Kolben mit gürner Flüssigkeit

Auch die Führungskräfte spüren die aktuell schwierige Situation vieler Chemieunternehmen. (Bild: Shoot4u – Fotolia)

Die Durchschnittsnote für die Personalpolitik der Unternehmen fällt demnach mit 3,2 nochmals schlechter aus als im Vorjahr (3,0). Doch es gibt auch positive Entwicklungen: An der Spitze des Umfragerankings steht in diesem Jahr erstmals der deutsche Zweig des niederländischen Chemieriesen Lyondellbasell, gefolgt vom Mainzer Glaskonzern Schott. Auf den dritten Platz ist das Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim vorgerückt. Neben Lyondellbasell konnten auch der in Hanau beheimatete Technologiekonzern Heraeus, der Aromahersteller Symrise und der Spezialchemiekonzern Clariant Plätze im Personalranking gutmachen.

Konjunkturelle und strukturelle Unsicherheiten

Deutlich zurückgefallen sind die drei deutschen Chemie- und Pharmakonzerne Bayer (von Platz 9 im Vorjahr auf Platz 18), Evonik (von 11 auf 19) und Lanxess (von 16 auf 20), die nun im letzten Drittel des Rankings platziert sind.

Für VAA-Hauptgeschäftsführer Stephan Gilow zeigen sich hier die Auswirkungen der derzeitigen Lage in der Chemie- und Pharmaindustrie: „Das Umfeld unserer Branche ist im Moment sowohl konjunkturell als auch strukturell von großer Unsicherheit geprägt. Gerade die großen Unternehmen reagieren darauf mit zum Teil harten Einschnitten und Umstrukturierungen, was sich natürlich in der Stimmung der Mitarbeiter niederschlägt.“

Am deutlichsten kritisiert wurde über alle teilnehmenden Unternehmen hinweg erneut die Qualität der Personalentwicklung. Hier vergaben die befragten VAA-Mitglieder im Schnitt die Schulnote 4,0. Auch die Karrierechancen (3,9) und die Ehrlichkeit der Zielvereinbarungssysteme (3,7) ruft wie in den Vorjahren deutliche Kritik der Fach- und Führungskräfte hervor.

Die komplette Umfrage-Rangliste der Unternehmen finden Sie hier:

 

VAA-Befindlichkeitsumfrage 2024, Gesamtranking
Das Ergebnis der Umfrage in Schulnoten (Bild: VAA)

Hintergrund: 2.700 Führungskräfte beteiligt

Die jährliche VAA-Befindlichkeitsumfrage wurde 2024 zum 23. Mal durchgeführt. Sie dient als Barometer für die Stimmung der außertariflichen und leitenden Angestellten in der Branche. An der Befindlichkeitsumfrage von Mitte April bis Mitte Mai beteiligten sich rund 2.700 Personen.

Der VAA ist Berufsverband und Akademikergewerkschaft in der Chemie- und Pharmaindustrie. Die Organisation vertritt nach eigenen Angaben die Interessen von rund 30.000 außertari­flichen und leitenden Angestellter sowie Fachkräften und jungen Akademikern in der Branche.

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