Mai 2011

Mindestens noch weitere ein bis zwei Jahre wird der Aufschwung im Anlagenbau noch anhalten – so die mehrheitliche Meinung von 49 Ausrüstern von Chemieanlagen, die wir im Zeitraum Februar bis März befragt haben. 21 % schätzten eine Fortsetzung des Aufschwungs in den kommenden zwölf Monaten, 15 % gehen sogar davon aus, dass der Boom noch bis zu sechs Jahre weiter gehen könnte. Damit zeigten sich die Anbieter noch zuversichtlicher als die im Februar befragten Investitionsentscheider (siehe Bericht „Prima Investitionsklima“ in CT 3). 84 % der aktuell Befragten schätzen die Auftragsentwicklung mit Chemiekunden für das Jahr 2011 im Vergleich zum Vorjahr als „besser“ und „deutlich besser“ ein, 16% gehen von einer Stagnation aus. Knapp 5 % rechnen damit, dass sich die Entwicklung in den Jahren 2012 bis 2013 gegenüber 2010 verschlechtern wird, die überwiegende Mehrheit der Befragten rechnet mit besseren bzw. deutlich besseren Geschäften.

Doch worauf stellen sich die Anbieter von Armaturen, Fördertechnik, Automatisierungskomponenten, Messtechnik etc. ein? Mit welchen Entscheidungskriterien rechnen sie derzeit und in der Zukunft? Diese Fragen bildeten den Schwerpunkt unserer aktuellen Umfrage. Bei den gegenwärtigen Kriterien, für die wir um die Bewertung mit „sehr wichtig“, „wichtig“, „weniger wichtig“ und „unwichtig“ baten, dominierten die Klassiker Zuverlässigkeit und Qualität. Doch bereits an dritter Stelle zeigte sich Überraschendes: Die Beratungskompetenz wird als Entscheidungskriterium bereits höher bewertet als der Anschaffungspreis, auf den mit knappem Abstand der Service folgt. Am unteren Ende der Skala rangieren die Aspekte Innovationsfähigkeit und Dokumentation.

Energieeffizienz und Fähigkeit zum Komplettangebot werden wichtiger

Doch welche Kriterien werden in Zukunft an Bedeutung gewinnen? An die Hersteller von Geräten und Lösungen für die Ausrüstung verfahrenstechnischer Anlagen gerichtet, impliziert die Frage natürlich auch, wo eventuelle Schwerpunkte bei der Entwicklung und Vermarktung liegen werden. Und hier dominieren die Kriterien Energieeffizienz sowie Service mit 53 bzw. 44 % der Nennungen in der Spalte „gewinnt an Bedeutung“. Aber auch Lebenszykluskosten, Wartungs- und Instandhaltungskosten sowie Innovationsfähigkeit des Unternehmens werden mit steigender Bedeutung gesehen. Am deutlichsten (12,5 bzw. 10 % der Nennungen) werden die Soft-Faktoren „Lieferanten-Kunden-Beziehung“ sowie „Unternehmens-Image“ mit sinkender Bedeutung genannt. Die technischen Eigenschaften sowie Referenzen werden mit gleichbleibender Wichtigkeit gesehen.

Neben harten technischen und weichen Entscheidungskriterien fragten wir in einem eigenen Frageblock auch nach der Kaufrelevanz von Serviceleistungen. Hier wird die Fähigkeit zum Komplettangebot für einen großen Leistungsumfang an erster Stelle gesehen, gefolgt von Engineeringleistungen. Als weniger wichtig werden die Aspekte „Fernwartung“ sowie „Technikum / Prüfstand / Versuche“ eingeschätzt. Interessanterweise sehen die Befragten bei den Services im Gegensatz zu den Entscheidungskriterien keine Verschiebung zwischen gegenwärtiger Relevanz und zukünftiger Bedeutung: Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, dass die Fähigkeit zum Komplettangebot weiter an Bedeutung gewinnen wird.

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