Solvay verlässt Joint-Venture mit Ineos

Solvay meldet, dass es aus dem Joint-Venture Inovyn eineinhalb Jahre früher aussteigen will als ursprünglich geplant (Bild: Solvay)

Ziel der Pläne ist es, Kosten zu senken, die Produktivität zu verbessern und Kunden angesichts der durch die Covid-19-Krise verringerten Aktivitäten besser zu bedienen. Die Solvay-Geschäftseinheit Composite Materials stützt sich dabei auf Maßnahmen, die bereits Anfang dieses Jahres eingeleitet wurden und beabsichtigt, die Produktion in ihren Werken in Manchester (GB) und Tulsa (Oklahoma, USA) einzustellen. Diese Aktivitäten werden auf andere branchenführende Produktionsanlagen verlagert, um die Kapazität zu steigern und die operative Effizienz zu verbessern. Zusätzlich werden im gesamten Geschäftsfeld Arbeitsplätze abgebaut und die Gesamtmitarbeiterzahl wird voraussichtlich um rund 20 % reduziert. Das entspricht 570 betroffenen Mitarbeitern.

Abschwung teilweise mildern

Diese strukturellen Veränderungen sollen dem Geschäftsfeld ermöglichen, seine Kostenstrukturen anzupassen und den Abschwung in der nächsten Zeit teilweise zu mildern. Die Umsetzung dieses Plans soll größtenteils bis Ende 2020 abgeschlossen sein und über das Jahr gesehen etwa 60 Mio. Euro einsparen. Ein Restrukturierungsaufwand von rund 30 Mio. Euro wird im zweiten Quartal verbucht.

Corona-Krise in der deutschen Industrie

Im letzten Jahr hatte Solvays GBU Composite Materials durch Steigerung der Produktivität und Vorantreiben der Automation ihre operative Effizienz bereits verbessern können. Des Weiteren wurde als Reaktion auf die reduzierte Produktion der Boeing 737 Max ein Kostensenkungsprogramm umgesetzt. Diese Maßnahmen führten 2019 zu Rekordergebnissen und nachhaltiger Performance im ersten Quartal 2020, reichen jedoch nicht aus, um die erheblichen Covid-19-bedingten Herausforderungen zu bewältigen. Die aktuelle Krise hat dazu geführt, dass die gesamte Branche für die nahe Zukunft für die Fertigung von zivilen Luftfahrzeugen von einer rückläufigen Nachfrage ausgeht. „Die Entscheidung, sich von Mitarbeitern zu trennen, ist eine Entscheidung, die nie leicht fällt“, sagte Solvay-CEO Ilham Kadri. „Die Schritte, die wir ergreifen, sind notwendig, um uns an das dynamische Umfeld anzupassen und sicherzustellen, dass Solvay wettbewerbsfähig und gut aufgestellt ist, um die Anforderungen unserer Kunden zu erfüllen, wenn das Wachstum wieder einsetzt – und das wird es.“ (ak)

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