Der Konzernumbau bei ABB soll zur „Fokussierung und Vereinfachung des Geschäfts sowie zur Stärkung der Technologieführerschaft in digitalen Industrien“ führen. Geplant ist, den Verkauf von 80,1 % der Sparte Stromnetze bis Mitte 2020 abzuschließen. Der Wert dieser Anteile beträgt rund 9,1 Mrd. US-Dollar. ABB erwartet Nettoerlöse von 7,6 bis 7,8 Mrd. Dollar und will diese vollständig „durch Aktienrückkauf oder einen vergleichbaren Mechanismus“ an die Aktionäre ausschütten.
Sobald die Transaktion vollzogen ist, will der Konzern außerdem seine bisherige Matrixstruktur auflösen. Die Geschäftsbereiche sollen auf lokaler Ebene unabhängiger und vor allem kundenbezogener agieren. Die Geschäftsbereiche im einzelnen sind:
- Elektrifizierung, geleitet von Tarak Mehta
- Industrieautomation, geleitet von Peter Terwiesch
- Robotik & Fertigungsautomation, die Kombination von B&R und dem Robotikbereich, geleitet von Sami Atiya
- Antriebstechnik, geleitet von Morten Wierod, der per 1. April 2019 neu in die Konzernleitung berufen wird
„Fokussieren, vereinfachen, umbauen“
Mit der Umstrukturierung will ABB eine „Führungsrolle bei digitalen Lösungen und neuen Technologien wie Künstlicher Intelligenz“ einnehmen bzw. ausbauen. Die genannten Geschäftsbereiche sind laut Konzern schon jetzt die globale Nummer eins oder zwei im jeweiligen Wachstumsmarkt. Der Automatisierer erwartet aufgrund der Neuausrichtung rund 500 Mio. US-Dollar an nicht-operativen Restrukturierungskosten sowie Effizienzssteigerungen im Wert von ebenfalls 500 Mio. Dollar.
„Um unsere Kunden in einer Welt massiver technologischer Veränderungen und zunehmender Digitalisierung optimal unterstützen zu können, müssen wir uns fokussieren, vereinfachen und unser Geschäft so umbauen, dass unsere Führungsrolle gestärkt wird. Die heutigen Massnahmen werden eine neue ABB schaffen, einen auf digitale Industrien fokussierten Technologieführer“, sagte CEO Ulrich Spiesshofer. (ak)