
Thyssenkrupp hat in Duisburg mit der Produktion von Methanol aus Hüttengasen begonnen. (Bild: Thyssenkrupp)
Das Thyssenkrupp-Projekt ist Teil der Initioative Carbon2Chem, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit rund 60 Millionen Euro gefördert wird. Carbon2Chem ist ein von thyssenkrupp zusammen mit Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft und der Max-Planck-Gesellschaft koordiniertes Großprojekt mit 15 weiteren Partnern aus Forschung und Industrie. Die Technologie kann, wenn sie großtechnisch umgesetzt wird, rund 20 Millionen Tonnen der jährlichen CO2 Emissionen der deutschen Stahlbranche wirtschaftlich verwertbar machen. Sie ist auch in anderen CO2-intensiven Industrien einsetzbar. Das Projekt basiert darauf, dass Hüttengase wertvolle chemische Elemente enthalten, darunter Kohlenstoff in Gestalt von Kohlenmonoxid und Kohlendioxid (CO2), Stickstoff und Wasserstoff. Damit eignen sie sich für die Produktion von kohlen- und wasserstoffhaltigem so genanntem Synthesegas, einem Vorprodukt, aus dem unterschiedliche Chemikalien hergestellt werden. Beispiele sind Ammoniak, Methanol, Polymere oder höhere Alkohole. Synthesegase werden in der Chemie bisher aus fossilen Energieträgern wie Erdgas oder Kohle gewonnen.
Carbon2Chem wandelt nicht nur das in den Stahlwerksemissionen enthaltene CO2 um, sondern spart auch das CO2 ein, das bisher beim Erzeugen von Synthesegas aus fossilen Kohlenstoffträgern entsteht. Die erste Methanolproduktion fand im Carbon2Chem Technikum statt, einer Pilotanlage, in der Laborergebnisse unter industriellen Praxisbedingungen mit Hüttengasen aus dem Regelbetrieb des Stahlwerks erprobt werden. Diese Arbeiten bilden die Grundlage für eine mögliche Überführung in den großtechnischen Maßstab.
(as)
Sie möchten gerne weiterlesen?
Registrieren Sie sich jetzt kostenlos:
Sie sind bereits registriert?
Hier anmeldenUnternehmen
Aktuellste Beiträge

Lanxess will gesamte Lieferkette klimaneutral machen
Lanxess geht einen weiteren Schritt bei der Dekarbonisierung: Der Spezialchemie-Konzern will neben Produktion und Energieträgern nun auch seine vor- und nachgelagerten Lieferketten bis 2050 klimaneutral machen.Weiterlesen...

Uniper nutzt Wasserstoffelektrolyse-Technologie von Sunfire
Uniper hat das Dresdner Unternehmen Sunfire beauftragt, eine 30-MW-Elektrolyse-Anlage zu bauen. Die neue Anlage, die 2024 geliefert werden soll, ist Teil eines Projekts, bei dem Uniper grünen Wasserstoff im industriellen Maßstab nutzen will.Weiterlesen...

Kemira verlängert Instandhaltungsvertrag mit Bilfinger für Standort Helsingborg
Der Chemiekonzern Kemira hat seinen Rahmenvertrag mit dem Industriedienstleister Bilfinger über umfangreiche Instandhaltungsleistungen am Produktionsstandort in Helsingborg, Schweden, verlängert. Der Auftrag hat einen Wert von rund 40 Mio. Euro.Weiterlesen...

Filtersysteme als „One-Hand-Solution“
Mit der Übernahme der Heta Verfahrenstechnik hat die Paco-Gruppe, Anbieter im Bereich me-tallischer Filtermedien und Konfektionsprodukten, ihr Ziel verwirklicht, komplette Abscheide- bzw. Filtersysteme als „One-Hand-Solution“ zu fertigen.Weiterlesen...

Temperaturtransmitter MTP 302i-SIL-K für LDPE-Anlagen
Mütec Instruments zeigt auf der Achema 2022 den neuen Temperaturtransmitter MTP 302i-SIL-K für LDPE-Anlagen.Weiterlesen...
Diskutieren Sie mit