
Instandhaltungs- und Engineeringleistungen von Bilfinger wurden im 2. Quartal 2018 verstärkt nachgefragt. (Bild: Bilfinger)

Jahresziele 2019 erreicht - "aber zufrieden sind wir noch nicht", sagte CEO Tom Blades zu den Bilfinger-Geschäftszahlen. (Bild: CHEMIE TECHNIK)
Vorläufigen Zahlen zufolge beträgt das bereinigte Ebitda 104 Mio. Euro bei einem organischen Umsatzwachstum von 6 %. Als weiteren wichtigen Meilenstein meldet Bilfinger einen Free Cashflow von 57 Mio. Euro bei einer starken zugrundeliegenden Cash Conversion im vierten Quartal. Die Umsatzerlöse des Konzerns stiegen im Geschäftsjahr 2019 dank einer robusten Marktnachfrage um 4 % auf 4.327 Mio Euro.
„Meine Kollegen und ich freuen uns über die Fortschritte, die wir trotz erheblichen Gegenwinds im Jahr 2019 erzielt haben – aber zufrieden sind wir noch nicht“, sagte CEO Tom Blades. „In Anlehnung an die Worte eines berühmten ehemaligen EZB-Präsidenten werden wir tun, „was immer notwendig ist“, um bis 2021 unser EBITA-Ziel von 5 Prozent zu erreichen und in der Folgezeit zu halten.“ Auf der Grundlage der veröffentlichten Zahlen werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 23. April erneut die Ausschüttung einer Dividende von 1,00 Euro je Aktie vorschlagen. Der Konzern erfüllte nicht nur seine finanziellen Ziele, sondern schloss auch die Aufbauphase seiner Unternehmensstrategie ab. Bilfinger sieht sich damit gut positioniert, diese Strategie in den kommenden Jahren auszubauen.
Strategie 2020+: „Stärken stärken“
Bis 2024 sollen sich die Aktivitäten von Bilfinger weiterhin auf die Regionen Europa, Nordamerika und Naher Osten konzentrieren, wo das Unternehmen seine „Stärken stärken“ und den Bereich Technologies nutzen wird, um Chancen bei Engineering & Maintenance zu ergreifen. Der Industriedienstleister will seine Kernkompetenzen durch Mehrwertdienste ausspielen, die vor allem auf die Branchen Öl & Gas, Chemie & Petrochemie sowie Energie & Versorgung ausgerichtet sind, um globalen Trends wie alternden Anlagen, Asset Integrity, Klimawandel, Nachfrage nach Fachkräften sowie Daten und künstlicher Intelligenz zu begegnen. Während die zentrale Steuerung des Risikomanagements beibehalten wird, ermöglicht es die nun schlankere Organisationsstruktur des Unternehmens dem Management vor Ort, unternehmerische Verantwortung für das Geschäft zu übernehmen und die operative Exzellenz in Richtung einer Konzern-Bruttomarge von über 12 % voranzutreiben. Zusätzliche Effizienzmaßnahmen, wie die weitere Reduzierung der Komplexität und die bessere Nutzung der nun zunehmend harmonisierten IT-Systeme, werden zu einer Verbesserung der Vertriebs- und Verwaltungskostenquote im Jahr 2020 auf 7,5 % und danach auf 7 % oder weniger führen.
Die führenden Industrie-Dienstleister in Deutschland

Die Top 10 des Rankings komplettiert Yncoris mit 131,6 Mio. Euro Dienstleistungsumsatz. Die vormalige Infraserv Knapsack unterstreicht mit der Neupositionierung seit Juni 2019 die große Bedeutung des Service-Geschäfts außerhalb des Industrieparks Knapsack . Als erste der vier seit jeher eigenständigen InfraServ-Gesellschaften erfüllte das Unternehmen die Kriterien zur Aufnahme in die Lünendonk-Liste. (Bild: Yncoris)

Bei Hertel, seit 2015 eine Gesellschaft der französischen Altrad, reduzierte sich die Jahresleistung aufgrund des Auslaufens von Großaufträgen deutlich. Erstmals liegen aktuelle Zahlen des für das Ranking relevanten Geschäftsjahres vor. Hertel konnte die Umsatzrückgänge von 2016 auf 2017 zu Teilen wieder kompensieren. Das Unternehmen schloss das Geschäftsjahr 2018, das unterjährig endete und in 2017 begann, mit 172,5 Mio. Euro ab. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Verlust von vier Rängen auf der Lünendonk-Liste. (Bild: Dwight Smith – Fotolia)

Kaefer Isoliertechnik aus Bremen erreicht mit 213,6 Mio. Euro Jahresumsatz in Deutschland Rang 8. Das Unternehmen beschäftigt in Deutschland 1.064 Mitarbeiter. (Bild: Kaefer / Shutterstock)

Kiel Industrial Services aus Wesseling bei Köln erhöhte die Jahresleistung um rund 31 Mio. Euro (+16,5 %) und gehört zu den Unternehmen im Markt, die als Gesamtdienstleister wahrgenommen werden und über Kompetenzen im Engineering verfügen. Kiel verbessert sich um zwei Ränge auf Listenplatz 7. Unverändert auf Rang 8 ist Kaefer Isoliertechnik aus Bremen positioniert. Die Gesamtleistung des international tätigen Unternehmens liegt bei 1,7 Mrd. Euro. (Bild: mastert – Fotolia)

Kraftanlagen München liegt mit einem Umsatz in Deutschland von 250 Mio. Euro und 1.450 Mitarbeitern auf Platz 6. (Bild: Kraftanlagen München)

Die Weber Unternehmensgruppe mit Sitz in Pulheim bei Köln steigerte den Jahresumsatz um 10,3 Prozent und erreicht nun mit 290 Mio. Euro den Block der fünf führenden Anbieter im Markt. Unter Berücksichtigung des Auslandsgeschäfts hat das Familienunternehmen die 300-Mio.-Euro-Schwelle bereits überschritten. (Bild: Weber)

Unverändert auf Rang 4 mit 373 Mio. Euro Umsatz liegt Leadec, die nach der Übernahme von Triton Partners umbenannte Voith Industrial Service. Nach dem Verkauf mehrerer Teilgesellschaften wurde 2018 auch die Tochtergesellschaft Veltec, die die Aktivitäten für die Prozessindustrie bündelte, an die Etabo (Rang 20 des Rankings) veräußert. Die Entwicklung zum Vorjahr ist bereits um diesen Sondereffekt bereinigt. (Bild: Leadtec)

Auf Rang 3 folgt die Remondis Maintenance & Services mit 720 Mio. Euro Inlandsumsatz (2017: 685 Mio. Euro). Seit 2014 meldet das Unternehmen die konsolidierten Werte unter anderem der beiden Tochtergesellschaften Buchen Umweltservice und Xervon. (Bild: Alterfalter – Fotolia)

Die Wisag Industrie Service Holding, neben Facility Services und Aviation Services die dritte Sparte des von Claus Wisser gegründeten Dienstleistungsunternehmens, setzt mit einer Steigerung von 45 Mio. Euro auf nun 815 Mio. Euro (+5,8 %) die gute Umsatzentwicklung der letzten Jahre fort. Mit über 14.000 Mitarbeitern ist die Wisag der größte Arbeitgeber unter den führenden Dienstleistern.(Bild: Wisag Industrie Service)

Im elften Jahr in Folge belegt Bilfinger den Spitzenplatz des Rankings. Dem Umsatzrückgang von 2,5 Prozent auf nunmehr 970 Mio. Euro (2017: 995 Mio. Euro) steht ein Plus von 136 Millionen Euro im Ausland gegenüber. Damit zeigt der von Umsatzrückgängen begleitete Prozess der Neuaufstellung Erfolge. Bilfinger ist neben Kaefer das einzige im Ranking gelistete Unternehmen, das im Ausland mehr Umsatz generiert als im Heimatmarkt. (Bild: Bilfinger)
Das Unternehmen will auf seiner derzeitigen Position aufbauen und weitere Verbesserungen anstreben, um das Ziel einer bereinigten Ebita-Marge von 5 % ab 2021 und in den Folgejahren auf berichteter Basis zu erreichen. Durch zusätzlich generierten Wert aus einer organischen durchschnittlichen jährlichen Steigerung der Umsatzerlöse um 5 %, kombiniert mit ausgewählten arrondierenden M&A-Transaktionen, wird der Konzernumsatz bis zum Jahr 2024 auf mehr als 5 Mrd. Euro steigen. Einer der strategischen Imperative des Unternehmens ist es, ein Asset-Light-Geschäftsmodell beizubehalten und gleichzeitig die für den Erfolg des Unternehmens notwendigen Mitarbeiter zu gewinnen, zu halten und weiterzuentwickeln. Ein klarer Fokus auf die Cash Conversion wird sich bis 2024 in einem berichteten Free Cashflow von über 200 Mio. € niederschlagen. Dies bildet die Basis für eine nachhaltige Ausschüttungsquote von 40 bis 60 % des bereinigten Konzernergebnisses und bekräftigt die Zielsetzung des Unternehmens, wieder ein Investment-Grade-Rating zu erlangen. CEO Blades erklärte: „Wir haben unseren 2-4-6-Ansatz auf die Bilfinger Strategie 2020+ abgestimmt und werden uns den Stakeholdern auf dieser Basis als berechenbares, zuverlässiges und nachhaltiges Unternehmen präsentieren.“
Ausblick 2020: stabiles Wachstum
Aufgrund einer verstärkten Fokussierung auf margenstärkere Aufträge 2019 und der Verlagerung von Großprojekten auf das Jahr 2020 rechnet Bilfinger für dieses Geschäftsjahr mit einem stabilen organischen Umsatzniveau. Auch im Segment Engineering & Maintenance Europe geht der Konzern von einer stabilen Umsatzentwicklung aus. Ein erwarteter leichter Rückgang der Umsatzerlöse im Segment Engineering & Maintenance International soll durch einen deutlichen Anstieg im Segment Technologies wieder ausgeglichen werden.
Bilfinger prognostiziert eine Steigerung des bereinigten Ebita (2019: 104 Mio. Euro) auf eine Marge von rund 4 % (2019: 2,4 %). Auch aufgrund bereits erzielter substanzieller Einsparungen bei den Vertriebs- und Verwaltungskosten in der Konzernzentrale (einschließlich positiver Einmaleffekte) und positiver Ergebnisbeiträge der Einheiten im Bereich Other Operations erwartet der Konzern ein stabiles bereinigtes EBITA und eine erneut deutlich positive Entwicklung des berichteten Free Cashflow.
Detaillierte Geschäftszahlen und Informationen zu den einzelnen Geschäfts-Segmenten finden Sie in der Mitteilung des Konzerns. (ak)
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