
Das Institut für Weltwirtschaft, Kiel, hat seine Frühjahrsprognose vorgelegt. (Bild: Rido - Fotolia.com)
Das Institiut für Weltwirtschaft hat demnach seine Wachstumsprognose für 2022 halbiert. Immerhin trauen die Wirtschaftsforscher der deutschen Wirtschaft für das laufende Jahr noch ein Plus von 2,1 Prozent zu. "Der Krieg in der Ukraine belastet die deutsche Wirtschaft spürbar und erhöht den ohnehin schon starken inflationären Druck. Die Erholung bricht aber nicht ab", heißt es in der Presseerklärung des IfW."
Bereits im Dezember hatte das Institut seine Erwartungen angesichts der anhaltenden Coronapandemie und der hartnäckigen Lieferengpässe von 5,1 auf vier Prozent gestutzt. Vor dem Hintergrund der seit Kriegsausbruch noch stärker steigenden Energiepreise rechnen die Ökonomen zudem mit einer Inflationsrate von 5,8 Prozent, dem höchsten Wert seit der deutschen Einheit vor mehr als 30 Jahren. In diesem Beitrag berichten wir über die aktuellen Erwartungen der Chemieindustrie.

"Der Ukraine-Schock verzögert die Rückkehr zum Vor-Corona-Niveau in die zweite Jahreshälfte", schreibt das IfW in seiner Prognose. "Die Produktionskapazitäten bleiben bis Ende des Jahres nicht voll ausgelastet und damit die Wirtschaftsleistung unter den Möglichkeiten." Ein Teil der ausfallenden Produktion dürfte aus IfW-Sicht 2023 nachgeholt werden, so dass für das kommende Jahr nun ein leicht stärkeres Wachstum von 3,5 (bislang 3,3) Prozent erwartet wird.
Insgesamt kosteten die ökonomischen Verwerfungen infolge des Ukraine-Krieges Deutschland in diesem und im kommenden Jahr rund 90 Milliarden Euro an Wirtschaftsleistung, kalkuliert das IfW.
Dass die deutsche Wirtschaft im laufenden Jahr nicht erneut in eine Rezession stürzen dürfte, erklären die Ökonomen mit "starken postpandemischen Auftriebskräften", zu denen enorme Ersparnisse der Konsumenten sowie Spitzenwerte bei den Auftragsbeständen zählen. "Diese Sonderfaktoren federn den Ukraine-Schock ab, so dass die konjunkturelle Erholung nach der Corona-Pandemie zwar kurzfristig stark belastet wird, aber nicht abbricht", sagte IfW-Konjunkturchef Stefan Kooths laut Mitteilung.
Die größte europäische Volkswirtschaft war im ersten Corona-Jahr 2020 um 4,6 Prozent geschrumpft. 2021 betrug das Wirtschaftswachstum 2,9 Prozent.
Schulden steigen, Arbeitsmarkt bleibt robust
Die Ökonomen aus Kiel rechen damit, dass die Erwerbstätigkeit ihre Erholung von der Corona-Krise fortsetzen wird, wenngleich das Tempo nachlassen dürfte. So steige die Zahl der Erwerbstätigen von 45,5 Millionen in diesem auf 45,7 Millionen im nächsten Jahr. Dämpfend wirken zum einen die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges. Zum anderen rechnen die Wirtschaftsforscher damit, dass die Erhöhung des Mindestlohnes auf 12 Euro zu Beschäftigungsverlusten führen wird. Außerdem würde das Arbeitskräfteangebot im nächsten Jahr wegen der Alterung der Gesellschaft seinen Zenit erreichen. Die Arbeitslosigkeit sinkt demnach von 5,7 Prozent (2021) auf neue gesamtdeutsche Tiefstände von 4,9 Prozent (2022) und 4,7 Prozent (2023). In unserem fortlaufend aktualisierten Ticker halten wir Sie über alle aktuellen Entwicklungen der Russland-Krise im Hinblick auf die Chemieindustrie auf dem Laufenden.
Bilderstrecke: Das sind die größten ausländischen Firmen in Russland

Auf Platz 10 in diesem Ranking landet das einst schwedische, mittlerweile aber niederländische Möbelhaus Ikea. Das Unternehmen ist seit dem Jahre 2000 in Russland tätig und machte dort 2020 einen Umsatz von 2,92 Milliarden Euro. (Bild: André Grohe/Ikea)

Der südkoreanische Elektronikkonzern Samsung Electronics ist bereits seit 1991 in Russland vertreten. In 2020 machte Samsung dort einen Umsatz in Höhe von 2,93 Milliarden Euro und landet damit auf dem neunten Platz. (Bild: saiko3p/adobe.stock.com)

Platz 8 im Ranking geht an den japanischen Autobauer Toyota Motor. 2020 machte das Unternehmen 3,14 Milliarden Euro Umsatz in Russland, wo es seit 2002 tätig ist. (Bild: Toyota)

Den siebten Platz der größten ausländischen Firmen in Russland kann sich der Elektronik-Gigant und Samsung-Rivale Apple sichern. Von den zehn im Ranking aufgeführten Unternehmen kam Apple als letztes nach Russland, nämlich erst im Jahre 2011. 2020 machte der Konzern dort 3,17 Milliarden Euro Umsatz. (Bild: Apple)

Die Groupe Auchan (Platz 6) ist eine französische Warenhauskette, die seit 2002 auch in Russland agiert. 2020 betrug der dortige Umsatz des Unternehmens 3,26 Milliarden Euro. (Bild: WDnet Studio/adobe.stock.com)

Auf Platz 5 landet die Groupe Renault, der zweite Autohersteller im Ranking. Das Unternehmen ist seit 1998 in Russland vertreten und machte dort i2020 einen Umsatz von 3,69 Milliarden Euro. (Bild: Renault)

Ein Jahr nach Renault, also 1999, kam auch das Unternehmen Japan Tobacco International (JTI) nach Russland. Anders als es der Firmenname vermuten lassen würde hat JTI seinen Sitz in der Schweiz. In Russland machte der Tabakkonzern 2020 einen Umsatz in Höhe von 3,7 Milliarden Euro. (Bild: beeboys/adobe.stock.com)

Der dritte Autobauer und zugleich auf dem dritten Platz im Ranking ist die Volkswagen Group. Das Unternehmen ist seit 2003 in Russland tätig und konnte dort 2020 einen Umsatz in Höhe von 3,8 Milliarden Euro verzeichnen. (Bild: Volkswagen)

Den zweiten Platz im Forbes-Ranking kann sich der französische Heimwerker- und Gartenhändler Leroy Merlin ergattern. Das Unternehmen agiert seit 2004 auch in Russland und machte dort in 2020 einen Umsatz von 4,13 Milliarden Euro. (Bild: Alexandr Blinov/adobe.stock.com)

Das größte ausländische Unternehmen in Russland und damit der Spitzenreiter in diesem Ranking ist Philip Morris International, ein amerikanischer Hersteller von Tabakprodukten. Bereits seit 1992 ist der Konzern auch in Russland tätig. 2020 betrug der Umsatz von Philip Morris in Russland 4,3 Milliarden Euro. (Bild: Vitezslav Vylicil/adobe.stock.com)
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