Die Top 10 der deutschen Chemieunternehmen

Merck ist mit seinem dritten Quartal weitgehend zufrieden und rechnet vor allem für 2019 wieder mit profitablem Wachstum. (Bild: Merck)

Der Konzernumsatz von Merck wuchs zwischen Juli und September 2018 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 6,6  % auf 3,7 Mrd. Euro. Organisch – also um Sonder- und Währungseffekte bereinigt  – steht sogar ein Plus von 8,8 %. Negativ auf den Umsatz wirkte dabei vor allem die Schwäche lateinamerikanischer Währungen wie dem Argentinischen Peso und dem Brasilianischen Real aus. Das Ergebnis (Ebitda pre) sank im Vergleich zum Vorjahr um 5,9 % auf 963 Mio. Euro. Auch hier wirkten sich Währungseffekte negativ aus – das organische Wachstum ist im Plus. Der Gewinn von Merck halbierte sich im Vergleich zu 2017 sogar auf 340 Mio. Euro. Im Vorjahresquartal hatte das Unternehmen allerdings auch Sondereinnahmen durch den Verkauf des eigenen Biosimilar-Geschäfts an Fresenius.

Laborgeschäft mit deutlichem Plus

In den Quartalszahlen nicht mehr berücksichtigt wurde der Konzernbereich Consumer Health. Im April 2018 hat sich Merck mit dem Konsumgüter-Konzern Procter & Gamble auf den Verkauf des Geschäfts für 3,4 Mrd. Euro geeinigt. Von den fortgeführten Unternehmensbereichen zeigt sich Merck vor allem mit dem Pharma- und Laborgeschäft zufrieden. Die Umsätze der Healthcare-Sparte wuchsen um 6,6 % auf 1,6 Mrd. Euro. Besonders positiv entwickelten sich die Krebsmedikamente Bavencio und Erbitux sowie das Fertilitätspräparat Gonal-f. Auch hier steht bei der Kennzahl Ebidta pre allerdings ein Minus von 3,9 %. Das Ergebnis steigern konnte hingegen die kleinere Laborsparte. Das Ebidta pre zog hier im dritten Quartal 2018 um 8,1 % an. Die Umsätze stiegen sogar um 15 % auf 619 Mrd. Euro.

Spezialchemie hat immer noch zu kämpfen

Weiter schwierig gestaltet sich das Merck-Geschäft im Bereich Spezialchemie. Die Sparte Performance Materials verzeichnete beim Ergebnis einen deutlichen Rückgang um 18,3 % auf 203 Mio. €. Der Umsatz im dritten Quartal 2018 konnte allerdings um 2,4 % auf 626 Mio. € gesteigert werden. Verantwortlich dafür war vor allem, dass das zuletzt kriselnde Geschäft mit Flüssigkristallen wieder anzog. Merck hatte hier im Sommer eine neue Strategie vorgestellt und den Umbau des Geschäftsbereichs angekündigt. Für den Gesamtkonzern hob Merck seine Prognose für die Umsatzerlöse auf einen Bereich zwischen 14,4 bis 14,8 Mrd. € an. Beim Ebidta pre rechnet das Unternehmen weiterhin mit einem Rückgang auf knapp unter 4 Mrd. Euro. „Das Jahr 2018 war für Merck herausfordernd. Wir haben dabei richtungsweisende Entscheidungen getroffen, die ab 2019 zu profitablem Wachstum führen werden“, bilanzierte Stefan Oschmann, Vorsitzender der Geschäftsleitung.

(jg)

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