Vial und Spritze

Ziel der Forschungskooperation ist es, weitere Anwendungsmöglichkeiten für mRNA-Arzneimittel zu finden, deren aktuell bekannteste Vertreter Impfstoffe gegen Covid-19 sind. (Bild: Evonik)

Evonik plant, durch die Zusammenarbeit mit der Stanford University sein bestehendes Portfolio an Lipid-basierten Drug-Delivery-Technologien zu erweitern. Die effektive und sichere Bereitstellung von mRNA in der Zelle, durch sogenannte Drug-Delivery-Systeme, ist eine der größten Herausforderungen, um den Einsatz von mRNA-Therapeutika auszuweiten.

Das Unternehmen hofft, eine Möglichkeit zu finden, mRNA-Wirkstoffe in Körperzellen einzuschleusen, die über die bisher verwendeten Lipid-Nanopartikel (LNP) hinausgeht. Die LNP-Produktion hat Evonik erst kürzlich auf die Standorte Hanau und Dossenheim ausgeweitet. Die Nanopartikel kommen zum Beispiel aktuell bei dem von Biontech und Pfizer entwickelten Covid-19-Impstoff zum Einsatz. In Zukunft möchte Evonik die mRNA-Technologie auch nutzen, um andere Krankheiten wie Krebs und Aids besser behandeln zu können.

Der Spezialchemie-Konzern will einen Portfoliowechsel in seiner Life-Science-Division Nutrition & Care hin zu Systemlösungen voranbringen. Geplant ist, den Anteil von Systemlösungen von aktuell 20 % bis 2030 auf 50 % zu erhöhen. Die neue polymerbasierte Lieferplattform CART (Charge Altering Releasable Transporters), die dieses Vorhaben unterstützen soll, wurde von drei Professoren der Universität Stanford entwickelt. Evonik plant, mit den Wissenschaftlern der Universität zusammenzuarbeiten, um die Synthese und Formulierung des polymerbasierten Drug-Delivery-Systems zu skalieren. Weiterhin wollen die Partner die Technologie für die organselektive Abgabe auf der Grundlage eines nicht-tierischen, synthetischen und im Körper abbaubaren Polymers weiterentwickeln. Ziel des Unternehmens ist es, die Technologie in GMP-Qualität (Good Manufacturing Practice) für den Einsatz in klinischen Entwicklungsstufen und letztlich im kommerziellen Maßstab zur Verfügung zu stellen.

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