Shell sieht eine Diskrepanz zwischen LNG-Anbietern und Abnehmern, die Projektplanern die Investitionsentscheidungen erschwert. Im Bild die LNG-Plattform Prelude des Konzerns.

Shell sieht eine Diskrepanz zwischen LNG-Anbietern und Abnehmern, die Projektplanern die Investitionsentscheidungen erschwert. Im Bild die LNG-Plattform Prelude des Konzerns. (Bild: Shell)

Zu diesem Ergebnis kommt Shell in seinem LNG-Ausblick für das Jahr 2018. Ausgangspunkt ist eine um 29 Mio. t angestiegene Nachfrage im Jahr 2017. Der Gesamtbedarf des Jahres betrug 293 Mio. t. Größter Importeur der Welt ist Japan, China überholte Südkorea und liegt nun auf Platz zwei. Gründe für den steigenden Bedarf in China sind der wirtschaftliche Aufschwung und der verbreitete Umstieg von Kohle auf Gas, um die Luftqualität zu verbessern. „Wir sehen immer noch einen deutlichen Bedarf von den traditionellen Importeuren in Asien und Europa, aber wir sehen auch, wie LNG flexible, zuverlässige und sauberere Energie für andere Länder auf der ganzen Welt liefert“, sagte Maarten Wetselaar, Integrated Gas and New Energies Director bei Shell. „In Asien allein ist die Nachfrage um 17 Millionen Tonnen gestiegen. Das ist fast so viel, wie Indonesien, der fünftgrößte LNG-Exporteur der Welt, im Jahr 2017 produziert hat.“

Gas für 575 Millionen Haushalte

Die Bedeutung von flüssigem Erdgas ist in den letzten Jahrzehnten gestiegen: Die Zahl der Länder, die LNG importieren, hat sich seit 2000 vervierfacht, die Zahl der Versorger hat sich nahezu verdoppelt. Der Handel mit dem Rohstoff ist in dem Zeitraum von 100 Mio. t/a auf fast 300 Mio. t/a angeschwollen. Mit dieser Menge Gas lassen sich 575 Mio. Haushalte/a mit Energie versorgen.  2017 überschritt die Menge der Auslieferungen zudem zum ersten Mal die Schwelle von 1.100 Lieferungen. Das entspricht etwa drei Gaslieferungen täglich weltweit.  Dieses Wachstum stammt dem Gaskonzern zufolge aus neuem Angebot aus Australien und den USA.

Gleichzeitig verzeichnet Shell, dass die Abnehmer kleinere Mengen in Verträgen mit kürzeren Laufzeiten beziehen. Zwischen Angebot und Nachfrage wächst demzufolge eine Diskrepanz heran. Die meisten Anbieter suchen nach langfristigen LNG-Verkäufen, um ihre Finanzierung zu sichern. Abnehmer verlangen dagegen zunehmen kürzere, kleinere und flexiblere Verträge, um im Downstream-Markt wettbewerbsfähiger zu sein. Diese Diskrepanz müsse aufgelöst werden, damit LNG-Projektentwickler endgültige Investitionsentscheidungen treffen können um die zukünftige Versorgung mit dem Brennstoff sicherzustellen.

Der vollständige LNG Outlook 2018 ist online zugänglich.