Mitarbeiter des Anlagenbauunternehmens Pörner im Einsatz bei LAT Nitrogen im Chemiepark Linz.

Mitarbeiter des Anlagenbauunternehmens Pörner im Einsatz bei LAT Nitrogen im Chemiepark Linz. (Bild: Pörner)

  • Die Modernisierung der Kühlsysteme einer Düngemittel-, Salpetersäure- und Ammoniakanlage erforderte den Umbau auf Sekundärkühlkreisläufe.
  • Beengte Platzverhältnisse, Minimierung der Stillstandszeiten, Arbeiten im Ex-Bereich sowie hohe technische Anforderungen waren Herausforderungen bei der Umsetzung.
  • Durch effektive Zusammenarbeit zwischen Betreiber und Anlagenbauer wurden die Modernisierungen erfolgreich und termingerecht abgeschlossen.

Auf dem Werksgelände in Linz hat LAT Nitrogen, bis Juli 2023 Teil der Borealis Gruppe, in drei verschiedenen Anlagen die Kühlsysteme unterschiedlicher prozesskritischer Apparate einer Düngemittel-, Salpetersäure- und Ammoniakanlage modernisiert. Mit der Umsetzung der Revamp-Projekte wurde die Pörner Ingenieurgesellschaft in Linz beauftragt. Hauptaufgabe war es jeweils, die bestehenden Synthesegas- und Abgas-Kühlsysteme auf einen Sekundärkühlkreislauf umzubauen und somit unter anderem die umweltkritischen Medien vom Donau-Kühlwasser zu entkoppeln. Markus Obermayr, Standortleiter von Pörner Linz, resümiert: „Revamp-Projekte sind typischerweise mit begrenztem Raum konfrontiert und unterliegen durch den Zeitdruck für die Einbindearbeiten einer eigenen Dynamik. Wir freuen uns mit LAT Nitrogen über die erfolgreichen Modernisierungsprojekte, in denen wir gemeinsam alle Herausforderungen meistern konnten und die eine weitere Produktion auf neuestem technischen Stand garantieren.“

Modernisierung der Düngemittelanlage bei LAT  Nitrogen.
Modernisierung der Düngemittelanlage bei LAT Nitrogen. (Bild: Pörner)

Die Düngemittelanlage

Die Herausforderung bei der Modernisierung der Kühlung des Ammoniak (NH3)-Kondensators in der Düngemittelanlage bestand vor allem darin, den Sekundärkreislauf unter Beachtung des benötigten prozesstechnischen Equipments – Plattenwärmeübertrager, Chemienormpumpen, Ausgleichsbehälter etc. – auf dem begrenzten Raum zwischen den beiden Lkw-Toreinfahrten zu planen und umzusetzen.

Dieser Raum begrenzte sich auf eine kleine Grünfläche vor dem Gebäude. In der Planungsphase konnten die Ingenieure frühzeitig Einsparungspotenzial identifizieren: Ein Großteil des Projekts, insbesondere im Außenbereich, wurde vor den eigentlichen Einbindungsarbeiten abgeschlossen. So konnten rund 70 % des Leistungsumfangs vor der Anlagenabstellung umgesetzt werden. Dies reduzierte den Stillstand auf lediglich zwei Wochen. Im November 2023 erfolgte die Wiederinbetriebnahme der Anlage, womit ein fast zweijähriges EPCM-Projekt erfolgreich abgeschlossen wurde.

Fertige Ammoniakanlage.
Fertige Ammoniakanlage. (Bild: Pörner)

Die Ammoniakanlage

Bei der Ammoniakanlage erfolgte der Umbau für die Umsetzung auf das Sekundärkühlkreislaufsystem der NH3- und Synthesegas-Kühler inklusive Neubau der Synthesegasleitungen auf sehr engen gegebenen Platzverhältnissen. Dies führte zu einer deutlichen Zunahme der Komplexität bei der Planung und Umsetzung des Projekts. Parallel dazu waren Abstimmungen mit anderen Projekten und den Turnaround-Arbeiten notwendig. Darüber hinaus sollten weite Teile des Projekts über die Bestandsrohrbrücken bis zu den Einbindestellen noch im laufenden Betrieb, somit kritischen Ex–Zonen, umgesetzt und der Umfang für die Anlagenabstellung und Schnittstellen mit dem Turnaround so gering wie möglich gehalten werden. Dies gelang: Etwa 50 % des Leistungsumfangs konnten schon vor dem geplanten Anlagenstillstand im Frühjahr 2024 erfolgreich umgesetzt werden. Mitte Mai fand die Inbetriebnahme des EPCM-Projektes planmäßig und ohne Beanstandungen statt.

Die Salpetersäureanlage

Im Rahmen des dritten Projekts wurde die Salpetersäureanlage modernisiert. Hier umfasste der Umbau des Kühlsystems den Revamp des Sekundärkühlsystems, die Installation eines zweiten Sekundärkühlkreislaufs sowie den Einbau neuer Plattenwärmetauscher und Kreislaufpumpen mit neuer Regelungstechnik. Der Leistungsumfang umfasste das Basic und Detail Engineering, die Bau- und Montageüberwachung, die Inbetriebnahme-Unterstützung sowie das Dokumentationsmanagement.

Die Montagearbeiten starteten im planmäßigen Turnaround im März 2024 und wurden pünktlich im Oktober 2024 abgeschlossen. Die erfolgreiche Umsetzung dieser Projekte führen die Partner auf  hervorragende Zusammenarbeit zurück. Gemeinsam ist es dem Betreiber und dem Instandhalter gelungen, die Modernisierung der drei Anlagen termingerecht und effizient abzuschließen und damit einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Optimierung der Produktion zu leisten.

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Unternehmen

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