Diese sollen sowohl in der Produktion als auch in den begleitenden Funktionen wie Logistik oder Technische Dienste entstehen. Die Investitionssumme soll sich „im deutlichen zweistelligen Millionenbereich“ bewegen. „Nach dem Aufbau des Glaskeramik-Kompetenzzentrums stellt die Errichtung der Rohrfertigung einen weiteren Meilenstein in der jüngeren Entwicklung des Standortes Mainz dar“, erklärte der Vorsitzende des Vorstandes der SCHOTT AG, Prof. Dr.-Ing. Udo Ungeheuer. Für die Ansiedlung der Produktion am Standort Mainz sprach vor allem die bereits vorhandene Infrastruktur. Das Gemengehaus für die Zusammenstellung der Rohstoffe, die Fertigungshalle sowie die Versorgungsleitungen für den Betrieb der Wannen existieren bereits.
Die erste Schmelzwanne soll schon bis September 2009 ihren Betrieb aufnehmen. Dann werden jährlich bis zu 10.000 Tonnen Spezialglasröhren der Marke Fiolax klar hergestellt. Aus den Glasrohren entstehen an weiteren Standorten des Unternehmens sowie bei Kunden Verpackungen für die pharmazeutische Industrie, wie Spritzen, Ampullen oder Fläschchen.
Eine Erhöhung der Kapazität durch eine zweite Wanne ist bereits geplant. Der genaue Zeitpunkt der Realisierung ist von der künftigen Geschäftsentwicklung abhängig, er soll aber spätestens im Jahr 2010 liegen. Ungeheuer sieht in der Investition auch ein wichtiges Signal für die Zukunft: „Wir stärken damit weiter unsere gute internationale Position auf dem Pharmamarkt. Pharmarohr und Pharmaverpackung stellen Wachstumsgeschäfte dar, von denen der Standort Mainz nun unmittelbar profitieren kann.“ Bisher war die Produktion von Pharmarohr in Deutschland ausschließlich im Kompetenzzentrum Rohr im oberpfälzischen Mitterteich angesiedelt. Weitere Fertigungsstätten finden sich in Brasilien, Indien und Spanien.
Die Entscheidung für den Aufbau einer weiteren Produktionsstätte für pharmazeutisches Glasrohr anstelle einer Kapazitätserweiterung an bestehenden Standorten fiel auch aufgrund von Anforderungen der Pharmaproduzenten. Zur Versorgungssicherung legen diese großen Wert darauf, dass sich weder die Produktion von Pharmarohr noch die von Pharmaverpackungen an einem Standort konzentriert. Für jeden Fertigungsbereich müssen mehrere Standorte existieren. „Der Bereich Rohrglas beweist, dass Deutschland auch bei klassischen Produkten im internationalen Wettbewerb mithalten kann“, betont Prof. Dr.-Ing. Ungeheuer.