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Über einen Zeitraum von knapp sieben Wochen wurden während des Turnarounds die Anlagen heruntergefahren, demontiert, gereinigt, überprüft, dabei fehlerhafte Teile ersetzt und alles wieder zusammengebaut. (Bild: OMV)

  • Beim Turnaround des petrochemischen Teils der Raffinerie Schwechat mussten viele Safety-Systeme inspiziert werden.
  • Insgesamt wurden 61 Sicherheitsteuerungen von Hima inspiziert und modernisiert.
  • Sieben Wochen nach Beginn der Abstellung konnte OMV die Produktion wie geplant sicher wieder hochfahren.

Das internationale Öl- und Gasunternehmen OMV führte im April 2017 einen Turnaround des kompletten petrochemischen Bereichs der Raffinerie in Schwechat, Österreich, durch. Über einen Zeitraum von knapp sieben Wochen wurden dabei die Anlagen heruntergefahren, demontiert, gereinigt, überprüft, dabei fehlerhafte Teile ersetzt und alles wieder zusammengebaut. Und das war eine echte Herkulesaufgabe: An vier Prozessöfen, 71 Kolonnen, 508 Wärmetauschern, 698 Behältern, 4.188 Armaturen und 1.485 Sicherheitsventilen wurden Revisionsarbeiten durchgeführt und Reparaturarbeiten an circa zwölf Kilometer Rohrleitungen vorgenommen. Rund 220.0000 Schrauben wurden beim Turnaround an den Anlagen der Raffinerie Schwechat ausgetauscht.

Anspruchsvoller Service unter hohen Safety-Anforderungen

Ein Turnaround dieser Größe, der den Stillstand und das Wiederanfahren einer hochkomplexen petrochemischen Anlage beinhaltet, ist nur mit dem Safety-Know-how von spezialisierten Ingenieuren zu meistern. Als Teil des unternehmensübergreifenden Projektteams, das sich aus Spezialisten von OMV und von rund 50 Partnerfirmen zusammensetzte, waren 18 Experten von
Hima vor Ort im Einsatz.

Schwechat-Raffinerie

Die petrochemische Produktion der Raffinerie von OMV in Schwechat (Österreich) nahm nach intensiven Revisions- und Reparaturarbeiten pünktlich wieder den Betrieb auf.

Für die Spezialisten für funktionale Sicherheit war die hohe Anzahl der zu prüfenden Safety-Systeme die zentrale Herausforderung. Insgesamt wurden 61 Sicherheitsteuerungen des Herstellers einer gründlichen Generalinspektion und Modernisierung unterzogen. Allein beim Ethancracker wurden 26 Systemschränke auf „Herz und Nieren“ geprüft.

Frühe Planung zahlt sich aus

Fünf Wochen lang waren die Ingenieure des Herstellers in verschiedenen Teilanlagen der Raffinerie damit beschäftigt, alle bestehenden Sicherheitssteuerungen gründlich zu überprüfen und zu modifizieren. Ebenso wurden diese gemäß den neu durchgeführten Hazop-Studien (Hazard and Operability Study) angepasst und erweitert, damit sie weiter zuverlässig die Verfügbarkeit und die funktionale Sicherheit der petrochemischen Produktion gewährleisten. Der Steuerungsanbieter begann bereits ein Jahr vor Turnaround-Beginn mit der Detailplanung. Alle Safety-Sy

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Ein Turnaround dieser Größe, der den Stillstand und das Wiederanfahren einer hochkomplexen petrochemischen Anlage beinhaltet, ist nur mit dem Safety-Know-how von spezialisierten Ingenieuren zu meistern.

steme mussten innerhalb des engen Zeitrahmens geprüft, teilweise modifiziert und am Ende wieder voll funktionsfähig sein. Im Rahmen des Turnarounds 2017 wurden insgesamt 61 der in der Raffinerie Schwechat eingesetzten Sicherheitssteuerungen einer gründlichen Revision und Modernisierung unterzogen:

  • 42 Planar-F und 14 Planar-4-Systemschränke,
  • 4 Hiquad-Systeme,
  • ein Himatrix-System.
  • Alleine im Ethancracker sind 26 Sicherheitssteuerungen im Einsatz, die inspiziert wurden:
  • 16 Planar-F-Systemschränke,
  • 9 Planar-4-Systemschränke,
  • ein Himatrix-System.

Dank akribischer Planung und hohem persönlichen Einsatz konnten die Ingenieure am Ende die erforderlichen Arbeiten sogar schneller als geplant abschließen. Damit trugen sie dazu bei, dass der Turnaround der petrochemischen Anlagen in der Raffinerie Schwechat zum Erfolg wurde: Sieben Wochen nach Beginn der Abstellung konnte OMV die Produktion wie geplant sicher wieder hochfahren.

Projekt der Superlative

Bereits 2016 wurde der Kraftstoffbereich der OMV-Raffinerie in Schwechat in einem Turnaround überprüft. Im April 2017 folgte der petrochemische Bereich, der etwa die Hälfte der Anlagen der Raffinerie ausmacht und der Herstellung von Vorprodukten zur Kunststofferzeugung dient. Diese Außerbetriebnahme, eine routinemäßige Generalinspektion, ist gesetzlich vorgeschrieben und wird alle sechs Jahre gemeinsam mit dem TÜV Österreich durchgeführt. Dem Projekt waren zwei Jahre Planung vorausgegangen. Denn damit ein so komplexer Turnaround zum Erfolg wird und dabei geplante Stillstandzeiten minimal gehalten werden, sind genaue Planung und intensives Teamwork erforderlich. Etwa 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Raffinerie Schwechat leisteten gemeinsam mit den zusätzlich 3.500 Servicetechnikern von 50 Partnerfirmen aus Österreich und Europa insgesamt rund 820.000 Arbeitsstunden. Das Projekt war auch eine gewaltige logistische Herausforderung: Für dessen Durchführung mussten 1.500 zusätzliche Parkplätze geschaffen und die Verpflegung von über 4.000 Personen sichergestellt werden.

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