Wachstumspotenziale liegen laut ZVEI im kommenden Jahr in der (Intra-)Logistik, der Infrastruktur und der Automobilindustrie sowie in Innovationen rund um Industrie 4.0. „Wir rechnen mit einem Wachstum von 3 bis 6 % in der Fabrikautomation“, erläuterte Bent. Geringeres Wachstum erwartet der Verband dagegen in der Prozessautomatisierung: Null bis 3 % Wachstum lautet hier die Prognose. Der Bodensatz sei hier erreicht worden, „jetzt geht es wieder aufwärts“, so Bent. „Die Chancen für ein leichtes Wachstum sind gegeben, obwohl wir im Öl- und Gasbereich für das Jahr 2017 keine Verbesserung sehen.“
Automatisierungsbranche 2016 auf gutem Kurs
Auch das Jahr 2016 sieht bislang gut aus: Die deutsche Automation wuchs zwischen Januar und September um 2,6 % und erreichte einen Umsatz von 37,2 Milliarden Euro. Weniger stark stiegen die Auftragseingänge um 1,5 %. Das ist weniger, als noch vor einem Jahr: Damals wuchs die Automation beim Auftragseingang um 7,8 % in den ersten neun Monaten. Bent führt dies auf Währungseffekte durch den US-Dollar zurück, die sich 2016 allerdings eher nachteilig auf die Zahlen auswirken. Die Exporte legten um 4,4, % zu. Den größten Zuwachs von 6,1 % beobachtete der ZVEI in die EU, die gleichzeitig der größte Exportmarkt der Branche ist (Anteil 46 %).
Automation weltweit gewachsen
Zahlen für das weltweite Wachstum legte der ZVEI für das Jahr 2015 vor: So erzielte der Weltmarkt Automation ein vorläufiges Ergebnis von 453 Milliarden Euro, was 4 % Wachstum gegenüber 2014 entspricht. Damals waren es noch 435 Milliarden Euro. Am deutlichsten stiegen der chinesische und der US-ameikanische Markt für Automation mit jeweils 5 % im Vergleich zu 2014. Dabei stellt der chinesische Markt weiter den Mammutanteil am Weltmarktvolumen, in diesem Jahr allerdings mit unter 40 % (2014 43 %).
Seitwärtstrend bei Antriebstechnik
Bei den elektrischen Antrieben ist laut Karl-Peter Simon, Vorsitzender des ZVEI-Fachbereichs Elektrische Antriebe und Geschäftsführer Bauer Gear Motor, ein Seitwärtstrend zu beobachten. „Die rohstoffnahen Absatzmärkte haben nach wie vor mit einem Rückgang zu kämpfen, wohingegen Bestellungen aus dem Bereich der Maschinen für die Nahrungsmittelbranche, Intralogistik und Infrastrukturprojekte die entsprechenden Antriebshersteller positiv stimmen.“
Der Auftragseingang wuchs zwischen Januar bis September 2016 um 0,2 %. Der Umsatz stieg um 0,6 % auf 6,9 Milliarden Euro. Erfreulich: Die Exporte konnten um 6 % gesteigert werden. Während die Ausfuhren nach China hinter den Vorjahreszahlen zurückliegen, ist der Export in die EU um 10 %, in das übrige Europa um 6 % gestiegen. Auch die Ausfuhren in die USA wuchsen gegenüber dem Vorjahr um 13 %. Kumuliert bis Ende Juni 2016 fiel die Produktion allerdings um 4,1 % auf 3,9 Milliarden Euro.