Von den knapp 4 Mio. Erwerbstätigen in der Schweiz waren 2017 nach Angaben des Branchenverbandes Scienceindustries nur knapp 1,8 % in der Chemie- und Pharmaindustrie beschäftigt. Gleichzeitig war die Branche aber für knapp 45 % der Ausfuhren des Landes verantwortlich. Die Verfasser der UBS-Studie gehen davon aus, dass die Schweizer Handelsbilanz ohne die Pharmaindustrie in den letzten 15 Jahren durchweg ein Minus zwischen 10 und 20 % aufgewiesen hätte. Zum Vergleich: Der zweitgrößte Exportfaktor, die Maschinen- und Metallindustrie, hat einen Anteil von 30 %. Die vor allem bei betuchten ausländischen Kunden beliebten Schweizer Uhren zeichnen dagegen nur für 9 % der Exporte verantwortlich. Auch Nahrungsmittel – inklusive Schokolade – liegen bei lediglich 4 %.
Diese Zahlen beweisen die hohe Arbeitsproduktivität und die extreme Exportorientierung der eidgenössischen Pharma- und Chemieindustrie. Die protektionistischen Pläne von US-Präsident Donald Trump und drohende Handelskonflikte sorgten daher in den Baseler Konzernzentralen für großes Aufsehen. Mit gutem Grund: Die zehn größten Unternehmen der Branche machten 2017 rund 45 % ihres Umsatzes in den USA. Europa und Asien rangieren mit Anteilen von 30 bzw. 20 % deutlich dahinter.
Der Heimatmarkt ist mit 2 % fast zu vernachlässigen. Strafzölle hätten für die Chemie- und Pharmaindustrie und damit für die gesamte Schweizer Wirtschaft erhebliche Auswirkungen. Dabei hat sich die Branche gerade erst wieder so richtig vom „Franken-Schock“ – also der sprunghaften Verteuerung der Schweizer Währung Anfang 2015 – erholt. Im Ausland besonders beliebt waren 2017 Arzneimittel und Diagnostika: Hier machten die Branchengrößen knapp 70 % ihres Umsatzes. Spezial- und Agrochemie standen demgegenüber für immerhin 23 %. Der Rest von 7 % waren Vitamine, Riech- und Aromastoffe.