„In der ersten Hälfte des Jahres hat sich die Erwartung nach einer Stabilisierung unserer Märkte auf moderatem Niveau bestätigt. Gleichzeitig beginnen unsere Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz in unseren Strukturen und Prozessen zu greifen und sich zunehmend positiv in unserem gesamten Zahlenwerk niederzuschlagen“, sagte der Vorstandsvorsitzende von R. Stahl, Dr. Mathias Hallmann. „Trotz der erfreulichen Entwicklung im zurückliegenden Quartal wird allerdings auch sehr deutlich, dass wir erst am Beginn eines langen Weges stehen. Diesen werden wir konsequent weiter vorangehen.“
Wachstum in Deutschland, Rückgang in Resteuropa
Im abgelaufenen Quartal hat R. Stahl einen Umsatz von 70,5 Mio. Euro erzielt. Dabei beschreibt das Unternehmen die regionale Entwicklung als uneinheitlich: Das Geschäft in Deutschland legte mit einem Wachstum von 36,8 % auf 19,0 Mio. Euro deutlich zu (Q2 2017: 13,9 Mio. Euro). Hierzu trugen vor allem wesentliche Fertigstellungen und Auslieferungen zu einem Großauftrag über Schaltschränke für einen petrochemischen Anlagenkomplex in Osteuropa bei. In der Zentralregion – bestehend aus Afrika und Europa ohne Deutschland – lag der Umsatz mit einem Rückgang um 2,3 % auf 29,5 Mio. Euro leicht unter Vorjahr (Q2 2017: 30,1 Mio. Euro).
Erfreulicher entwickelte sich das Geschäft in der Region Amerika. Hier konnte der rückläufige Trend der zurückliegenden elf Quartale gebrochen und der Umsatz im Vorjahresvergleich erstmals wieder auf 7,9 Mio. Euro um 6,0 % gesteigert werden (Q2 2017: 7,5 Mio. Euro). In Asien ging der Umsatz im Vorjahresvergleich um 7,5 % auf 14,1 Mio. Euro zurück (Q2 2017: 15,2 Mio. Euro). Die gute Umsatzrealisierung von Bestandsaufträgen und ein Auftragseingang von 67,3 Mio. Euro im 2. Quartal 2018 führten zum Ende des Berichtszeitraums zu einem leichten Rückgang des Auftragsbestands auf 89,2 Mio. Euro (Auftragsbestand zum 31. März 2018: 92,5 Mio. Euro).
Ähnlich wie der Umsatz stieg im 2. Quartal 2018 auch die Gesamtleistung, die sich um 3,4 % auf 68,9 Mio. Euro verbesserte. Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich auf 3,1 Mio. Euro (Q2 2017: 1,7 Mio. Euro). Mit 35,6 % blieb die Materialaufwandsquote auf dem Niveau des Vorjahres (Q2 2017: 35,7 %). Deutlich rückläufig entwickelte sich der Personalaufwand, der um 4,2 % auf 30,0 Mio. Euro zurückging (Q2 2017: 31,3 Mio. Euro). Der Personalbestand verringerte sich zum Ende des Berichtszeitraums auf 1.722 Mitarbeiter (30. Juni 2017: 1.775 Mitarbeiter). Bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen war ein Anstieg um 16,4 % auf 15,5 Mio. Euro zu verzeichnen (Q2 2017: 13,3 Mio. Euro), der vor allem im Zusammenhang mit den Kosten für die Umsetzung des Effizienzprogramms R. Stahl 2020 stand.
Ex-Schutz-Markt erholt sich
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich im Berichtsquartal auf 2,0 Mio. Euro (Q2 2017: -0,1 Mio. Euro). Noch erfreulicher entwickelte sich das EBITDA vor Sondereinflüssen, das gegenüber dem Vorjahr deutlich auf 4,2 Mio. Euro anstieg (Q2 2017: 0,4 Mio. Euro). Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erhöhte sich um 2,3 Mio. Euro auf -1,0 Mio. Euro (Q2 2017: -3,3 Mio. Euro). Beim Ergebnis nach Ertragsteuern war ein Anstieg auf -1,5 Mio. Euro (Q2 2017: -3,1 Mio. Euro) und beim Ergebnis je Aktie eine Verbesserung auf -0,22 Euro zu verzeichnen (Q2 2017: -0,47 Euro). Ein fokussiertes Cash Management hatte im Berichtsquartal einen Rückgang des Working Capital um 7,0 Mio. Euro zur Folge (Q2 2017: 0,8 Mio. Euro), wodurch der Free Cashflow um 8,6 Mio. Euro auf 6,0 Mio. Euro kletterte (Q2 2017: -2,6 Mio. Euro). Zum Ende des 2. Quartals 2018 ergab sich eine Nettoverschuldung von 16,9 Mio. Euro, dem tiefsten Stand seit drei Jahren. Die Eigenkapitalquote verbesserte sich im Vergleich zum Vorquartal auf 26,8 % (31. März 2018: 26,0 %).
Der in den ersten sechs Monaten des Jahres 2018 im Vorjahresvergleich leicht gestiegene Umsatz bestätige erwartete Erholung im Markt für Explosionsschutzprodukte, so R. Stahl. Darüber seien bereits erste Erfolge aus der Umsetzung des Effizienzprogramms R. Stahl 2020 in den Kostenstrukturen erkennbar. In Verbindung mit dem soliden Auftragsbestand zum Ende des Berichtzeitraums geht der Explosionsschutz-Anbieter davon aus, 2018 einen Anstieg des EBITDA vor Sondereinflüssen im hohen zweistelligen Prozentbereich und damit in der oberen Hälfte seines bisherigen Prognosekorridors zu erzielen.
Ausführliche Zahlen finden Sie im Bericht des Unternehmens. (ak)