Am Mittwochabend hatte Polen Lieferungen über die Druschba-Pipeline gestoppt, meldet die Agentur Reuters. Diese Leitung verläuft durch Weissrussland und Polen bis nach Brandenburg, über einen südlichen Abzweig versorgt sie außerdem die Slowakei, Ungarn und Tschechien.
Grund für die gestoppte Annahme durch die Ölhändler sind laut Reuters erhöhte Konzentrationen von organischem Chlorid. Diese lägen in dem beanstandeten Öl bei 150 bis 300 ppm, maximal zugelassen sind 10 ppm. Chloride werden dem Öl bei der Förderung zugesetzt. Da sie korrosiv wirken, müssen sie jedoch vor dem Transport wieder entfernt werden.
Deutschland bezieht gut ein Drittel seiner Ölimporte aus Russland. Die Versorgung sei jedoch sichergestellt, auch Reserven müssten noch nicht angezapft werden, meldete das Bundeswirtschaftsministerium. Der Ölmarkt reagierte jedoch mit einem Preisanstieg, erstmals in diesem Jahr kletterte der Ölpreis über 75 US-Dollar pro Barrel. (ak)