Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland hat seine Ausgaben für Forschung und Entwicklung im Jahr 2022 auf den Rekordwert von 8,7 Mrd. Euro gesteigert.

Viele Unternehmen berichten immernoch von Schwierigkeiten in der Lieferkette, jedoch scheint sich die Lage mit Blick auf Chemikalien, Kunststoffe und Metallerzeugnisse zu entspannen. Nach wie vor angespannt ist die Lage dagegen bei Elektronikkomponenten. (Bild: ipopba @ AdobeStock)

"Unsere Antwort auf Megatrends wie Dekarbonisierung, Automatisierung und Digitalisierung heißt Forschung und Innovation", sagt Hartmut Rauen, stellvertretender VDMA-Hauptgeschäftsführer, anlässlich der Veröffentlichung der neuen Stifterverbandszahlen. "In fast allen Branchen basieren Produktion, Skalierung und Wettbewerbsfähigkeit auf innovativen Lösungen des Maschinenbaus."

"Der wichtigste Arbeitgeber für Ingenieurinnen und Ingenieure"

Laut der aktuellen Erhebung des Stifterverbands ist der neue Höchststand von 8,7 Mrd. Euro ein Plus von knapp 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Zahl der Beschäftigten in Forschung und Entwicklung im Maschinen- und Anlagenbau hat laut Verband im Jahr 2022 mit knapp 54.000 Menschen einen neuen Rekord erreicht. Dies entspricht einem Plus von gut 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. "Unsere Branche ist der wichtigste Arbeitgeber für Ingenieurinnen und Ingenieure sowie generell für MINT-Berufe", betont Rauen.

Doch trotz Zuwachs stellen Personalengpässe laut aktueller VDMA-Mitgliederumfrage weiterhin das größte Hemmnis für FuE-Aktivitäten im Maschinenbau dar. "Wir verlieren dadurch Innovationspotenzial, gerade auch im industriellen Mittelstand", erläutert der stellvertretende VDMA-Hauptgeschäftsführer. "Als Innovationsland Deutschland muss es uns dringend gelingen, die Schere zwischen Arbeitsangebot und Nachfrage wieder zu schließen."

Auch für das Jahr 2023 deutet sich an, dass der Stellenwert von Forschung und Entwicklung hoch bleibt und sogar noch weiter steigt. Laut Stifterverband rechnen die Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau für das Jahr 2023 bei den FuE-Aufwendungen mit einem Plus von rund 5 Prozent. "Als zentraler Enabler der Industrie werden wir das FuE-Tempo weiter beschleunigen", zeigt sich Rauen optimistisch. "Die Forschungszulage gibt uns im Maschinenbau dabei zusätzlichen Schub, weil sie themenoffen und auch für kleine und mittlere Unternehmen schnell erhältlich ist."

Das Wachstumschancengesetz sieht eine deutliche Ausweitung insbesondere der förderfähigen Bemessungsgrundlage bei der Forschungszulage vor. "Wir setzen auf eine zügige Umsetzung", betont Rauen mit Blick auf das derzeit laufende parlamentarische Verfahren. "Endlich schließt sich damit dann auch bei Midrange Companies mit bis zu 3000 Beschäftigen die Lücke in der Innovationsförderung."

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