Die detailliertere Rahmenvereinbarung für die geplante Errichtung eines neuen BASF-Verbundstandorts im südchinesischen Guangdong wurde am 9.1.2019 vom Vorstandsvorsitzenden der BASF, Martin Brudermüller, und dem stellvertretende Gouverneur der Provinz Guangdong, Lin Shaochun, in Ludwigshafen unterzeichnet. Bereits im Juli 2018 hatten beide Seiten das Vorhaben im Rahmen einer Absichtserklärung bekräftigt; BASF hat in der Folge die in der Provinz gelegene Stadt Zhanjiang für ihren zweiten Verbundstandort in China ausgewählt.
„Der Anteil Chinas an der weltweiten Chemieproduktion wird bis zum Jahr 2030 auf rund 50 % ansteigen. Guangdong ist ein wachsender Markt für Chemie-Innovationen, und unser neuer Standort wird Kunden in zahlreichen Industrien unterstützen. Wir möchten unseren Kunden mit unserem Portfolio an Produkten, Lösungen und Services helfen, nachhaltig zu wachsen und gleichzeitig neue Konzepte etablieren, um die Nachhaltigkeit unserer eigenen Anlagen zu verbessern“, so Martin Brudermüller.
In der Chemie sehen die Provinzbehörden von Guangdong eine treibende Kraft für viele weiterverarbeitende Industrien; somit werde der neue integrierte Standort einen Beitrag zum industriellen Wandel in Guangdong leisten.
Kreislaufwirtschaft als Ziel
Die Rahmenvereinbarung sieht vor, dass grundlegende Konzepte der Kreislaufwirtschaft am neuen Verbundstandort Zhanjiang Anwendung finden, um Kunden in der Region mit nachhaltig hergestellten Produkten zu versorgen. Ein Verbundstandort arbeitet ressourcenschonend, indem Abfall- und Nebenprodukte als Rohstoffe genutzt werden. Für den neuen Standort wird ein Smart-Manufacturing-Konzept auf Basis weltweit führender Technologien entwickelt, die die Ressourcen- und Energieeffizienz erhöhen und Auswirkungen auf die Umwelt reduzieren. Rund neun Quadratkilometer Fläche werden für das Projekt genutzt.
Die Stadt Zhanjiang liegt im Zentrum von Guangdongs Südwesten. Der neue BASF-Verbundstandort wird von Zhanjiangs natürlichen Ressourcen ebenso profitieren wie vom Tiefseehafen, von hervorragenden Verkehrsanbindungen und engagierten Arbeitskräften, aber auch vom kulturellen Erbe der Stadt und ihrem Bekenntnis zu nachhaltiger Entwicklung.
Die Investitionssumme bis zum Abschluss des – schrittweise umzusetzenden – Projekts wird auf insgesamt bis zu 10 Milliarden US-Dollar geschätzt. Das Projekt umfasst einen Steamcracker mit einer geplanten Ethylen-Produktionskapazität von 1 Million Tonnen pro Jahr sowie verschiedene Anlagen für verbrauchernahe Produkte und Lösungen.
Weltweit betreibt BASF derzeit sechs Verbundstandorte: zwei in Europa (Ludwigshafen/Deutschland, Antwerpen/Belgien), zwei in Nordamerika (Freeport/Texas, Geismar/Louisiana) und zwei in Asien. Der im Jahr 2000 gegründete Verbundstandort in Nanjing/China ist ein 50:50-Joint Venture mit Sinopec, der 1997 gegründete in Kuantan/Malaysia ein 60:40-Joint-Venture mit Petronas.
(as)