An seinem Merseburger Standort erzeugt APK durch mechanische Recycling-Prozesse Kunststoffgranulate – die neuen Partner wollen die Technologie nun weiter vorantreiben. (Bild: APK)
Das Investment soll zu einer Erhöhung der Produktionskapazitäten führen, weshalb weitere Recycling-Anlagen entstehen sollen. „Wir müssen das Recycling aller Arten von Kunststoffabfällen, die heute anfallen, vorantreiben, um das Ziel einer Kreislaufwirtschaft zu unterstützen und die steigende Nachfrage nach hochwertigen Recyclingprodukten zu befriedigen“, sagte Yvonne van der Laan, Executive Vice President, Circular and Low Carbon Solutions von Lyondellbasell. Laut Damir Hamzic, Leiter des Bereichs Circular Plastics Investment bei Kirkbi, will das dänische Unternehmen für das gemeinsame Vorhaben, bei dem APK-Technologie eine zentrale Rolle spielen soll, „strategische, finanzielle und kommerzielle Unterstützung leisten“.
Welche Produkte und Dienstleistungen bietet APK an?
Das 2008 gegründete Unternehmen erzeugt an seinem Merseburger Standort Kunststoffgranulate. Durch mechanische Recycling-Prozesse wird das Produkt „Mersalen LDPE RCY“ hergestellt, das sich sowohl für Extrusions- als auch Spritzgussanwendungen eignet. So können daraus beispielsweise Paletten, Rasengitter, Baufolien und Rohre hergestellt werden. Als Alternative zu Neuwarenkunststoffen werden „Mersalen LDPE NCY“ und „Mersamid PA“ produziert, die für die Herstellung von Etiketten, Folien, Laminaten, flexiblen Verpackungen und bei Spritzgussanwendungen eingesetzt werden können. Diese beiden Produkte werden mithilfe von „Newcycling“ hergestellt.
Was ist „Newcycling“?
Unter dem Namen „Newcycling“ stellt APK aus Verpackungsabfällen Kunststoffgranulate her. Es handelt sich um einen fünfstufigen lösungsmittelbasierten Prozess, der eine selektive Trennung von Polymeren in gemischte Kunststoffabfälle ermöglicht. Nach der Anlieferung der Kunststoffabfall-Ballen werden diese aufgelöst und zerkleinert. Die dadurch gewonnenen Kunststoff-Flakes durchlaufen einen Reinigungs- und Dichtetrennungsprozess, anschließend werden sie in ein Bad gegeben, in welchem die Kunststoffe selektiv herausgelöst werden. Im finalen Schritt werden flüssige und feste Bestandteile voneinander getrennt, das Polymer gereinigt und das Lösemittel entfernt. Das entfernte Lösemittel wird ebenfalls gereinigt, wodurch es im nächsten Prozessdurchlauf erneut eingesetzt werden kann.
Welche Produkte und Dienstleistungen bietet Lyondellbasell an?
Der 2008 durch die Fusion der Unternehmen Lyondell und Basell gegründete Chemiekonzern mit Sitz in Rotterdam produziert unter anderem Katalysatoren, Treibstoffzusätze und Polyolefine. Zudem entwickelt und lizenziert das Unternehmen Polypropylen- und Polyethylenprozesse. Laut Yvonne van der Laan ermöglicht die Investition in APK Lyondellbasell „mehr Kunststoffverpackungsabfälle wieder in die Wertschöpfungskette zurückzuführen und die Nachfrage von Verbrauchern und Markeninhabern nach nachhaltigeren Verpackungen zu erfüllen“. Produkte, die mithilfe der „Newcycling“-Technologie hergestellt werden, sollen fortan Lyondellbasells Circulen-Produktportfolio ergänzen.
Welche Rolle spielt Kirkbi in dem Investment?
Die dänische Holding Kirkbi verwaltet die „Lego“-Markenrechte, entwickelt die Marke des Spielwarenherstellers weiter und investiert Kapital im Immobilienbereich. Darüber hinaus unterstützt Kirkbi mit finanziellen Mitteln, die als „Themenkapital“ deklariert werden, Umweltschutzprojekte und nachhaltiges Wirtschaften. Laut Damir Hamzic ist die Holding „davon überzeugt, dass APK eine vielversprechende, skalierbare Technologie für das LDPE-Recycling anbietet, die dazu beitragen kann, die Kreislauffähigkeit von Kunststoffen zu erhöhen und den Kunststoffabfall zu minimieren, um in Zukunft zu einer nachhaltigeren Umwelt beizutragen.“
