Der amerikanische Konzern Exxonmobil investiert rund 1,3 Mrd. Euro in eine neue Anlage an seinem Standort in Antwerpen, um dort schweres Rohöl unter anderem in Kraftstoffe umzuwandeln. Der französische Ölkonzern Total plant die Investition von 1 Mrd. Euro in seine Raffinerie für die Dieselproduktion. Zudem modernisiert der russische Konzern Gunvor die Raffinerie, die er zu Beginn des Jahres von Petroplus erworben hat.
An anderen Orten in Europa mussten viele Raffinerien in den vergangenen Jahren schließen. Dies lässt sich zurückführen auf die Konkurrenz aus dem Fernen und Mitteleren Osten. Von den geplanten Investitionen wird neben Antwerpen auch der Hafen von Rotterdam profitieren. Das Rohöl für die belgischen Anlagen wird größtenteils über Rotterdam importiert und durch eine Pipeline nach Antwerpen transportiert. Darüber hinaus werden Raffinerieprodukte zwischen den beiden Hafenbereichen via Pipeline oder per Inlands-Schiffsverkehr ausgetauscht.
Jedes Jahr werden 100 Mio. t Rohöl in den Hafen von Rotterdam gebracht und zu fünf Raffinerien in Rotterdam, einer in Vlissingen, drei in Antwerpen und zwei in Deutschland gepumpt. Zusammen bilden diese Raffinerien das größte petrochemische Cluster auf der Welt. Die drei Raffinerien in Antwerpen verbrauchen rund 35 Mio. t Rohöl pro Jahr. In Rotterdam verbrauchen die Raffinerien von Shell, BP, Exxon, Kuwait Petroleum und Koch etwa 50 Mio. t Rohöl im Jahr.