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Die Konjunktur in der Chemiebranche hat zu Beginn des Jahres einen Knick bekommen. (Bild: sunt – stock.adobe.com)

Demnach fiel das ifo-Geschäftsklima in der Chemie im Januar auf minus 26,0 Punkte, nach minus 23,7 im Dezember 2022. Sowohl die Urteile zur aktuellen Geschäftslage als auch die Erwartungen für die nächsten Monate verschlechterten sich. „Während sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft insgesamt zum Jahresstart aufgehellt hat, bleibt das Geschäftsklima in der Chemie angespannt“, erklärte Anna Wolf, Branchenexpertin des Instituts.

Die Daten der aktuellen Umfrage
Die Daten der aktuellen Umfrage. (Bild: ifo)

So könnte die Ertragslage in der Branche weiter sinken, fürchtet ifo – die Unternehmen wollen seltener höhere Preise an ihre Kunden weiterreichen. „Das kann nur gut gehen, wenn die Kosten im Produktionsprozess entsprechend gesenkt werden können“, erläutert Wolf. Sorge bereitete auch die Auftragslage. 40,4 % der Betriebe klagten über einen Auftragsmangel – vor einem Jahr waren es nur 14,9 %. Das wirkt sich auf die Auslastung der Produktion aus: die Kapazitäten in der Chemie wurden nur noch zu 74,3 % ausgelastet, nach 82,6 % im ersten Quartal 2022.

Lichtblicke bei Lieferketten und Produktion

„Die Nachfrage in der Chemie bleibt schlecht, allerdings gab es zum Jahresanfang auch ein paar Lichtblicke“, sagte Wolf. So habe sich die Versorgung mit Vorprodukten spürbar verbessert. Nur 25,5 % der Unternehmen meldeten noch Engpässe, verglichen mit 30,6 im Dezember 2022. Das ist der kleinste Wert seit Beginn dieser Frage im August 2021. Immer mehr Firmen wollen ihre Produktion steigern. Der entsprechende Indikator stieg im Januar auf plus 10 Punkte, nach minus 6,9 im Vormonat. Um der Nachfrageschwäche im Inland auszuweichen, planen die Unternehmen in den nächsten Monaten mehr zu exportieren.

Eine ausführliche Einschätzung zur Konjunkturlage in der Chemie und zum Ausblick auf das Jahr 2023 lesen Sie auch in unserem aktuellen Trendbericht:

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