
Die US-amerikanischen Investitionen im Zusammenhang mit Erdgas und Flüssiggas aus Schiefergestein haben den Wert von 164 Mrd. US-Dollar erreicht. (Bild: Željko Radojko – Fotolia)
Der jährliche IEA-Fortschrittsbericht „Tracking Clean Energy Progress“ zeigt, dass vor der Corona-Krise nur 6 von 46 Technologien und Sektoren „auf Kurs“ waren, um die langfristigen Nachhaltigkeitsziele im Jahr 2019 zu erreichen. Zu diesen sechs gehörten Elektrofahrzeuge, Schienenverkehr und Beleuchtung. Weitere 24 zeigten einige Fortschritte, aber nicht genug, um die langfristigen Ziele zu erreichen, während die übrigen 16 die Ziele deutlich verfehlten.
Sonderausgabe des World Energy Outlooks angekündigt
Die Energieagentur will in dieser Woche ein nachhaltiges Konjunkturprogramm veröffentlichen, das Vorschläge dazu enthält, wie Regierungen drei Ziele gleichzeitig erreichen können: das Wirtschaftswachstum anzukurbeln, neue Arbeitsplätze zu schaffen und sauberere Energiesysteme aufzubauen. Dieser in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Währungsfonds erstellte Sonderbericht des World Energy Outlooks soll sich auf Maßnahmen und Politiken konzentrieren, die in den nächsten drei Jahren ergriffen werden können. Er wird am Donnerstag veröffentlicht. Die Ergebnisse werden eines der Schlüsselelemente für die Diskussionen auf dem bevorstehenden IEA-Gipfel für den Übergang zu sauberer Energie darstellen, der am 9. Juli veranstalt werden soll.
Neue Anlagenprojekte März bis Mai 2020:

Der Industriegaskonzern Air Products plant eine World-Scale-Anlage zur Herstellung von Methanol aus Kohle in Bengalon, Indonesien. Das Milliardenprojekt ist eines der ersten, in dem mit einer kürzlich geschlossenen Zusammenarbeit erworbene Technologie zum Einsatz kommt.
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Bild: Air Products

Advanced Global Investment, ein Joint Venture der Advanced Petrochemical Company (APC) und der SK Group, planen den Bau einer Anlage zur Propandehydrierung im Mittleren Osten. Das Werk soll eine Kapazität von 840.000 t/a Propylen haben.
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Bild: Clariant

Der Industriegase-Konzern Linde hat den ersten von zwei neuen Generatoren für hochreinen Stickstoff im chinesischen Shanghai in Betrieb genommen. Die Anlage soll das Gas im Rahmen eines 20-Jahres-Vertrags an den Halbleiter-Hersteller GTA Semiconductor liefern.
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Bild: Daniel Schweinert – Fotolia

Von der französischen Großforschungseinrichtung Ganil (Grand Accélérateur National d'Ions Lourds) hat Pfeiffer Vacuum mehrere Großaufträge für die Lieferung von Turbopumpen und speziell gefertigten Vakuumkammern erhalten.
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Bild: P.Stroppa/CEA

Sieben Partner haben ein Konsortium für die umweltverträgliche Produktion von 8 kt/a Methanol im Antwerpener Hafen in Belgien gegründet. Bis 2022 soll eine Demonstrationsanlage am Standort des Chemieunternehmens Inovyn entstehen.
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Bild: Inovyn

Messer hat eine neue Kohlendioxid-Anlage im kalifornischen Keyes in Betrieb genommen. Von dort aus will der Industriegase-Spezialist Kunden in Nordkalifornien und den umliegenden Regionen über das Schienennetz mit bis zu 450 t/d CO2 beliefern.
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Bild: Messer

Neste Engineering Solutions soll für den Raffineriebetreiber Finntoil eine Fraktionierungsanlage für Roh-Tallöl (CTO) bauen. Der Anlagenbauer wird außerdem die entsprechende Prozesstechnologie für die neue Raffinerie im finnischen Hamina zur Verfügung stellen.
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Bild: Neste

Der Industriegas-Lieferant Linde hat sein umfangreiches Technologie-Portfolio genutzt, um einen Vertrag mit der Indian Oil Corporation Limited (IOCL), der größten Raffinerie Indiens, zu schließen.
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Bild: Linde

Evonik baut sein Engagement in der C4-Chemie weiter aus: Im Rahmen des EU-geförderten Projekts Macbeth will der Spezialchemie-Konzern ein neues Verfahren zur katalytischen Synthese mit entsprechenden Trennanlagen in einem einzigen katalytischen Membranreaktor (CMR) entwickeln.
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Bild: Evonik

Thyssenkrupp baut für den Verpackungshersteller Köksan in Gaziantep,Türkei, eine Anlage zur Produktion von Polyethylenterephthalat (PET). Dadurch verdoppelt sich die Produktionskapazität des Standorts auf 432.000 t/a.
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Bild: Thyssenkrupp

Der Chemiekonzern Asahi Kasei hat den Betrieb eines Alkali-Wasserelektrolyseurs in der japanischen Präfektur Fukushima aufgenommen. Bei der 10-MW-Anlage handelt es sich nach Angaben des Unternehmens um das weltweit größte System seiner Art, das aus einem einzigen Stack besteht.
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Bild: Asahi Kasei

Der Spezialchemiekonzern Evonik rechnet mit einer steigenden Nachfrage nach Hochleistungskunststoffen. Das Unternehmen will deshalb seine Produktion von transparenten Polyamiden im Chemiepark Marl ausbauen.
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Bild: Evonik

Mit einem neuartige Verfahrenskonzept für zweiphasige Biogasanlagen lassen sich neben Biogas zusätzlich organische Säuren für die stoffliche Verwertung gewinnen. Diese können als Plattformchemikalien dienen und herkömmliche Grundchemikalien aus fossilen Rohstoffen ersetzen.
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Bild: Sebastian Reinhardt, Fraunhofer ICT

Der Industriegas-Konzern Air Products übernimmt den Betrieb von fünf Wasserstoff-Dampf-Methan-Reformern (SMR) des US-amerikanischen Raffinerieunternehmen PBF Energy und steigert damit seine Produktionskapazität für Wasserstoff um fast 8,5 Mio. Kubikmeter pro Tag.
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Bild: Air Products

Gea unterstützt das Unternehmen Utkal Alumina International bei der Kapazitätserweiterung von dessen Aluminiumoxid-Raffinerie im indischen Bundesstaat Orissa. Der Anlagenbauer liefert die inzwischen dritte Verdampferlinie.
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Bild: GEA

Der ungarische Mineralöl-Konzern MOL hat im Zuge der Corona-Krise mit der Produktion von Hand- und Oberflächen-Desinfektionsmitteln begonnen. Das Unternehmen hat dazu in Rekordzeit eine Produktionsanlage umgestellt.
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Bild: MOL

Ab Ende 2022 soll ein öffentlich zugängliches Wasserstoffnetz Industrieunternehmen in Niedersachsen und NRW mit grünem Wasserstoff versorgen. Das Projekt der Partner Evonik, BP, RWE, Nowega und OGE wäre das erste seiner Art in Deutschland.
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Bild: Evonik

Der Industriegaskonzern Air Products hat eine Vereinbarung über die Bereitstellung seiner firmeneigenen LNG-Technologie, Ausrüstung und der damit verbundenen Prozesslizenz und Beratungsdienste für das LNG-Projekt in Mosambik unterzeichnet. Die dort entstehende Produktionsanlage wird das erste Onshore-LNG-Projekt in dem südostafrikanischen Staat sein.
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Bild: Air Products

Die Anlagenbausparte von Samsung errichtet mit Long Son Petrochemicals gerade das erste vollintegrierte Projekt eines petrochemischen Komplexes in Vietnam. Wie AEG Power Solutions jetzt mitteilte, wird der Hersteller die Anlagen für die Notstromversorgung der Sicherheits- und Steuerungssysteme liefern.
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Bild: AEG

Für seine neue Hydrieranlage in Speyer hat Haltermann Carless, ein Anbieter von Lösungen für Kohlenwasserstoffprodukte, einen 70 t schweren Tank aufgestellt. Damit ist die Installation von Schwerbauteilen beendet und die Inbetriebnahme rückt näher.
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Bild: HCS Group

Ein Konsortium aus Gasunie, Groningen Seaports und Shell Nederland hat ein Großprojekt für grünen Wasserstoff gestartet. Unter der Bezeichnung NortH2 sollen im niederländischen Eemshaven in der Provinz Groningen aus Windenergie jährlich 800.000 Tonnen H2 produziert werden.
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Bild: Covestro
Erdgas-Nachfrage eingebrochen, Subventionen ungebrochen
Zu den aktuellen Entwicklungen gehört laut IEA, dass die weltweite Nachfrage nach Erdgas den größten jährlichen Rückgang in der Geschichte verzeichnet. Als Grund nennen die Energieexperten die Kombination aus der Covid-19-Krise und einem außergewöhnlich milden Winter auf der Nordhalbkugel. Obwohl für 2021 ein Wiederanstieg erwartet wird, geht die jüngste IEA-Prognose für die Erdgasmärkte, Gas 2020, nicht von einer raschen Rückkehr zur Vorkrisenentwicklung aus.
„Es wird erwartet, dass sich die weltweite Gasnachfrage in den nächsten zwei Jahren allmählich erholt, was jedoch nicht bedeutet, dass sie schnell wieder zur Tagesordnung übergehen wird“, sagte IEA-Exekutivdirektor Dr. Fatih Birol. „Die Covid-19-Krise wird sich nachhaltig auf künftige Marktentwicklungen auswirken, die Wachstumsraten dämpfen und die Unsicherheiten erhöhen.
Ein weiterrer Themenkomplex sind die Energiesubventionen, die in Zeiten niedriger Energiepreise eiigentlich sinken sollten. Allerdings sei dies derzeit nicht zu sehen und verhindere so den Ersatz fossiler Energieträger durch erneuerbare Energien.
(as)
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