So hatten die Unternehmen in den letzten Jahren immer Betriebsunterbrechungen als größtes Risiko angesehen – etwa durch technische Probleme oder gar soziale Unruhen. Zwar zählen weiterhin 37 % der Firmen dieses Problem zu den Top-3-Risiken, Hackerattacken und IT-Ausfälle erreichen in der Umfrage aber 39 %. Das Bewusstsein für die Cybervorfälle steigt also: Noch vor sieben Jahren hatten Manager diesen Bereich lediglich als Risiko Nr. 15 (6 %) eingeschätzt.
Die Top-10 der Risiken für Unternehmen
Natur- und menschengemachte Katastrophen
Als weiteres große Geschäftsrisiko gelten sich ändernde Rechtsvorschriften und Regularien (27 %). Mit dem Brexit, weltweiten Handelskonflikten und -sanktionen, gab es dafür zuletzt auch einige Beispiele. Außerdem fürchten sich Manager weltweit vor Naturkatastrophen und Marktveränderungen (beide 21 %). Feuer und Explosionen (20 %) auf Rang 6 spielen gerade in der Chemieindustrie eine Rolle, wie Beispiele aus dem vergangenen Jahr – etwa der Großbrand im Oktober in Rouen – zeigen.
Klimawandel steigt „nur“ auf Rang 7
Im Vergleich zum letzten Jahr deutlich gestiegen ist auch das das Risiko durch den Klimawandel (17 %), landet unter den Managern aber dennoch „nur“ auf Platz 7. Es folgen der Verlust von Ansehen oder Markenwert (15 %), die Bedrohung von Geschäftsmodellen durch neue Technologien (13 %) sowie makroökonomische Entwicklungen wie veränderte Rohstoff- oder Warenpreise oder Auswirkungen der Geldpolitik.
Unternehmen in 102 Ländern befragt
Für das Allianz Risikobarometer 2020 hat die Versicherung im Oktober und November des vergangenen Jahres insgesamt 2.718 Unternehmen, Börsenexperten und Wirtschaftsorganisationen in 102 Ländern nach den drei größten Risiken befragt. Die Ergebnisse unterscheiden sich geographisch zum Teil deutlich: Während unter deutschen Unternehmen Betriebsunterbrechungen weiterhin auf Rang 1 und Cybervorfälle auf 2 landen, gelten in China etwa Naturkatastrophen über dem globalen Durchschnitt als zweitgrößtes Risiko. (jg)