Eine Doppelgarage irgendwo in Gütersloh. Zwei Chemiestudenten rühren hinter verschlossenen Toren einen Rostreiniger auf Alkoholbasis an, der für Mensch und Umwelt unbedenklich ist – ein Novum. Das war 1985 – die Geburtsstunde der umweltfreundlichen Chemie und zeitgleich der Grundstein für die CB Chemie mit Sitz in Gütersloh. Das Unternehmen hat sich auf die Produktion von organischen Pflegemitteln für die Oberflächentechnologie spezialisiert und zählt zu den prosperierendsten Chemieunternehmen bundesweit. Umsatz und Personal des Branchenprimus wachsen jährlich zweistellig.

Seitdem sich die Gebrüder Berens am Markt etabliert haben, haben Haselnuss- und Kokosnussextrakte ihren Einzug in die Chemie gehalten. Das umweltfreundliche Produktportfolio umfasst CKW- und phosphatfreie Reiniger, Korrosionsschutzpasten, wassermischbare Schneidkühlmittel, Bindemittel, Enteiser, Brillenreiniger und andere Produkte. Ursprünglich für den industriellen Einsatz entwickelt, verdrängen die Bio-chem-Produkte aus Gütersloh längst auch im Privathaushalt die „chemischen Keulen“. Gleichgültig, welcher Art die Produkte sind: Die Produktionssicherheit hängt unter anderem von der Zuverlässigkeit der Armaturen ab.

Es geht auch ohne chemische Keulen

Umweltfreundliche Chemie? Das war vor 20 Jahren ein Widerspruch in sich. Seither hat Umweltverträglichkeit als elementare Basis für nachhaltigen Umweltschutz weltweit wachsende Bedeutung erfahren und wird immer wichtiger. Auch und gerade mit Blick auf die Grundwasserressourcen. „Unsere Grundidee damals war, all das, was die Chemie künstlich zusammenmischt, durch organische Extrakte zu ersetzen und eine umweltfreundliche Chemie zu entwickeln“, sagt Manfred Berens, Key Account Manager der CB Chemie. Mit dem Ziel, die Verwendung von Lösemitteln und die Emissionen an flüchtigen organischen Verbindungen in der Umwelt erheblich zu reduzieren.

Praktizierter Umweltschutz beginnt bei CB Chemie mit der nötigen Vorsorge im Produktionsprozess und endet bei den wieder befüllbaren Handsprayflaschen, in denen die Produkte ausgeliefert werden. „Überall da, wo es darauf ankommt und höchste Sicherheit gefordert ist, verlassen wir uns ausschließlich auf sichere und einwandfrei funktioniernde Komponenten,“ sagt Joachim Adomat, Teamleiter Maschinen. Die Produkte seien einfach ausgereift und gut, der Hersteller ein kompetenter Partner, der verlässlich und schnell liefere. Hinzu kommt die Kompatibilität aller Baureihen und Komponenten: Sämtliche verbaute Armaturen, Ventile, Durchflussmesser und Pumpen sind mit genormtem DIN-Gewinde ausgestattet.
„Für ein Unternehmen, das ständig wächst und seine Produktion erweitert, ist das neben der verlässlichen Sicherheit der ausschlaggebende Grund“, sagt Adomat, der sich selbst vom O-Ring über die Rohre bis zur Verschraubung einzig auf die Komponenten verlässt: „Es gibt nichts Besseres. Denn gleichgültig, wie alt ein Ventil oder eine Pumpe ist, brauche ich mal ein Ersatzteil, bekomme ich es selbst nach zehn Jahren noch. Außerdem passen alte und neue Komponenten problemlos aneinander. Bei einer Anlagenerweiterung heißt das in der Praxis, einfach ergänzen und anschrauben, statt kostenintensiv neue Rohrleitungen zu verlegen. Und auch das ist einmalig.“ Darüber hinaus komme hinzu, dass man bei einem Projekt schnell und kompetent beraten werde.

Kunststoff als Werkstoff unschlagbar

Die gesamte Produktions- und Abfüllanlage der CB Chemie besteht aus Kunststoff. „Kunststoff ist einfach beständiger und damit der bessere Werkstoff in der Chemie“, so Adomat. Die verbauten Kugelhähne, Ventile, Durchflussmesser und Pumpen sind aus PP und PVC gefertigt, die eingesetzten Dichtungen aus EPDM. „In den letzten zehn Jahren musste ich gerade mal zwei Ventildichtungen austauschen. Und wir haben Hunderte im Einsatz. Ansonsten: kein Ausfall, keine Probleme.“ Die gesamte Anlage wird über eine speicherprogrammierbare Steuerung kontrolliert und bedient. Die Komponenten werden durchweg pneumatisch oder elektrisch angetrieben. Erst jüngst wurde eine Regeleinheit mit der neuen Kugelhahnautomation installiert.

Verbaut wurde der Kugelhahn Profi101 mit elektrischem Stellantrieb. Über ein 4…20-mA-Signal wird die jeweilige Kugelstellung direkt an die SPS weitergegeben. Die Armatur ist ein durchflussrichtungsunabhängig einbaubarer und systemübergreifend kompatibler Kugelhahn mit Normgewinde nach DIN8063.
Konzipiert für den chemischen Anlagenbau und zur Wasseraufbereitung, steht dieser Kugelhahn in acht Baugrößen von DN 10 bis DN 65 in PVC-U und PP zur Verfügung. Das Gehäuse ist voll verschweißt, verfügt damit über eine ausspülsichere Kugel und kann sowohl als Handarmatur als auch – wie hier in der Anwendung – über einen Elektro- oder Pneumatikantrieb das Rohrleitungssystem absperren bzw. die Durchflussmengen regeln. Optional kann er mit Elektroantrieb als Fail-Safe-Variante ausgerüstet werden.
Als die CB Chemie im Jahr 2000 über weitere Produktionsstandorte im Ausland nachdachte, wurde das bewährte Gütersloher Anlagenkonzept kurzerhand übernommen. 2002 wurden in Montreal/Kanada und Sao Paulo/Brasilien die Produktion in Betrieb genommen, 2004 folgte die Inbetriebnahme des Werkes in Istanbul/Türkei, 2006 des Werks in Coimbatone/Indien. „Überall, wo es auf verlässliche Sicherheit ankommt, haben wir auch hier ausschließlich von den Rohren über die Mess- und Regelarmaturen bis hin zu den Pumpen Komponenten dieses Herstellers verbaut“, sagt Adomat.

Die CB Chemie beschäftigt gegenwärtig 100 Mitarbeiter. Das international tätige Unternehmen ist weltweit vertreten und mit eigenen Büros in Ungarn, der Schweiz, Tschechien und Polen präsent. Neben der Produktion von chemischen Reinigern konstruiert das Unternehmen zunehmend auch Reinigungsmaschinen. Erst jüngst stellte der Gütersloher Spezialist mit dem „Bio-Circle“ einen Pinselwaschtisch zur biologischen Teilereinigung vor. Die Teilereinigung erfolgt auf wässriger Basis mit natürlichen Mikroorganismen. Öle und Fette werden natürlich und rückstandsfrei abgebaut. Die kompakte Anlage beschränkt sich in der Größe auf einen mobilen Waschtisch. Das Verfahren wurde gleich mehrfach mit dem Effizienz-Preis NRW, dem Innovationspreis Mittelstand 2006 und dem Deutschen Material-Effizienz-Preis ausgezeichnet.

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