Das Teilprojekt, welches bei Evonik im Chemiepark Marl stattfindet, beschäftigt sich mit der Hydroformulierung, also der Umwandlung von Olefinen zu Aldehyden mit Synthesegas. Der Spezialchemie-Konzern hat für diese Umwandlung katalytische Membranreaktoren entwickelt, die im Labormaßstab bereits funktionieren. Das aktuelle Ziel ist, den industriellen Einsatz zu erproben und die Wirtschaftlichkeit des Ansatzes zu untersuchen. Dafür plant Evonik, bis Ende 2022 eine Demonstrationsanlage unter realen, industriellen Bedingungen in seine bestehende Oxo-Anlage am Standort Marl zu implementieren.
Die erwarteten Auswirkungen auf die Nachhaltigkeitsbilanz durch das neue Verfahren sind groß: Da die neuen Membranreaktoren das entstehende Produkt direkt von anderen Komponenten trennen, würden bisher übliche, energieaufwendige Trennverfahren wie nachträgliche Destillationen entfallen. Die Forscher erhoffen sich, dass die Energieeffizienz im Vergleich zum herkömmlichen Verfahren um fast 70 % steigt. Damit würde auch eine Reduktion der Treibhausgas-Emissionen einhergehen.
Das Projekt bei Evonik in Marl ist nur ein Teil des Forschungsprojekts Macbeth, dessen Name eine Abkürzung ist und für Membranes and Catalysts Beyond Economic and Technological Hurdles steht. Das Projekt wird vom Spezialchemie-Konzern koordiniert und umfasst 24 Partner, aus zehn Ländern, die bis 2024 in vier Teilprojekten an der Realisierung arbeiten wollen. Die EU fördert diese Maßnahme mit insgesamt 16,6 Mio. Euro.