
Bundesministerin Anja Karliczek und die Botschafterin Australiens im September mit der gemeinsamen Absichtserklärung für das Projekt. (Bild: BMBF/Hans-Joachim Rickel)
Drei Monate nach der Unterzeichnung der Absichtserklärung zwischen Deutschland und Australien startete nun Anfang Dezember das Kooperationsprojekt Hysupply zwischen Acatech und dem BDI in Zusammenarbeit mit einem australischen Konsortium unter der Leitung der University of New South Wales in Sydney (UNSW). Finanziert wird das Projekt auf deutscher Seite durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit über 1,7 Mio. Euro.
Erstmalig will ein Team führender deutscher und australischer Fachleute aus Wissenschaft und Industrie in den nächsten beiden Jahren untersuchen, ob und wie eine Wertschöpfungskette von erneuerbarem Wasserstoff zwischen zwei Industriestaaten realisierbar ist. Die Erkenntnisse aus der Machbarkeitsstudie sollen den Grundstein für die Entwicklung eines globalen Wasserstoffmarkts legen.
Bildergalerie: Wasserstoff-Projekte in Europa

Großprojekt in EU NorthH2 soll 800 kt/a Wasserstoff erzeugen. Ein Konsortium aus Gasunie, Groningen Seaports und Shell Nederland hat ein Großprojekt für grünen Wasserstoff gestartet. Unter der Bezeichnung NortH2 sollen im niederländischen Eemshaven in der Provinz Groningen aus Windenergie jährlich 800.000 Tonnen H2 produziert werden. Bild: bluedesign – stock.adobe.com

Ab Ende 2022 soll ein öffentlich zugängliches Wasserstoffnetz Industrieunternehmen in Niedersachsen und NRW mit grünem Wasserstoff versorgen. Das Projekt der Partner Evonik, BP, RWE, Nowega und OGE wäre das erste seiner Art in Deutschland.
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Bild: Evonik

5 Mio. Euro Förderung Elektrolyse-Projekt inBaden-Württemberg Unter der Federführung des ZSW wurde das Projekt „Elektrolyse made in Baden-Württemberg“ gestartet. Es soll die Potenziale der Wirtschaft im Südwesten für Wasserstoff nutzbar machen. Bild: ZSW

Großanlage geplant Wasserstoff aus Windstrom im niederländischen Vlissingen In Südholland soll für mehr als eine Milliarde Euro eine der größten Wasserstoffanlagen der Welt entstehen. ln der Anlage, die bis 2030 entstehen soll, soll Strom aus Offshore-Windanlagen genutzt werden. Bis 2025 soll zunächst für 100 Mio. Euro eine Pilotanlage gebaut werden. Bild: adobe stock

Studie Woher kommt der Wasserstoff bis 2050? Die Deutsche Energieagentur Dena hat im Projekt GermanHy eine neue Studie veröffentlicht, in der drei unterschiedliche Szenarien für die künfige Bereitstellung von Wasserstoff als Energieträger in Deutschland bis 2050 untersucht wird. Ziel: eine deutsche Wasserstoff-Roadmap. Die Studie ist unter www.dena.de verfügbar. Bild: Thomas – stock.adobe.com

CO2-Reduktion mit grünem H2 KIT forscht an neuem Verfahren Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entsteht derzeit eine Versuchsanlage, um in einem neuen Verfahren klimaschädliches Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre zu entfernen. Die Anlage soll dabei noch hochreines Kohlenstoffpulver produzieren und damit anderen Technologien überlegen sein. Bild: KIT
Deutschland auf Import angewiesen
Deutschland wird in Zukunft auf den Import von klimaneutralen Energieträgern angewiesen sein, um seine Klimaziele zu erreichen. Erneuerbarer Wasserstoff aus Australien kann dabei eine von vielen wichtigen Bezugsquellen sein. Das Land verfügt über ein immenses Potenzial für die Stromerzeugung aus regenerativen Quellen sowie über Know-how und Infrastrukturen für den Export von Rohstoffen. Deutschland wiederum ist Marktführer bei der Elektrolyse, der Spaltung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff. Eine zukünftige Partnerschaft mit Australien könnte deshalb eine Win-Win-Situation für beide Länder bedeuten: Auf der einen Seite bietet der Export von Wasserstofftechnologien große industriepolitische Potenziale für Deutschland. Auf der anderen Seite kann Australien mit dem Export von Wasserstoff zusätzliche Wertschöpfung generieren.
Auf deutscher Seite haben Holger Lösch, stellvertretender BDI-Hauptgeschäftsführer, und Robert Schlögl, Direktor des Fritz-Haber-Instituts der Max-Planck-Gesellschaft und Acatech-Mitglied, die Projektleitung von Hysupply inne. "Das Projekt ermöglicht uns, die Technologieführerschaft im umkämpften Wasserstoffmarkt zu übernehmen. Internationale Partnerschaften, wie mit Australien, sind Schlüssel, damit sich Deutschland in einer klimaneutralen Welt als Industrienation behauptet“, erklärte Lösch.
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