Um eine höchstmögliche Verfügbarkeit bei geringem Personalaufwand zu erreichen, brauchen die Feldgeräte neue Fähigkeiten zur Selbstdiagnose. Um diese mit der alten Baureihe an Drehantrieben umzusetzen, wären große konstruktive Änderungen notwendig geworden. Mit aktuellen Werkstoffen und Fertigungsverfahren hat der Müllheimer Hersteller Auma Riester deshalb seine bewährten Drehantriebe neu konstruiert. Auf den ersten Blick gleicht der neue Antrieb seinem Vorgänger: Die kompakte Bauweise reduziert das Gewicht bei vergleichbarem Drehmoment, die bewährte Handradaktivierung wurde durch einen federgestützten Aufbau und eine Signalisierung des Handbetriebs optimiert. Die Melde- und Steuereinheit in der elektronischen und mechanischen Ausführung gibt es nun mit einstellbarem Untersetzungsgetriebe für die gängigen Hubbereiche.

Ein Schwerpunkt wurde bei der Entwicklung darauf gelegt, die Voraussetzungen für die Diagnose zu schaffen. Temperatursensoren im Motor und Getrieberaum erfassen kontinuierlich den Temperaturverlauf, ein Schwingungssensor nimmt Vibrationen auf. So werden die Parameter berücksichtigt, die auf den Lebenszyklus eines Stellantriebs neben dem Drehmoment den größten Einfluss haben. Im Zusammenspiel mit der neuen Stellantriebs-Steuerung können diese Messwerte analysiert werden. Ein wesentlicher Bestandteil der neuen Diagnosefähigkeit ist das Führen eines zeitgestempelten Ereignisprotokolls durch die AC 01.2, das alle Vorgänge, vom Setzen eines Parameters bis zu einem Drehmomentfehler, nachvollziehbar macht.
„Über die neue Profibus DP-V2-Schnittstelle sind all diese Daten auch von der Leitwarte aus abrufbar“, so Werner Längin, Produktmanager für Feldbustechnik. Von den Möglichkeiten, die das V2-Protokoll bietet, nutzt der Anbieter vor allem die standardisierten Redundanzkonzepte und die Zeitstempelung. Die neue Steuerung AC 01.2 kann zudem auch mit anderen gängigen Feldbus-Schnittstellen wie z.B. Modbus RTU ausgestattet werden.

Zustandsmeldungen nach Namur-Empfehlung

„Wichtig war uns, nicht nur neue intelligente Funktionen zu schaffen, sondern uns so weit wie möglich an Standards zu orientieren. Deshalb sind z.B. bei der AC 01.2 die Zustandsmeldungen nach einer Namur-Empfehlung klassifiziert, um Leitsystem und Bedienpersonal zu entlasten“, konkretisiert Joachim Rist, Produktmanager der neuen Steuerung. In die Kategorie optimierte Bedienung fällt auch das größere und besser ablesbare grafische Display, das auch die Darstellung aller Weltsprachen oder von Kennlinien ermöglicht. Es erleichtert das Bedienen, die Einstellung von Antrieb und Steuerung ohne weitere Hilfsmittel und das Lesen der Gerätedaten. Komfortabler geht es über die Software „PC Tool Suite“. Die Verbindung vom Laptop bzw. dem PDA erfolgt kabellos per Bluetooth.

Steuerung und Antrieb sind mit den Vorgängermodellen kompatibel. So kann ein Drehantrieb der Vorgängergeneration mit der neuen Steuerung nachgerüstet werden, und somit passt die neue Steuerung auch zu den anderen Stellantriebsbaureihen des Herstellers – darunter z.B. die Schwenkantriebe SG 05.1 – SG 12.1. Zusammen mit dem neuen Antrieb und der neuen Steuerung wird ein verbesserter Elektroanschluss eingeführt, der bei allen Antriebsbaureihen und Steuerungstypen verwendet wird. Der erweiterte Anschlussraum und der zusätzliche Platz zum Anschluss der Kabelverschraubungen verbessern das Handling im Bereich des Elektroanschlusses erheblich. Die Drehantriebe erreichen Momente von 10 bis 1000Nm und in Steuer- und Regelantrieben Drehzahlen von 4 bis 1801/min. Antriebe und Steuerung sind auch in explosionsgeschützter Ausführung verfügbar. [AS]

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Unternehmen

AUMA Riester GmbH & Co. KG

Aumastraße 1
79379 Müllheim
Germany