Grüner Erdball

(Bild: Pcess609 – AdobeStock)

  • ESG als Managementansatz umfasst mehr als nur den effizienten Einsatz aller Ressourcen.
  • Einsteiger starten am besten mit einer Bestandsaufnahme vorhandener Audits und Zertifizierungen.
  • Digitale Plattformen für Connected Worker erleichtern die Einhaltung und das Messen der getroffenen Maßnahmen ohne manuellen Mehraufwand.

Schon die 17 Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen machen klar: Zum nachhaltigen Wirtschaften gehört mehr als nur Umwelt- und Klimaschutz. Es umfasst auch soziale Aspekte und Governance-Aufgaben. Auch große Investoren fordern inzwischen von Unternehmen – die Prozessindustrie eingeschlossen –, ihr Handeln nicht allein an Renditen zu orientieren, sondern auch an sogenannten ESG-­Kriterien. Der Buchstabe E steht dabei für Environmental und beleuchtet den Verbrauch von Energie und anderen Ressourcen sowie Auswirkungen auf Umwelt und Klima. Das S (Social) bezieht sich auf alle Themen rund um das Wohlergehen der Arbeitnehmerschaft, von Gesundheit und Arbeitsschutz bis hin zu Diversität. Hinter G wie Governance verbergen sich Aufgaben der Unternehmensführung. Dazu zählen ethische Grundsätze, Compliance sowie Produktqualität ebenso wie Regelungen für den Datenschutz.

Umwelt- und Klimaschutz voranbringen

Für Chemieunternehmen sind viele dieser Themen nicht neu. Schließlich arbeiten sie schon seit Jahren mit strengen Auflagen, etwa im Umwelt- und Abfallmanagement. In jüngster Zeit fordern aber auch Verbraucherinnen, Kunden sowie Arbeitnehmerinnen und Bewerber verstärkt ein zukunftsgerichtetes, verantwortungsvolles Agieren ein, jenseits der rein rechtlichen Verpflichtungen. ESG wird damit zum Wettbewerbsfaktor – und der Nachhaltigkeitsbericht zur öffentlichen Messlatte. Maßnahmen zu beschließen und umzusetzen, reicht da nicht mehr. Es gilt, die eingeleiteten Veränderungen auch zu dokumentieren und ihre Wirksamkeit zu messen. Genau das können Connected-Worker-Plattformen übernehmen.

Nicht zuletzt durch die Fridays-for-Future-Bewegung ist der sparsame Umgang mit Ressourcen verstärkt ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Viele effizienzsteigernde Maßnahmen zahlen auch auf diese Ziele ein – etwa die mit der Digitalisierung von Standard Operating Procedures (SOPs) einhergehende Papiereinsparung. Solche digitalen Checklisten und Arbeitsanweisungen, gekoppelt mit Videos oder Fotos, helfen zudem, Fehler zu reduzieren und vermeiden damit Ausschuss. Auch beim Abfallmanagement unterstützen sie mit: In einem Unternehmen wurde beispielsweise der Müll routinemäßig gescannt, soweit möglich über eine mobile App fotografiert und dann gewogen. Alle Arbeiter und Arbeiterinnen wurden einbezogen und entwickelten so ein Problembewusstsein. Getreu dem Motto „Man kann nur verbessern, was man kennt und misst“ konnte die Abfallmenge bereits binnen 3 Monaten um 10 % reduziert werden.

Arbeitskräfte schützen und stärken

Immer mehr Stakeholder wollen heute wissen, ob ein Unternehmen seine Mitarbeitenden fair behandelt und ausreichend vor Gefahren am Arbeitsplatz bewahrt. Etwa durch persönliche Schutzausrüstung oder Lockout-Tagout (LoTo) während der Wartung. Denn ein Fünftel aller tödlichen Unfälle geschieht bei Instandhaltungsarbeiten – oft durch unbeabsichtigtes Einschalten von Arbeitsmitteln. Interaktive Apps erleichtern das Einhalten der Arbeitsschutzmaßnahmen. Auf gleiche Weise lassen sich Sicherheitsvorfälle und Beinaheunfälle schnell an die zuständigen Stellen melden. Wesentliche Umstände eines Vorfalls werden so zeitnah festgehalten: ein entscheidender Schritt, um künftig Betriebsunfälle zu verhindern.

Die Pandemie hat gezeigt, wie schnell sich Schutzmaßnahmen manchmal ändern können und müssen. Und wie wichtig es ist, diese in Form von aktuellen SOPs an alle Mitarbeitenden in Produktion und Instandhaltung weiterzugeben – ganz ohne formelle Trainings oder persönliche Team-Besprechungen. Connected-Worker-Software ist dafür gleich doppelt gut geeignet: zum einen, weil die SOPs zentral aktualisiert und unmittelbar in der App sichtbar sind. Zum anderen, weil Mitarbeitende, die einen Arbeitsplatz neu oder temporär übernehmen, so klar angeleitet werden, dass sie ihre Aufgabe selbst beim ersten Mal fehlerfrei ausführen können.

Transparente Unternehmensführung

Die Einhaltung sämtlicher Vorgaben von Behörden und Kunden ist mit immer mehr Aufwand verbunden. Sie zu ignorieren, ist jedoch keine Alternative. Schließlich führen Compliance-Verstöße teils zu hohen Strafen oder kostspieligen Rückrufen – und sie belasten das Image. Um die Regelkonformität für alle Stakeholder transparent zu machen, ist eine nahtlose Dokumentation, etwa der Qualitätssicherung, ein Grundbaustein. Für eine kontinuierliche Verbesserung braucht es aber mehr, etwa direktes Mitarbeiter-Feedback und profunde Ursachenanalysen. Connected-Worker-Plattformen unterstützen hierbei, weil sie auch On-the-Job-Rückmeldungen der Praktiker sowie Gemba Walks ermöglichen und Abläufe durchgängig analysierbar machen. Neben der Produktions- und Produktsicherheit profitiert so auch das Prozess- und Qualitätsmanagement.


Wer sich mit ESG beschäftigt, kann sich von den vielen Ansatzpunkten schnell überwältigt fühlen. Um möglichst rasch vom Planen ins Tun zu kommen, helfen drei Überlegungen:

  • 1. Was haben wir schon?
    Viele Unternehmen mit ISO-Zertifizierungen verfügen bereits über umfangreiche Prozessbeschreibungen, Analysen und Audit-Dokumente. Um für die Berichterstattung das Rad nicht neu erfinden zu müssen, sollte das ESG-Team erst einmal prüfen, welche Unterlagen schon vorhanden sind – und darauf aufbauen.
  • 2. Was lässt sich kurzfristig erreichen?
    Manches ESG-Ziel, wie etwa der Umbau der Energieversorgung, kann viele Monate in Anspruch nehmen. Solche Langfristziele werden greifbarer, zerlegt man sie in kleinere Etappen und Meilensteine. Parallel sollten Verantwortliche in Produktion, Instandhaltung, Qualitätsmanagement und Arbeitsschutz nach kurzfristig umsetzbaren Maßnahmen Ausschau halten. Diese kleinen Siege demonstrieren das eigene Bemühen nach innen und außen – und motivieren, auch die „dickeren Brocken“ anzugehen.
  • 3. Wo behindern Arbeitsanleitungen oder manuelle Datenerfassung die Transparenz?

Werden operativ Arbeitende befähigt, ihre Tätigkeiten digital gestützt zu erledigen, lassen sich schnell Einsparungs- oder Verbesserungspotenziale erkennen und quantifizierbar machen.

Wer ESG als Unternehmensaufgabe begreift, darf seine Arbeitskräfte in Produktion und Wartung nicht außen vor lassen, muss sie einbinden und motivieren. Einfach zu bedienende, digitale Plattformen für Connected Worker wie Parsable ermöglichen genau das. Zudem sorgen sie für einen zusätzlichen Effizienzkick, denn Best Practices lassen sich schnell mit anderen Teams, Werken und Standorten teilen – für mehr Sicherheit, Qualität und Nachhaltigkeit im ganzen Unternehmen.

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