Eine offizielle Stellungnahme von Wacker zu den Insiderberichten gibt es nicht. Ein Sprecher von Wacker bestätigte jedoch gegenüber Reuters, der Konzern wolle mittelfristig den Anteil an Siltronic von zuletzt knapp 58 % senken. Dabei will Wacker auch seine Mehrheit an der Tochter aufgeben. Diese werde man „mit Sicherheit nicht unter Wert verkaufen“, bekräftigte Wacker-Chef Rudolf Staudigl bereits auf der Bilanzpressekonferenz im Frühjahr.
Als Kaufpartner ist unter anderem die National Silicon Industry Group (NSIG) aus Schanghai im Gespräch. Laut der Agentur Bloomberg will die Firma allerdings keinen Aufschlag auf den aktuellen Marktwert zahlen. Dies steht einem Verkauf im Wege. Der Aktienkurs von Siltronic sank aufgrund der Gerüchte um 4 % ab, der Kurs der Wacker-Aktie büßte rund 1 % ein.
Siltronic ist nach eigenen Angaben der weltweit drittgrößte Hersteller von hauchdünnen Siliziumscheiben (Wafer) für die Halbleiterindustrie, die in Smartphones, Computern oder Autos zum Einsatz kommen. Das Unternehmen produziert an Standorten in Europa, Asien und den Vereinigten Staaten und beschäftigt insgesamt knapp 3800 Mitarbeiter.