Rennen um ‚Big Data‘ die Nase vorn zu haben“ sowie „seine führende Rolle in der Industrie“ zu erhalten. Die europäische Datenstrategie solle Europa in die Lage versetzen, modernste digitale Technik einzuführen und seine Cybersicherheitskapazitäten zu stärken.
Rechtsrahmen und Anreize für Datenaustausch
Um dies zu erreichen, will die EU-Kommission zunächst vorschlagen, den richtigen Rechtsrahmen für die Daten-Governance, den Zugang zu Daten und deren Weiterverwendung zwischen Unternehmen, zwischen Unternehmen und Behörden sowie innerhalb der Verwaltungen zu schaffen. Dies beinhaltet die Schaffung von Anreizen für die gemeinsame Datennutzung und die Festlegung praktischer, fairer und klarer Regeln für den Datenzugang und die Datennutzung, die den europäischen Werten und Rechten wie dem Schutz personenbezogener Daten, dem Verbraucherschutz und dem Wettbewerbsrecht entsprechen. Außerdem bedeute dies, dass die Daten des öffentlichen Sektors in größerem Umfang zugänglich gemacht werden sollen, indem „hochwertige Datensätze“ EU-weit geöffnet würden.
Technische Systeme und Cloud-Infrastrukturen
Außerdem will die EU-Kommission die Entwicklung technischer Systeme und Infrastrukturen der nächsten Generation unterstützen, die die EU und alle Akteure in die Lage versetzen sollen, die Chancen der Datenwirtschaft zu ergreifen. Sie will so zu Investitionen in europäische High-Impact-Projekte für europäische Datenräume und vertrauenswürdige und energieeffiziente Cloud-Infrastrukturen beitragen. Schließlich will die Kommission sektorspezifische Maßnahmen einleiten, um Datenräume – unter anderem in Industrie und Mobilität – zu schaffen. In das Projekt für solche europäische Datenräume sollen rund 2 Mrd. Euro investiert werden. (jg)
Digitalisierung und die Chemiefabrik der Zukunft:

Was ist in der Chemieproduktion der Zukunft schon heute digital möglich – von der Rohstoffbeschaffung über den Produktionsprozess bis zum Endkundenservice? Bild: alekseyvanin, fotohansel, jacartoon, lapencia, Manfred Ament, Miceking, Sathaporn, Style-o-Mat – stock.adobe.com

1: Beschaffungsprozesse - Große Datenmengen, kleine Rohstoffpreise: Digitale Werkzeuge ermöglichen effizientere Beschaffungsprozesse – zum Beispiel günstigere Rohstoffkosten durch Big-Data-Analysen. Bild: m.mphoto – stock.adobe.com

2: Lieferkette - Volle Integration in Echtzeit: Produktionsdaten lassen sich mit Lieferanten austauschen und Lieferungen in Echtzeit verfolgen. Bestellungen erfolgen automatisch oder per One-Touch-Order.

3: Instandhaltung - Daten- und Risikoanalysen: Die Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten der vorausschauenden Instandhaltung auf Grundlage von Daten- und Risikoanalysen.

4: Prozessautomation - Volle Produktionskontrolle: Sensorik sorgt für eine erweiterte Produktionskontrolle und die Echtzeit-Optimierung von Größen wie Ertrag, Energie, Durchsatz und Qualität. Bild: nordroden – stock.adobe.com

5: Digitale Fertigung - Autonome Intralogistik: Technologien wie autonome Intralogistik oder Drohneninspektionen ermöglichen es, die Produktion weitgehend zu automatisieren. Bild: chesky – stock.adobe.com

6: Lean-Production-System - Schlankere Produktion: Durch ein IT-basiertes, vollintegriertes Lean-System lässt sich die Qualität und Geschwindigkeit der Produktion weiter steigern.

7: Risikomanagement - Datensicherheit und Co. Analysen sorgen für ein fundiertes Risikomanagement. Dazu gehören fortschrittliche Sicherheitslösungen, um Datenmissbrauch zu verhindern. Bild: NicoElNino – stock.adobe.com
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